Licht und Schatten in Berlin
ein dunkles Kapitel
im KZ Sachsenhausen
Heute widmen wir uns der weniger schönen Seite von Berlin. Ein Besuch im Konzentrationslager Sachsenhausen ist geplant. Mit der Bahn ist man in ca. 30 Minuten in Oranienburg. Vom Bahnhof sind es dann aber nochmal ca. 2.5 km zu Fuß. Kleiner Vorgeschmack auf das, was die Gefangenen so mitgemacht haben.
Als die damalige DDR 1960 das ehemalige Lager in eine Gedenkstätte umwandeln wollte, hielt man leider viele der Bauten für nicht erhaltenswert. Eigentlich schade und so zeugen heute nur noch die beschrifteten Grundrisse von den ehemaligen Gebäuden. Auf der anderen Seite wird dadurch aber auch deutlich, wie groß das Gelände ist.
Von 1936 bis 1945 waren in diesem Lager 200 000 Strafgefangene untergebracht. War das Lager überbelegt, mussten sich bis zu drei Gefangene eine Pritsche teilen. Die Schlaflage während der Nacht zu ändern war nur kollektiv möglich. Jede der Gefangenenbaracken bestand aus zwei Flügeln mit Aufenthaltsraum für den Tag und dem Schlafsaal für die Nacht. Dazwischen befanden sich ein Wasch- und ein Toilettenraum.
Die Gefangen wurden hier als Versuchskaninchen für die Erprobung von Medikamenten und zur Erforschung eines Impfstoffs gegen Hepatitis missbraucht. Auf dem Gelände gab es auch eine sogenannte Schuhstrecke, ein Weg mit unterschiedlichem Belag auf dem Schuhsohlen getestet wurden. Dazu mussten die Gefangenen, mit Rucksäcken beschwert stundenlang den Weg ablaufen.
Zu denken geben einem die vielen Ausstellungen allemal, aber einige Plätze lassen einen auch schaudern, wie der Tötungsgraben oder der Sezierraum im Keller der ehemaligen Krankenstation.
Nach drei Stunden (und die Zeit sollte man sich auch nehmen) bin ich froh diese Stätte verlassen und dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte zuschlagen zu können.
Leider wird es seit der Umstellung auf die Winterzeit recht früh dunkel, so dass ich beschließe meine Besichtigungstour für heute zu beenden.
Aufbruch: | 24.10.2014 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 27.10.2014 |