Düsseldorf - einmal ganz anders
Nordpark
Der Düsseldorfer Nordpark im Stadtteil Stockum ist 1937 im Rahmen der Ausstellung „Schaffendes Volk" angelegt worden.
Die Bedeutung des Nordparks geht weit über Düsseldorf hinaus. Er ist der einzige in Deutschland im „Dritten Reich" entstandene Ausstellungspark, der bis heute seinen ursprünglichen Charakter weitgehend bewahren konnte. Andere in dieser Zeit geschaffene Anlagen in Hamburg, Berlin. Stuttgart und Essen sind inzwischen eingreifend verändert worden. Insofern ist der Düsseldorfer Nordpark ein wichtiges Dokument für die Gartenarchitektur während der Zeit des Nationalsozialismus, einer Zeit, in der im Gegensatz zu den zwanziger Jahren ohnehin nur wenige große Anlagen entstanden sind.
Die politische Dimension dieser Parkschöpfung ist nur in Verbindung mit der Ausstellung „Schaffendes Volk" und ihren wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Absichten und Einrichtungen zu verstehen. Sie wird deshalb ausführlicher angesprochen.
Stadtgeschichtlich von Bedeutung und gartenkünstlerisch von hohem Rang, ist die Anlage seit 1986 als Baudenkmal geschützt. In diesen Schutz sind auch Parkbereiche miteinbezogen, die Ende der fünfziger Jahre umgestaltet wurden - dem zweiten bedeutungsvollen Zeitabschnitt, der das Erscheinungsbild des Nordparks prägt.
bereits die beiden Statuen am Eingang des großen Nordparks erleichtern die zeitliche Einordnung in die 30er Jahre
Da der der nationalistischen Zeit zuzurechnende Teil des Parks wegen der Jahreszeit (noch) nicht interessant ist, wollen wir uns auf den am westlichen Ende liegenden Japanischen Garten beschränken.
1975 wurde nach zwölfmonatiger Bauzeit der Japanische Garten der Düsseldorfer Bevölkerung als Geschenk der hier lebenden japanischen Gemeinde übergeben. Knapp zwei Millionen DM kostete die Anlage des Gartens, dessen in überlieferterTradition stehende Planung die Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro & Sohn aus Tokio übernommen halten. Trotz aller Wandlungen der japanischen Gartenkunst im Laufe der letzten Jahrhunderte haben sich bestimmte Grundformen erhalten, die heute noch ihr Bild - auch in Düsseldorf- bestimmen.
Gestaltet aus Hügeln,Teichen und Wasserfällen, Steingruppen und geschnittenen Sträuchern, ist dieses Kunstwerk immer als Typus einer japanischen Landschaft gemeint. So ist der Japanische Garten in Düsseldorf kein vielfarbiger Garten mit Blumenbeeten, sondern zeigt mit hauptsächlich immergrüner Bepflanzung wie Rhododendren. Azaleen oder Scheinbeere ein entsprechend japanisch Vorliebe mehr monochromes Bild. Bäume sind neben dem Fächer-Ahorn (Acer japonica) mit seiner prächtigen Herbstfärbung vor allem geschnittene Schwarzkiefern (Pinus nigra „Austriaca"), die wie bestimmte Steine eigene Namen tragen: „Baum, der die Strahlen der untergehenden Sonne filtert'" am Westrand des Gartens, „Baum des aufrechten Geistes" hinter der Quelle oder "Ausblick schaffender Baum" an der Mündung des Flusses in den See. Die Steine, welche die Ufer des Flusses und des Sees säumen, sind Quarzite aus Rheinbaggerungen.
Aus Japan stammen die drei im Garten aufgestellten Steinlaternen und die 4,80 m hohe, ca. 100 Jahre alte Granitpyramide „Sekito" an der Westseite des Gartens.
Aufbruch: | 10.03.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 20.08.2015 |