Namibia - Land mit vielen Facetten

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Wolfgang Dreesbach

Tag 1-4: Windhoek und bis zum FishRiver-Canyon

29./30.04.2014
Nach einer etwas umständlichen Zugfahrt aus dem Westerwald zum Flughafen Frankfurt hebt der Flieger gegen 20.45 h nach Johannisburg pünktlich ab und landet nach einem ruhigen Flug um 7 h. Uns empfängt ein wolkenloser Himmel und angenehme Temperaturen.
Der Anschlussflug nach Windhoek dauert zwei Stunden. Hier ist schon die "Winterzeit" gültig, d.h. wir stellen die Uhr 1 Stunde zurück (von 11.15h auf 10.15h).
Der Flughafen liegt 45 km außerhalb der Stadt einsam in einer weiten, trockenen Ebene. Wir werden schon vom Autovermieter erwartet, der uns zum Hotel bringt.
Das Zimmer in der Pension Uhland (B&B N$ 723/Nacht) ist einfach und sauber. Nachdem wir 21 Std. unterwegs waren, ist erst einmal Siesta am Pool(chen) bei 29 °C im Schatten angesagt.
Nachmittags stand ein kurzer Rundgang durch Windhoek, das 1700 m über dem Meer (!) liegt, an. Was besonders auffällt sind die Sicherheitsmaßnahmen. Alle öffentlichen Gebäude, Privathäuser, Geschäfte - alles ist gesichert. Entweder durch hohe Zäune, Gitter und/oder Wachpersonal. Die City bietet recht wenig und ist auch nicht besonders attraktiv. Nach dem Besuch des Craft-Centers fuhren wir aufgrund der ungewohnten Temperaturen mit dem Taxi dann wieder zurück zu unserer Unterkunft, in der wir auch zu Abend essen konnten.

01.05.2014
Pünktlich um 10 h werden wir von der Autovermietung ASCO zur Übergabe des Toyota Hilux (km-Stand 93.650) abgeholt. Wir werden umfassend eingewiesen, der Zeltaufbau wird demonstriert und wir werden auf die integrierte Blackbox hingewiesen. Sollte im Falle eines Unfalls überhöhte Geschwindigkeit nachgewiesen werden, entfällt der Versicherungsschutz. Die eingebaute Kühlbox läuft über eine separate Batterie, die uns im Verlauf der Reise nie im Stich gelassen hat. Der Tank besteht eigentlich aus zwei Tanks. Ist der erste leer, wird automatisch auf den zweiten umgestellt. Gesamtfassungsvermögen: 140 l! Zur kompletten Campingausstattung gehören natürlich auch ein Gaskocher und eine Gaslampe sowie Töpfe und Geschirr.

Jetzt heißt es Proviant etc. einkaufen. Der Spar-Market hat auch heute am 1. Mai geöffnet, nur Alkohol (Wein) gibt es nicht an Sonn- u. Feiertagen. Wir arbeiten unsere Liste ab und haben dann beim Bezahlen erstmals Probleme mit unseren Bank-/Kreditkarten, die sich noch öfter wiederholen sollten. Einzig die Visa Card hat fast immer funktioniert.
Dann ging es in den Daan-Viljoen-Wildpark (90 N$), der nur 24 km von Windhoek entfernt ist. Die Fahrt ist gar nicht soooo einfach. Man muss sich erst einmal an den Linksverkehr gewöhnen. Nicht nur das, auch die Bedienelemente sind umgekehrt: statt des Blinkers geht der Scheibenwischer an - alles gewöhnungsbedürftig.
Im Park haben wir dann eine erste Testpiste für Allrad-Fahrer. Gar nicht so schlecht. Normale PKW kommen hier auf einem Rundweg nicht weiter. Erst geht es steil hinauf, dann über Steine und ausgewaschene Rinnen steil nach unten. Man wird ganz schön durchgeschüttelt. Tiere sehen wir auch (Giraffe, Warzenschweine, Strauße, Zebras, Oryx-Antilopen, Gnu). Und einen sehr gepflegten Campingplatz, einen großen Pool und ein angenehmes Café mit moderaten Preisen.
Abends wird dann das Auto für die große Tour eingerichtet und die Einkäufe werden verstaut.

Christuskirche und neues Unabhängigkeits-Gedenkmuseum

Christuskirche und neues Unabhängigkeits-Gedenkmuseum

Der "Tintenpalast" - Sitz des Parlaments

Der "Tintenpalast" - Sitz des Parlaments

Im Daan-Viljoen-Wildpark, der nur 24 km von Windhoek entfernt ist

Im Daan-Viljoen-Wildpark, der nur 24 km von Windhoek entfernt ist

Daan-Viljoen-Wildpark

Daan-Viljoen-Wildpark

02.05.2014
Abfahrt: 08.15 h
Ziel: Keetmanshoop - Etappe: 526 km

Wir starten bei leichter Bewölkung und wenig Verkehr auf hervorragender Straße durch eine weite Hochebene, unterbrochen von tw. recht schroffen, kargen Bergen.
Hinter Rehoboth sind die Berge verschwunden und der Boden wird sandiger. Der Blick geht über weite hellgelbe Grasflächen.
Wir überqueren den "Wendekreis des Steinbocks" (23,5°) und fahren bis nach Mariental auf fast schnurgerader Straße. Unterwegs eine kurze Mittagspause am Hardap-Staudamm, der uns sehr enttäuscht hat. Wer nicht in den Tierpark möchte, sollte sich den Eintritt (90 N$) sparen - eine große Baustelle, die wohl noch lange so bleiben wird.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Keetmanshoop und die Pension Gessert (330 N$ p.P.), eine liebevoll eingerichtete Unterkunft. Besonders der Garten hat es uns angetan. Nach einer kurzen Pause geht es zu Fuß in den Ort, wo wir Wein, Bier und Bananen einkaufen. Verschwitzt sind wir nach einer Stunde wieder zurück, genießen die Dusche und fahren dann zum Abendessen und zum Tanken: 56 l.
Der Abend klingt aus mit einem Glas Rotwein auf der Terrasse.

Köcherbäume am Hardap-Staudamm

Köcherbäume am Hardap-Staudamm

03.05.2014
Abfahrt: 8.10 h 22°C
Ziel: Fish River Canyon / Ai-Ais - Etappe 271 km

Kurz hinter Keetmanshoop biegen wir ab auf die D608 - unsere erste Sandpiste. Sie ist sehr fest und lässt sich gut befahren. In den Hügeln stellt sich ein leichtes Achterbahn-Feeling ein. Hier passt sich nicht die Landschaft der Straße, sondern die Straße der beeindruckenden Landschaft an. Unser Highlight: ein großer Waran (ca. 70 cm) und eine Schildkröte kreuzen die Straße. Das muss natürlich festgehalten werden. Auch unser erstes Webervogel-Nest entdecken wir am Strassenrand.
Kurz vor 12 h erreichen wir den Gondwana Canyon Park (N$80 p.P./N$10 Auto) bei 36 °C im Schatten. An verschiedenen Aussichtspunkten bestaunen wir die Auswaschungen, die der Fish River hier hinterlassen hat. Kaum vorstellbar, wenn man den Fluss heute betrachtet. Bis zu 550 m ist der Canyon tief und 161 km lang. Die Luft ist sehr angenehm, es weht ständig ein leichter Wind. Schwitzen fällt da aus.
Auf dem Rückweg vom Canyon begegnen wir 2 englischen "Reisenden", die seit 4 Monaten mit dem Fahrrad von Hurghada (Ägypten) aus nach Kapstadt (Rep. Südafrika) unterwegs sind. Chapeau!
Weiter geht die Piste Richtung Ai Ais durch eine wüstenähnliche Landschaft. Nach gut 20 Minuten hat uns die Bergwelt wieder. Schotter und dicke runde Felsbrocken prägen die Landschaft. Die letzten 10 km geht es über eine rippige Piste (Wellblech) hinunter nach Ai Ais (=sehr heiß), wo heiße Quellen (60°C) sprudeln. Die schöne grüne Anlage ( Doppelzimmer mit HP 1280N$) liegt direkt am Fish River, eingebettet zwischen kahlen Berghängen, die im Schatten dunkel sind, morgens dann in der aufgehenden Sonne hingegen in sattem Ocker leuchten .
Wir beziehen unser großzügiges Zimmer mit Innen- und Außendusche und erkunden im abnehmenden Licht noch kurz die Anlage. Vor dem Abendessen (Buffet/Barbeque) noch ein kurzes Bad in der Indoorpool-Anlage und ein Savanna-Cider.

Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Körper auf veränderte Lichtverhältnisse einstellt. Da es schon kurz nach 6 h abends dunkel ist, wird man viel schneller müde. Zwischen 8 und 9 h ist Schlafenszeit angesagt. Und gegen 6 h morgens ist man wieder fit.

auf der D608 Richtung Fishriver-Canyon

auf der D608 Richtung Fishriver-Canyon

an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

Waran an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

Waran an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

Webervögel-Nest an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

Webervögel-Nest an der D608 Richtung Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

am Fishriver-Canyon

Ai Ais - Resort

Ai Ais - Resort

Ai Ais - Resort

Ai Ais - Resort

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Namibia liegt im südlichen Afrika und erlangte 1990 seine Selbstständigkeit von der Republik Südafrika Mit einer Fläche von ca. 824.000 km² ist es 2,3 Mal größer als Deutschland (357.000 km²). Bei der Bevölkerung stehen ca. 2,1 Mio Namibier 81 Mio Deutschen gegenüber. Wir haben als Reisezeit den Mai gewählt, da dann die Regenperiode vorbei ist und die Temperaturen noch angenehm sind. Ab Juni soll es doch dann und wann auch im Süden Afrikas recht frisch sein können...
Details:
Aufbruch: 29.04.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.05.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Wolfgang Dreesbach berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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