Fernradtour von Orihuela Costa nach Cadiz
von Bolnuevo nach Palomares
Montag 04.03.2013
Bolnuevo nach Palomares 79 km
Nachts war die Nacht relativ mild, ich hatte zumindest nicht gefroren.
Um 6 Uhr war ich aufgestanden und hatte mein Zelt abgebaut. Es war noch recht dunkel.
Kurz vor 7 Uhr wurde es hell und ich machte mich auf den Weg.
Kurz nach dem Campingplatz ging es ziemlich schnell in die Vollen. Es ging bergauf. Nachdem ich dann auf einem Berg war konnte ich in die Ferne sehen und wusste recht schnell, dass es wohl gestern die richtige Entscheidung war auf dem Campingplatz geblieben zu sein. In der Ferne sah man nur eine unbebaute Küstenlandschaft an welche sich ins Hinterland eine karge Berglandschaft anreihte.
Auf meiner Straßenkarte war an der Küste ein grauer Weg markiert. Real führten durch dieses Gebiet jedoch mehrere Pfade und Wege. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten dem Hauptweg zu folgen welcher mich parallel zur Küste führen sollte.
Teilweise konnte man aber nicht direkt an der Küste fahren, die Wege führten ins Hinterland.
Es war überhaupt nicht einfach. Ich schaute ein paarmal auf mein Handy und konnte somit bei google maps zumindest sehen welchen Weg ich nicht nehmen durfte. Irgendwann merkte ich, dass der richtige Weg an manchen Stellen mit einem kleinen Markierungsplastikband gekennzeichnet war.
Der Weg war steinig und teilweise nicht befahrbar. Schieben war angesagt und ich fand es recht bescheiden!!!
Nach einigen wenigen Kilometern kam ich direkt an den Strand. Hier befanden sich immer mal wieder verlassene Siedlungen mit 2 bis 3 Häusern im Niemandsland.
Dann führte der Weg wieder hinter den Küstenabschnitt und ich kam hinter die Berge.
Hinter den Bergen kam ich so gar nicht mehr weiter. Glücklicherweise traf ich auf zwei Wanderer die mir eine Passage zeigten welche mich wieder zur Küste führen sollte. Diese Passage erwies sich jedoch als der Hammer. Ich schob einen Wanderwege hoch der definitiv nicht fahrradtauglich war.
Dazu kam noch mein vollbeladenes Rad. Ich fluchte. Aber irgendwann war ich oben. Trotzdem, dass ging mir so langsam total auf die Nerven und so beschloss ich ab Calnegre von der Küste ins Landesinnere zu fahren um auf die D 20 Richtung Aquilas zu flüchten um endlich mal ein paar Kilometer zu schaffen. Nachdem ich mich kurz ein wenig verfahren hatte und durch die Plastiklandschaft aus riesigen Gewächshäusern fuhr kam ich dann zur D20, welche mit sogleich mit einer heftigen und langen Steigung begrüßte.
Es ging eine lange Zeit nach oben. Lange Zeit war Schieben angesagt. Es war eine Straße, welche seitlich in die Berge eingebaut wurde und kurvig nach oben führte. Kurz bevor ich oben war traf ich auf ein deutsches Wohnmobil. Sie machten am Straßenrand Pause und fragten mich ob Sie mir eine Flasche Wasser geben sollten. Ich nahm Sie gerne an nachdem wir eine Weile gequatscht hatten.
Kurz vor einer riesigen Antennenanlage am Gipfel traf ich auf ein holländischen Paar welches mir bergab entgegenkamen. Sie waren auf einer Fernradreise von Portugal nach Hause und waren gut ausgerüstet. Auf Ihrem Notebook zeigten Sie mir, dass es in der nächsten Zeit stark regnen sollte.
Na klasse. Sie berichteten mir noch von ihrer Überquerung des Rio Guadalquivir und dem Nationalpark Donana vor drei Wochen. Das ist die Gegend durch welche keine Straßen führen. Der Rio Guadalquivir hat küstennah keine Brücke. Die nächste Brücke befindet sich vor Sevilla. Das heißt wenn man kein Boot findet, welches einen rüberbringt (Es gibt keinen Fährverkehr) muss man einen riesigen Umweg über Sevilla fahren, wenn man Richtung Algarve will. Danach folgt dann ein Nationalpark welchen man nur direkt auf dem Sand fahrend direkt am Wasser durchqueren kann. Sie berichteten mir, dass Sie diesen Weg gefahren sind und es traumhaft war. Glücklicherweise fanden Sie auch anschließend ein Boot welches Sie rüberbrachte. Ich wußte von diesem Abschnitt welcher mich kurz vor Portugal erwarten würde. Ich sollte es bis dorthin aber leider nicht mehr schaffen. ):
Ich fuhr dann die Bergkette lange Zeit bergab. Unten war ich wieder auf Meeresspiegel und fuhr bei einsetzenden Regen durch ein Gebiet welches mit den typischen Planengewächshäusern verschandelt war. Leider setzte ziemlich schnell der Dauerregen ein und so kämpfte ich mich zunächst bis nach Aquilas durch. In Aquilas fuhr ich bei Starkregen an der Calle Aire und setzte mich dann auf dem Plaza Espana in ein überdachtes Restaurant Terazza La Glorieta und bestellte mir das Menu del dia. Meine Sachen waren trotz Regenklamotten naß. Ich hatte aber auch eine miese Regensachenausstattung (hatte irgendwie vor der Reise mit einem anderen Wetter gerechnet).
Ich war etwas ratlos und zog in Betracht mir in Aquilas ein Zimmer zu nehmen. Es nervte mich aber, dass ich erst 50 km gefahren war und schwang mich deshalb wieder aufs Rad. Ich wusste, dass es in Plomares einen Campingplatz gab. Wäre das Wetter nicht so miserabel gewesen wäre die Strecke bis nach Palomares recht schön gewesen. Aber ich fuhr durch starken Dauerregen, so dass meine Stimmung recht schlecht war.
Irgendwann kam ich dann nach exakt 79 km um 16 Uhr am Campingplatz Cuevas mar an.
Es schüttete aus Eimern. Selbst als ich mein Zelt aufbaute hatte das Wetter kein Erbarmen. Ich baute es im überdachten Bereich des Waschhauses auf und stellte es dann nach draußen, drückte noch rasch die Heringe in den Boden und schmiss meine Sachen ins Zelt.
Danach wusch ich im Waschhaus meine Wäsche und steckte Sie zusammen mit meinen Schuhen in den Trockner.
Anschließend wurde ich von einem englischen Paar zum Kaffee in ihr Vorzelt eingeladen.
Abends ging ich dann in die Pizzaria Monika . Hier bestellte ich eine Pizza die so groß war, dass ich die Hälfte für den nächsten Tag mitnehmen konnte.
Nachts kläften Horden von Hunde in der Umgebung und nervten mich über Stunden.
Camping Cuevas mar
Palomares
Tageskilometer: 79
Gesamtkilometer: 177
Aufbruch: | 02.03.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.03.2013 |