Peking - Nordkorea - Südkorea August 2014
Nach zweieinhalb Tagen Peking haben wir uns acht Tage Nordkorea angeschaut und nach einem Tag Zwischenstop in wiederum Peking noch Seoul und Busan in Südkorea.
Peking (Verbotene Stadt und chinesische Mauer)
Peking: Ankunft und Verbotene Stadt
Am Tag unserer Ankunft in Peking haben wir im 'Prime Hotel Beijing' erst einmal einige Stunden geratzt. Das 'Prime Hotel' liegt ca. anderthalb km östlich und auf Höhe des nördlichen Ausgangs der Verbotenen Stadt. Von dort haben wir nach dem Ausschlafen erst einmal die unweit des Hotels befindlichen Hutongs (traditionelle Gassen) auf der Suche nach etwas zu Essen durchquert. In einem der Häuser soll Mao laut Lonely Planet (LP) für einige Zeit gelebt haben. Bis auf einen auf Nachfrage in die Richtung grunzenden Chinesen deutete vor Ort aber nichts auf diese Tatsache hin. Gestärkt durch Nudelartiges und einen spontan eingeschobenen Liegestützwettbewerb machten wir uns auf in die Wangfujing Street, die östlich parallel zur Verbotenen Stadt verläuft.
Vor der dortigen Wangfujing Cathedral - einer katholischen Kirche europäischer Bauart - spielten zwei von uns mit einigen Eingeborenen eine Art Hacky Sack mit einer Art (sic) Federball; recht anspruchsvoll. Ich glaube, es war am ersten Tag, dass wir dort auch einige Chinesen beobachten konnten, die in der Gruppe und ziemlich synchron Gymnastik machten. Das sollten wir noch einige Male sehen in Peking und hat mich ziemlich beeindruckt. Bis auf einige Biere ist dann nichts mehr passiert.
Am nächsten Tag stand die Verbotene Stadt auf dem Programm. Ich meine, wir sind mit der U-Bahn zunächst in Richtung Tian'anmenplatz gefahren (U-Bahn-Fahren in Peking: check), der mir nur wenige Photos wert war. Viel sozialistischer Klassizismus und halt wie in jeder sozialistischen Musterstadt viel Platz. Das Mausoleum hatte leider schon zu, sodass es mir verwehrt blieb, neben Lenin und 'Onkel Ho' auch noch einen dritten kommunistischen Führer einbalsamiert anzuschauen. Die Verbotene Stadt selbst war jetzt nicht so der Hit. Man durchquert halt im Rudel mit abertausenden Chinesen die einzelnen Höfe, in deren Mitte jeweils ein Haus steht (Tempel? Ich weiß die genaue Bezeichnung leider nicht mehr) und sieht aber nicht viel mehr. Einen schönen Blick auf die Verbotene Stadt hat man vom Gipfel des kleinen Hügels im Jingshan Park, der direkt gegenüber des nördlichen Ausgangs der Verbotenen Stadt liegt. Hernach waren wir auf Empfehlung des LP noch einige Teigtaschen essen, die wirklich nicht verkehrt waren, und haben auf dem Weg zum Hotel einen '7 Eleven' entdeckt. Diese Ladenkette wird mir mehr und mehr verlässliche Institution im wilden Asien. Hier in China (und später in Südkorea) sind uns (insbesondere unserem 'Vegetarier') die Sushi-Ecken ans Herz gewachsen. Ich meine, bis auf ein wenig im Hotel-Pool gebadet (bevor Fragen kommen: natürlich nur mit Badekappe, die wir vor dem Pool-Bereich für rund EUR 3 erwerben konnten) und Skat gespielt haben wir dann nichts mehr gemacht.
Chinesische Mauer
Tags darauf stand nun die Chinesische Mauer auf dem Programm. Hier sind wir dem Tipp einer Kollegin von mir gefolgt, und haben uns für einen landschaftlich schönen Teil der Mauer (nämlich 'Mutianyu') entschieden. Es soll nämlich auch von Peking schneller erreichbarere Mauerabschnitte geben, bei denen man dann aber nur auf einen Parkplatz blickt. Mutianyu hielt was es versprach: Auffahrt mit Seilbahn, bewaldete Hügel, über die sich kilometerweit die Mauer zog, einige Türme und ein langer (halblegal) begehbarer Teil noch original-unsanierter Mauer. Das war richtig schön.
Man fährt nach Mutianyu mit dem öffentlichen Bus bis zu dessen Endhaltestelle und nimmt sich von dort einen Fahrer für das verbleibende Stück. Mit unserem Fahrer hatten wir hinzu leider etwas Pech. Er wollte uns - an der Mauer angekommen - partout nicht in Ruhe lassen, weil er natürlich hoffte, rückzu noch einmal den unverschämten Preis nehmen zu können. Da am Eingang alles zunächst was unübersichtlich war (so gab es zwei verschiedene Ticketschalter, nur wenige Chinamänner sprachen verständliches Englisch), konnte man sich halt nur schlecht beraten und orientieren, wenn sich überall und ständig dieser aufdringliche Kamerad mit hinzudrängelte und einen vollquatschte ("You can this, you can that ..."). Erst als ich ihn nachdrücklich darum bat, uns allein zu lassen, verlor er endlich sein Gesicht und zog ab. What the F? Ja, und der Chinese rotzt auch gern, qualmt in den dichtesten Menschenansammlungen und drängelt für sein Leben gern vor!
Zurück in Peking waren wir abends noch auf einem Food Court in einer Querstraße zur Wangfujing Street (ich meine, es könnte sogar die Donghuamen Street gewesen sein). Hier gab es von Schlange über Seepferdchen bis zu Skorpion eigentlich alles zu essen, was man sich vorstellen kann. Nur mit den Preisen muss man was hartnäckig sein: Ähnlich wie der Vietnam- zieht einen auch der Chinese gern mal ab. (Wer in Vietnam war, weiß, dass das nicht chauvinistisch gemeint, sondern schlicht die Wahrheit ist.) Das Essen war jedenfalls gut und für Leute, die zum ersten Mal in Asien sind (Deine Mutter z.B.), sicher ein Erlebnis. Es bewahrheitete sich der alte Spruch von Prinz Philip:
"Die Chinesen essen alles, was vier Beine hat - außer Stühle."
Nach ein paar Bieren und dem Betrachten eines alten Manns, der vor der Wangfujing Cathedral mit einem großen Pinsel und Wasser chinesische Schriftzeichen auf den Boden malte (er malte nicht, sondern ließ das Wasser nur runterfließen; fanden nicht nur wir schön), ging es ab ins Hotel. Schließlich stand tags darauf der Flug nach Nordkorea auf dem Programm.
Aufbruch: | August 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | August 2014 |
Nordkorea
Südkorea