Fernradtour von Orihuela Costa nach Cadiz

Reisezeit: März 2013  |  von Thomas Eggers

Von venta del pobre nach garrofa bei Almeria

Mittwoch 06.03.2013

Ich wachte morgens um 6 Uhr auf meinem Bett im Schlafsack auf. Meine Sachen waren dank der Heizung glücklicherweise trocken.
Ein Blick aus dem Fenster beruhigte mich. Es regnete nicht. Es war zwar stark bedeckt aber es war trocken.
Nachdem ich meine Sachen auf dem Fahrrad festgeschnallt hatte fuhr ich aus dem Innenhof und besorgte mir aus dem Tankstellenshop eine Tüte Croissants und eine Flasche Wasser.

Ich hatte mich am vergangen Abend noch mit der kommenden Wegführung beschäftigt. Ich war nun an einer Autobahn und musste dieser auch zunächst folgen, da es gar keine anderen Straßen gab um weiterzukommen. Der Naturpark war nun so gut wie gestorben. Ich wollte weiterkommen. Bei Google maps konnte ich auf meinem Handy sehen, dass es neben der Autobahn einen Weg gab. Diese Wege sollten mich nun bis nach Almeria bringen.

So fuhr ich nun morgens los. Dieser Weg neben der Autobahn war bis zur nächsten Abfahrt in Campohermoso als Straße geteert und somit top befahrbar.

eine Strecke parallel zur Autobahn

eine Strecke parallel zur Autobahn

Einmal hätte mich zwar fast ein Kläffer vom Fahrrad gerissen, aber sonst ging es die ersten 7 km direkt neben der Autobahn recht unspektakulär richtung Süden.

Bei der nächsten Autobahnabfahrt fuhr ich unter der Autobahn durch und befand mich auf der Straße Richtung Campohermoso. Campohermoso ist so eine typische Stadt um Almeria. Die Landschaft ist übersät mit Gewächshäusern, dass sogenannte mar de plastico um Almeria.

Strasse Richtung Campohermoso

Strasse Richtung Campohermoso

In Campohermoso sah ich viele Schwarzafrikaner die an der Straße standen und wohl auf Arbeit in den unzähligen Gewächshäusern warteten.

Das Wetter war immer noch trocken obwohl ich vor mir mittlerweile eine Regenfront sah, welche ich jedoch noch vor mir herschob. In San Isidro versuchte ich in einem Straßencafe den Moment abzupassen wo sich die Wolkenfront abregnen sollte. Sie tat mir aber nicht den Gefallen und so fuhr ich weiter.
Es ging immer gerade aus und irgendwann war ich wieder an der Autobahn. Ich fuhr unter der Straße durch und befand mich dann wieder an so einem Parallelweg zur Autobahn. Dieser Weg war aber nicht geteert sondern war einfach nur ein sandig, steiniger Weg.

Wege werden schlechter

Wege werden schlechter

Ich fuhr den Weg wenige km, als ich von Weiten eine Ruine erblickte aus derer mehrere Hunde mich anbellten. Ich hatte keine Ahnung von was sich diese Hunde ernährten. Zumindest hatte ich ein schlechtes Gefühl und versuchte schnell weiterzukommen. Im Blickwinkel hatte ich ständig die Hunde!
Kurz vor der Autobahnabfahrt Retamar El Toyo musste ich noch mit meinem überladenen Rad einen Berg rüber. Dieser Berg wurde nur für die Autobahn abgetragen. Links und rechts davon war der Berg geblieben. Mist war dieser Weg steil.

oben !!!

oben !!!

Ich war so froh als ich drüber war und am Ende des Weges die Autobahnabfahrt kam unter der ich die Autobahn unterqueren konnte und über einen Weg auf die N 344 gelangte.

In El Alquian kam dann der Regen. In einem Cafe versuchte ich diesen Regen abzuwarten und hielt mich hier länger bei Cafe con Leche und Schinkenbaguettes auf. Das Cafe war gut besetzt und ich lauschte den spanischen Gesprächen an den Nebentischen.

Dann fuhr ich weiter als der Regen weniger wurde. Es kam aber ein unglaublich starker Wind auf.
Der Wind war so unglaublich stark, dass es mich in Almeria fast vom Fahrrad riss. Ich fuhr kurz durch den Stadtverkehr und kam dann ans Wasser. Hier am Wasser war der Wind so stark, dass ich das Gefühl hatte das jederzeit die erste Palme knicken musste. Außerdem wurde mein Gesicht sandgestrahlt.

ultrawind am Wasser

ultrawind am Wasser

Am Puerto del Almeria ging es dann auf die stark befahrenen N 340a. Ich sah bei google maps, dass nun ein Tunnel kommen sollte. Ich sah aber auch, dass es eine Straße geben musste, die um den Fels rum führte. Da man bei einem Tunnel auf einer sehr stark befahrenen Nationalstraße nie weiß was einen erwartet versuchte ich die Straße um den Tunnel zu finden. Dazu fuhr ich in den Hafen und folgte einer falschen Spur.

Am Ende dieses Hafengeländes stand auf einmal ein Polizist der guardia civiles vor mir. Er fragte mich wo ich denn wohl hin möchte. Er erklärte mir, dass hier Schluss sei und ich zurück müsse. Den Weg um den Felsen sollte ich aufgrund des Windes nicht nehmen (ich fragte mich ständig wo dieser Weg denn nun sei; zuhause fand ich ihn bei google maps). Ich sollte den Tunnel nehmen der wohl nur un poco poligroso sein sollte (ein bisschen Gefährlich ).

Der Polizist war total nett und kontrollierte noch mein Licht. Dann drehte ich um, fuhr die Nationalstraße hoch und fuhr durch den Tunnel. Irgendwie muss man sich bei diesen stark befahrenen Nationalstraßen überwinden. Es gibt teilweise aber keine andere Möglichkeit. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich sogar noch auf Autobahnen fahren sollte.

Der Tunnel war aber nicht schlimm (war eher ein Witz). Er war hell, ganz kurz und breit. Aber das weiß man vorher ja nicht!! Die Zufahrt über die Straße war eher abenteuerlich.

Nach dem Tunnel war die Welt auch in Ordnung, denn der Verkehr zweigte vorher zur Autobahn ab.
Es folgte eine schöne Strecke durch felsiges Gelände direkt am Wasser.

schöne Strecke

schöne Strecke

Dann kam ein Campingplatz. Der Camping la garrofa. Hier machte ich nach 60 km Schluss. Der Platz war sehr steinig aber meine Nachbarn hatten einen Hammer mit dem ich meine Heringe reinschlagen konnte.

Brücke über dem Campingplatz

Brücke über dem Campingplatz

Strand am Campingplatz

Strand am Campingplatz

Abends war ich im kleinen Restaurant des Campingplatzes. Es herrschte eine lustige Stimmung im Restaurant.
Camping la Garrofa
Bucht von Garrofa (4 km westlich von Almeria)
Tageskilometer: 60 km
Gesamtkilometer: 297

© Thomas Eggers, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
zirka 800 km mit dem Fahrrad durch Spanien. Von Orihuela Costa (Bei Torrevieja) nach Cadiz.
Details:
Aufbruch: 02.03.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.03.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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