Namibia - Land mit vielen Facetten

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Wolfgang Dreesbach

Tag 9 - 11: Sossusvlei und weiter gen Norden

08.05.2014
Wecker 5.00 h - Abfahrt Sossusvlei 6.10h/18°C - Etappe: 172 km

Am Eingang wird das Kennzeichen notiert und dann geht es auf geteerter Straße los. Manche wie die Wilden, andere halten sich (fast) ans Tempolimit von 60 km/h. Schon nach wenigen Kilometern überquert ein Rudel Schakale die Straße vor uns. So schnell kann man kein Foto machen.
Viele tolle Eindrücke mit dem Sonnenaufgang im Rücken, den Silhouetten der Berge und den Dünen, die in der Morgensonne leuchten.
An Düne 45 (45 km vom Eingang entfernt) sehen wir Menschen wie Ameisen sich den Grad der Düne hinaufbewegen. Nach kurzer Überlegung nehmen auch wir den Aufstieg in Angriff. Die Düne ist etwa - vom Fuß an gemessen - 170 m hoch. Die ersten zig Meter sind die steilsten und schwersten, dann geht es besser und man genießt den tollen Ausblick. Oben angekommen hat man das gute Gefühl, es doch geschafft zu haben. Unterwegs beim Luftschnappen immer wieder kurze Gespräche mit anderen Kletterern.
Wieder unten angekommen geht es weiter zum Hauptparkplatz, den wir bei km 60 erreichen. Für die Weiterfahrt entschließen wir uns für den Shuttledienst (200 N$). Feststecken im tiefen Sand muss nicht sein (später hören wir verschiedentlich, dass dies anderen Enthusiasten passierte...).
Unterwegs zum "Dead Vlei" zeigt uns der Fahrer "Big Daddy", die höchste Düne von ca. 200m Höhe ab Fuß am Tsondab-Sandsteinplateau (ca. 125 m ü.n.N.).
Über weichen tiefen Sand und tw. harten Lehmuntergrund wandern wir zum Dead Vlei. Wir werden belohnt mit unvergesslichen Bildern - das weiße Vlei liegt inmitten ockerfarbener Dünen. Und darin die toten Bäume - wie aus dem Fotokalender.
Danach dann das Sossusvlei - eine beeindruckende riesige knochentrockene "Pfanne" . Die Bäume rundherum, vorwiegend Kameldorn, haben ihre Wurzeln tief genug in den Boden gesenkt, um auch jetzt tiefes Grün zeigen zu können. Ein Schakal und Spatzen vernichten die Picknickreste der Touristen.
Nach diesem spannenden Vormittag geht es die 60 km zurück ins Camp.
Für den Nachmittag angesagt ist der Sesriem-Canyon (Ses Riem = 6 Riemen = ca. 50 m tief). 1 ½ Stunden hat der Ausflug gedauert. Tolles Licht und beeindruckende Formationen. Der "Felsen" sieht aus wie aus Lehm und Flusskieseln gebacken, der inzwischen ziemlich bröselt. Sogar eine Wasserstelle gibt es noch!
Nach diesem langen Tag gönnen wir uns ein Abendessen in der Sopssusvlei-Lodge mit div. Vorspeisen und Salaten, Kart.Suppe, nach Wunsch zubereitetem Fleisch und Gemüse, großer Dessertauswahl über Panacotta, Mousse au Chocolat, Trifle, Brownies, Obstsalat, Käse und Kaffee. Dazu eine Flasche Wein und das Ganze für recht günstige 585 N$ (41 €).

morgens gegen 7 Uhr Richtung Sossusvlei

morgens gegen 7 Uhr Richtung Sossusvlei

Düne 45 - ein Publikumsmagnet !

Düne 45 - ein Publikumsmagnet !

die ersten Meter sind geschafft

die ersten Meter sind geschafft

fast oben auf Düne 45

fast oben auf Düne 45

toller Blick über riesige Dünenflächen

toller Blick über riesige Dünenflächen

soweit das Auge reicht: SAND

soweit das Auge reicht: SAND

weiter geht's mit dem Shuttle zum End-Parking

weiter geht's mit dem Shuttle zum End-Parking

beeindruckend !

beeindruckend !

auf dem Weg zum Dead Vlei

auf dem Weg zum Dead Vlei

im Dead Vlei

im Dead Vlei

im Dead Vlei

im Dead Vlei

Sand - wohin man auch schaut

Sand - wohin man auch schaut

in der Sossusvlei-Pfanne

in der Sossusvlei-Pfanne

in der Sossusvlei-Pfanne

in der Sossusvlei-Pfanne

und am Nachmittag noch zum Seyriem-Canyon

und am Nachmittag noch zum Seyriem-Canyon

Sesriem-Canyon

Sesriem-Canyon

09.05.2014
Abfahrt: 7.30h 16°C
Ziel: Solitaire-Guest-Farm, Naukluftgebirge über Büllsport - Etappe: 182 km

Wir hatten uns für eine indirekte Route entschlossen, d.h. entlang des Naukluft-Gebirges bis Büllsport und dann die C14 nach Solitaire - immer wieder mit beeindruckenden Bergkulissen. Direkt an und auf der Straße sehen wir zwei größere Springbockherden.
Wir erreichen Solitaire mit seiner berühmten Tankstelle und Bäckerei gegen 11.30h ud tanken 89 l. Die Vorräte werden aufgefüllt, dann werden Autowracks fotografiert und es gibt Kaffee und ein Stück Apfelkuchen für zwei.
Weiterfahrt zur nahe gelegenen Gästefarm Solitaire (240 N$) und Einrichten auf dem Campingplatz. Wieder gibt es den Luxus einer Dusche und einer Toilette für uns allein.
Nachmittags dann Relaxen am Pool und Spaziergang in die nahe gelegenen Berge mit dem hauseigenen Hund.
Ein Savanna zum Sonnenuntergang und ab unter die Dusche, so lange man noch etwas sehen kann. Da weiß man doch den Wert einer Taschenlampe zuschätzen!
Abendessen heute etwas einfacher: Nudeln mit Pesto und Parmesan.

nächster Tag: Naukluft-Berge Richtung Solitaire

nächster Tag: Naukluft-Berge Richtung Solitaire

Naukluft-Berge Richtung Solitaire

Naukluft-Berge Richtung Solitaire

Naukluft-Berge Richtung Solitaire

Naukluft-Berge Richtung Solitaire

Solitaire

Solitaire

an der Tankstelle in Solitaire

an der Tankstelle in Solitaire

Guestfarm Solitaite

Guestfarm Solitaite

Guestfarm Solitaite - Campsite

Guestfarm Solitaite - Campsite

Guestfarm Solitaite - Spaziergang

Guestfarm Solitaite - Spaziergang

Guestfarm Solitaite - Perlhühner

Guestfarm Solitaite - Perlhühner

Guestfarm Solitaite - Spaziergang

Guestfarm Solitaite - Spaziergang

10.05.2014
Abfahrt: 7.30 h 20°C
Ziel: Omaruru - Etappe: 377 km

Die Fahrt beginnt mit weiten gelben Grasebenen und vereinzelten schroffen Bergen von 400 - 500 m Höhe, wobei wir uns auf etwa 900m ü.n.N. befinden.
Nach etwa 50km durchschneidet der (ehem. mächtige) Gaub die Landschaft und hinterlässt tiefe Canyons.
Wir passieren die Zebrapfanne, wo wir tatsächlich etliche Tiere sehen. Leider nur im Staub, da größere Pistenarbeiten mit schweren Maschinen im Gange sind. Weiter kommen wir durch eine eigenartig gewellte, knubbelige Landschaft, fahren über den Kuisep, in dem sogar noch einige Pfützen zu sehen sind und dann geht es wieder aufwärts (!) auf die Hochebene.
Viele hundert hochbeinige Sattelschrecken bevölkern die Piste - unzählige lassen dabei ihr Leben und werden, wie wir später überall sehen, von ihren Artgenossen verzehrt.
Später auf der Piste nach Norden überquert eine riesige Springbockherde von sicherlich 1000 Tieren die Straße. Strauße und Zebras beobachten die Scene ruhig und gelassen. Später noch einmal Springböcke und noch mehr und - eine Giraffe. Und noch eine!
Weiter geht es durch Berg- und Felslandschaften mit relativ dichtem grünen Baumbewuchs. Ab Karibib gibt es eine zweispurige Teerstraße mit Rand- und Mittelstreifen. 120km/h sind erlaubt! Entlang der Straße entdecken wir immer wieder Termitenbauten, rostrot und sicher bis zu 2 m hoch.
In Omaruru machen wir im gleichnamigen Gästehaus (620 N$) Station - etwas konservativ aber recht ordentlich mit super Betten und gutem Frühstück.
Kurz noch Einkaufen im Spar. Das Angebot ist erschlagend (insbesondere die Großpackungen an Trockenlebensmitteln). Die Preise absolut moderat. Unterwegs hatten wir auch schon das Doppelte für Milch bezahlt. Im Fernseher im Supermarkt lief Bundesliga (Dortmund) und als Musikberieselung gab es alte deutsche Schlager (Griechischer Wein etc.) - schon bemerkenswert. Tanken 39 l.
Abendessen gibt es in einer guten Pension nebenan.
Diese Nacht hatten wir, übrigens das einzige Mal, eine farbige Gastgeberin.

Kuisep-Trockenbett Richtung Norden

Kuisep-Trockenbett Richtung Norden

Kuisep-Region

Kuisep-Region

an die 1000 Springböche, viele Strausse und Zebras kreuzen die Piste

an die 1000 Springböche, viele Strausse und Zebras kreuzen die Piste

an die 1000 Springböche, viele Strausse und Zebras kreuzen die Piste

an die 1000 Springböche, viele Strausse und Zebras kreuzen die Piste

und auch noch eine Giraffe am Wegesrand

und auch noch eine Giraffe am Wegesrand

beeindruckende Landschaft vor Kowarib

beeindruckende Landschaft vor Kowarib

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Namibia liegt im südlichen Afrika und erlangte 1990 seine Selbstständigkeit von der Republik Südafrika Mit einer Fläche von ca. 824.000 km² ist es 2,3 Mal größer als Deutschland (357.000 km²). Bei der Bevölkerung stehen ca. 2,1 Mio Namibier 81 Mio Deutschen gegenüber. Wir haben als Reisezeit den Mai gewählt, da dann die Regenperiode vorbei ist und die Temperaturen noch angenehm sind. Ab Juni soll es doch dann und wann auch im Süden Afrikas recht frisch sein können...
Details:
Aufbruch: 29.04.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.05.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Wolfgang Dreesbach berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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