Der wilde Osten und sein Urwald

Reisezeit: Juli 2014  |  von Kathrin Hentzschel

Von der Mondlandschaft zum Kleinod

Man muss genau hinsehen, um den Schleichweg zum Stoßdorfer See zu finden, den uns Simone detailgetreu aufgemalt hat - die kleinen Teer- und Schotterstraßen, die sich durch winzige Ansiedlungen winden, sind gar leicht zu übersehen. Aber es lohnt sich - bei der schwülen Brandenburger Hitze lechzen wir nach frischem Nass, und wir werden mit einem schneeweißen Strand unter Kiefern belohnt. Das Wasser ist warm und bräunlich, und letztendlich verdanken wir den See dem ehemaligen Braunkohlentagebau. Die Natur hat sich anfangs nicht bedankt - rücksichtslos wurden mit den Großbaggern Wunden gerissen, und die Gegend glich zeitweise einer Mondlandschaft. Da musste der Mensch Wiedergutmachung leisten, viele Teile unter Naturschutz stellen und Fauna und Flora die Ansiedlung erleichtern. Das ist gelungen. Auf den sauren, nährstoffarmen Böden gedeihen Pflanzenarten und wuseln Insekten; seltene Vogelarten wie der Wiedehopf, die andernorts keine Chance hätten, haben sich angesiedelt. Die Vogelinsel mitten im See ist im Herbst spektakuläres Abflugterminal für Zugvögel, die sich gegen Süden aufmachen und hier Rast halten, wie die Küstenseeschwalbe und der Kranich. Momentan geht es eher ruhig zu; ab und an dringt das Geschnatter der Graugänse zu uns herüber. Vor der Kamera wirft sich ein Teichfrosch in Positur und lässt sich von allen Seiten bewundern.

Das ist nicht der Frosch, aber Urban ist mindestens genauso fotogen

Das ist nicht der Frosch, aber Urban ist mindestens genauso fotogen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Urban und Kathrin waren mal kurz weg, den Spreewald und das Patentier besuchen.
Details:
Aufbruch: 21.07.2014
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 27.07.2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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