Der wilde Osten und sein Urwald
Lübben: Rummel beim Gurken-Paule
Es gibt ihn, den letzten Spreewald-Indianer. Er trägt zwar heute eine Schwimmweste in Warnfarben und Quechua-Schuhe, aber das Paddel handhabt er gekonnt wie ein Indio auf dem Amazonas: Urban!
Da ich mich wie immer, wenn es um eine Handhabung mit Technik geht, ziemlich doof anstelle, throne ich vorne und halte das Paddel nur als Attrappe. Ab und an tauche ich es ins Wasser (wenn Leute vorbeifahren). Hier ist viel los auf der Spree und dem Nordumfluter. Weitere Freizeitindianer stoßen abenteuer- und biertrunkenes Geheul aus - nein, so schlimm ist es nicht, aber wir sind ja kaum noch lautere menschliche Lebensäußerungen gewohnt - es wird mit Motorkähnen gefahren, fröhliche Ausflügler mit Gurkenfässern, Bier und Spreewald-Kräuterschnäpschen an Bord. Das ist okay. Wir gleiten an Störchen vorbei, die ziemlich unbeeindruckt gucken. Wir ebenfalls, weil, die ham wa in Mannheim ooch. Sogar im Winter. Trotzdem schön.
Beim Gurken-Paule herrscht Trubel - er bietet neben Gurken aller Sorten (ach nee) in Fässern aufblasbare Schwimmtiere und allerhand Nippes feil und sorgt auch für das leibliche Wohl. Ich trinke einen Gurken-Radler (enthält tatsächlich Gurkensaft und schmeckt sehr apart) und verspeise einen Hefeplins mit Zimt und Zucker; Urban mag's heimatlich und isst Grumbeere mit weißem Käs, äh, Ofenkartoffel mit Quark. Das macht den Spreewälder stark.
Aufbruch: | 21.07.2014 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 27.07.2014 |