Peking - Nordkorea - Südkorea August 2014
Busan und Gangnam (Seoul)
Am nächsten Morgen nahmen wir den Schnellzug KTX nach Busan, der uns mit gepflegten 300 km/h innerhalb von gut zweieinhalb Stunden in die südöstliche Ecke des Landes brachte. Im Zug verhielten sich alle sehr ruhig. Einmal ist mir jemand versehentlich mit der Tasche an die Schulter gestoßen - und anstatt wie in Deutschland einfach weiter zu laufen, hat er sich aber dermaßen höflich entschuldigt, dass ich mich fast für meine breiten Schultern geschämt habe (). Auch die Stewardess - Schaffnerin wäre für dieses anmutige Wesen eine vulgäre Bezeichnung - war nicht von dieser Welt. Jedes Mal wenn sie unseren Waggon verließ, drehte sie sich noch einmal um und verbeugte sich (sic). Unsere Fahrscheine hat auch niemand kontrolliert. Stattdessen sind in der Seoul Station am Eingang zu den KTX-Gleisen Inschriften auf dem Boden: "We trust you". Ein weiteres Beispiel für den in Südkorea herrschenden Gemeinsinn: In den U-Bahnhöfen hängen (neben den Gasmasken, die in jeder Station auf ihren Einsatz warten) Notfall-Taschenlampen, die, obwohl nicht hinter Glas, schon solange ungeklaut sind, dass sie bereits leicht speckig sind.
In Busan - wieder mal Weltklasse beraten von der Touristeninformation am Bahnhof - sind wir zunächst auf dem Fischmarkt gewesen. Zwar gab es viel interessantes Zeug, aber ich habe lediglich Seeigel probiert, die ein wenig nach Maronen schmeckten (im Gegensatz zur Seegurke, die nur knorpelig war, aber keinen Eigengeschmack hatte). Schön war, dass einer der frisch aufgeschnittenen Kameraden noch leicht gewackelt hat - frischer geht es nicht. Weil sich der uns weiter empfohlene Markt nur als schlechterer Türkenmarkt herausstellte und Busan auch sonst leider nicht viel zu bieten hatte, fuhren wir dann lieber gleich in unser Hotel am Haeundae Beach (drei Vokale hintereinander macht der Koreaner gern). Der Strand, die Bars und die jungen Menschen erzeugten zum ersten Mal auf der Reise ein wenig klassisches Strandurlaubs-Feeling.
In Korea scheint es eher auf den Geschmack der Grundprodukte anzukommen (ähnlich wie vielleicht in Japan - nur gehört). Meine Frage nach "something spicy" oder "soy sauce" wurde jedenfalls immer verneint.
Gangnam war am nächsten Tag zurück in Seoul eine gelinde Enttäuschung. Den Pool auf dem Dach unseres Hotels durfte man ab 19:00 Uhr nicht mehr benutzen (wir kamen um 19:30 Uhr an) und der Stadtbezirk (weiß nicht, ob wir alles gesehen haben) war halt auch ziemlich arschlos. Zwar fuhren ein Haufen teure Karren rum, aber "Party" (wie die jungen Leute sagen) war nirgends. Also gingen wir in unserem kleinen, überteuerten, unfunktionalen Zimmer im Hotel Grammos früh ins Bett.
Aufbruch: | August 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | August 2014 |
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