Mit der Bahn bis nach Marokko - Das Leben in "vollen Zügen" genießen
Mit Umwegen weiter nach Portugal(Tag 4 bis 6)
Um 22:02 Uhr haben wir dann den Versuch gestartet, einen Liegesessel im Nachtzug zu ergattern. Jetzt machen die das nicht so wie im Kölner Hauptbahnhof, wo jeder Zug auf dem Fahrplan ein festes Gleis hat, was aber häufig nicht klappt, so dass dauernd die Gleise geändert werden. So werden im Normalfall dort die Gleise der Züge über Monitore angezeigt, was ja prinzipiell eine gute Idee ist. Wenn aber jetzt dieses ganze Leitsystem ausfällt und die Bahnmitarbeiter genauso schwarze Bildschirme haben wie alle Bildschirme im gesamten Bahnhof, dann ist das im Nachhinein eigentlich ziemlich lustig. Im Bahnhof liefen 1000 fragende Gesichter umher, die völlig überforderten Bahnmitarbeiter waren ratlos. Der Durchsager hat immer wieder etwas andere Gleisspekulationen durchgesagt, bis er heiser wurde. Aber nach einem abendlichen Fitnesstraining mit einem Durchsagenanimateur, der uns immer wieder samt Gepäck im Dauerlauf zwischen Gleis A und Gleis C hin- und hergeschickt hat, kam dann um etwa 23 Uhr auch unserer Zug aus dem Nichts aufgetaucht; and the winner was track A!.
Um 23:10 war es dann auch soweit, dass der Durchsagenanimateur alle, die nach Bordeaux wollten, hoffentlich informiert hatte, und wir abfahren konnten. Jetzt haben wir noch das auf optimale Einschlaftemperatur warmgewordene Sixpack geleert, damit wir auch ohne Liegewagen gut schlafen konnten.
1:15 Ich habe schon gut geschlafen, aber wachte wegen Bierstau auf
1:16 Ein Schaffner hält mich auf dem Weg auf, um meine Fahrkarte zu kontrollieren
1:18 Geschäft erledigt, ich sitze wieder und will gerade weiterschlafen
1:19 Der Schaffner muss noch einmal meine Fahrkarte sehen. Nachdem mein Ticket kein Problem für ihn darstellte, hat er bei Sebastian nicht kapiert, dass es sich um ein Interrailticket handelt, obwohl Sebastian das gleiche Ticket hatte.
Tag 5 - 7. August 2003 - von Sebastian
Heute sind wir um 8:11 in Bordeaux angekommen und so gegen 9 Uhr haben wir dann gefrühstückt. Ein bisschen später sind wir dann weiter nach Arcachon gefahren, wo wir eigentlich zelten wollten. Nach einem kurzen Besuch der Touri-Info wurde uns schon bald klar, dass wir hier keinen zentralen, freien Zeltplatz mehr finden würden. Nun stellte sich mal wieder die Frage, was nun? Och, lass uns nach Spanien weiterfahren. Also ging es von Arcachon zurück nach Bordeaux und von Bordeaux ging es dann nach Irun. Ziemlich dehydriert kamen wir auch in Irun an. Im Vergleich zur Deutschen Bahn ist die SNCF ja wirklich gut, aber fällt einmal die Klimaanlage unter knallender Sonne in Südfrankreich, und das auch noch im Hochsommer aus und lassen sich auch keine Fenster öffnen, dann muss ich leider sagen, hat auch die SNCF verschissen. Von Irun wollten wir dann eigentlich mit dem Nachtzug nach Madrid fahren, aber wie dat so is, sind die Züge, die man nehmen möchte, in Spanien immer ausgebucht (halt die RENFE, ne). Noch einmal heute die Frage, was nun? Da steckt man in so einem Kaff wie Irun, was nicht gerade sehr schön ist, und kommt nicht weg. Aber da ist ja noch ein Nachtzug nach Lissabon. Portugiesen und Spanier bitte den nächsten Satz nicht lesen: Ist zwar nicht in Spanien, aber ist ja fast das gleiche! So liebe Spanier und liebe Portugiesen, jetzt kommt mir bloß nicht damit, dass Köln und Düsseldorf fast das gleiche ist. Das ist was anderes!
So ging es abends dann los. Wir teilten uns das kleine Abteil gemeinsam mit Dave aus Manchester und einem Portugiesen, der zurzeit jedoch in Paris lebte. Wir haben uns viel unterhalten und viel von Portugal erfahren, wobei ein lecker Bierchen und was so noch alles beim Interrailen dazugehört vernichtet werden musste. Gegen 2 Uhr haben wir uns schlafen gelegt. Gegen 4 Uhr wurden wir von einem, das sollte in Zukunft auch noch öfters passieren, Hardcore-Schaffner wachgemacht, verpennt haben wir ihm die Fahrscheine gezeigt, wobei er auf die Interrailtickets gar nicht klarkam. Hatte er noch nie ein Interrailticket gesehen? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall hat er uns letztendlich doch weiterschlafen lassen und hat doch wohl noch so einige friedlich schlafende Menschen hardcoremäßig aus dem Schlaf gerissen.
etwas müde vom Nachtzugfahren
Der Strand in Arcachon
und wir fahren wieder Bahn
Tag 6 - 8. August 2003 - von Michael
Irgendwann lag Sebastian auf dem Boden, so dass aus 1 Meter Sitzbank 2 Meter wurden, warum habe ich das nicht einfach direkt gemerkt.
10:53 Uhr Ortszeit war Ankunft in Lissabon. Dank einer Bonus-Stunde durch die Zeitumstellung konnten wir uns morgens mit dem Aufwachen richtig viel Zeit lassen.
Aufbruch: | 03.08.2003 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 02.09.2003 |
Spanien
Portugal
Marokko