Back in Namibia 2014
Namibias reizvoller Süden - Eine Rundreise: Sossusvlei & Deadvlei
Der Wüstensand leuchtet in den unterschiedlichsten Rottönen
Der Zwischenstopp in Mariental ist nicht der Rede wert und da uns der Zutritt zum Staudamm verweigert wurde, hier auch nur eine Randnotiz. Zudem hat mich heute Nacht eine Mücke direkt unter das Auge gestochen und mein rechtes Auge ist komplett verquollen. Ich sehe aus wie Quasimodo. Alle Zeichen stehen auf Aufbruch: also schnell das Zelt verstauen und volle Fahrt Richtung Wüste.
Im Sesriem Camp angekommen versuchen wir noch für denselben Tag eine Fahrt vom Parkplatz zum Soussusvlei zu bekommen. Leider ist die Damen vom NWR wenig kooperativ. Daher entscheiden wir uns einfach zum Parkplatz zu fahren und von da aus die 5 km, für die man ein Allradfahrzeug braucht, das wir nicht haben, zu laufen. Von den Herren, die die Allradfahrzeuge für die Touris fahren, werden wir völlig irritiert angeschaut, als wir ihnen eröffnen, dass wir laufen werden, weil man uns so blöd gekommen ist. Los gehts es, das versandete Flussbett entlang. Ich habe mich mit ordentlich Sonnencreme (LSF 50) eingeschmiert. Für die 5 km dürften wir gut 1,5 Stunden zu Fuß brauchen. Und es reicht ja, wenn die Wüste rot leuchtet. da muss ich ja nicht direkt mitmachen.
Deadvlei
Schon nach wenigen Minuten hören wir hinter uns die Motoren der Allradfahrzeuge. Wir gehen an die Seite, um sie passieren zu lassen. Aber nein: eines der Fahrzeuge ist leer. Und wir dürfen einsteigen. Was für eine Überraschung. Mit gefühlten 100 km/h fahren wir die buckelige Piste entlang. Der Fahrtwind zerzaust mir das Haar und ich muss mich gut festhalten. Was für ein Spaß. So ähnlich stelle ich mir Rodeoreiten vor. Super! Am Deadvlei angekommen können wir unser Glück immer noch kaum fassen. Und zu allem Überfluss werden wir zum Abschied auch noch gefragt, wann wir denn wieder abgeholt werden wollen. Haha! Das ist ja Hammer.
Jetzt warten also nur noch die 1,1 km Fußmarsch durch die Sanddünen auf uns, bis wir beim Deadvlei sind. Ein Klacks.
Dune 45
Auch wenn ich noch Stundenlang hier im Deadvlei hätte bleiben können, wir müssen weiter. Ansonsten schaffen wir es weder pünktlich zum Sonnenuntergang zur Düne 45 noch pünktlich vor Toreschluss zurück ins Camp. Immerhin sind es von der Düne 45 noch knapp 40 km zu fahren und ich möchte die Gelegenheit bei Fennys Cousine im Haus (sie ist angestellt bei NWR im SesriemCamp) zu übernachten nun wirklich nicht verpassen.
Sossusvlei und Deadvlei: für die, die es genauer wissen wollen
Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne, Vlei genannt, in der Namib-Wüste, die nur in seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vlei. Sossus bedeutet in der Sprache der Nama soviel wie blinder Fluss. Blind bezieht sich darauf, dass der Richtung des Atlantiks fließende Fluss Tsauchab beim Sossusvlei in den Sanddünen der Namib etwa 50 km vom Meer entfernt versandet. Das Gebiet ist Teil des Namib-Naukluft-Nationalparks. Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, direkt neben dem Deadvlei. Die orange Farbe des Sandes wird durch Eisenoxid hervorgerufen.
Historisch entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum Atlantik floss. Die daneben liegenden und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen Deadvlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wider. Charakteristisch für das Deadvlei sind die vielen abgestorben Akazienbäume, die vertrockneten, als der Tsauchab, seinen Flusslauf änderte. Nun verrotten sie aufgrund des Wüstenklimas nur sehr langsam. Manche dieser Bäume sind über 500 Jahre alt.
Das Sossusvlei ist seit 21. Juni 2013 Teil des UNESCO-Welterbes des Namib-Sandmeeres.
Aufbruch: | 15.08.2014 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 31.10.2014 |