Drei Wochen durch Polen mit dem Wohnmobil
Von Poznan nach Malbork
Ca. 20 km von Poznan (Posen) entfernt, haben wir unser Wohnmobil auf einem kleinen Campingplatz eines Bauern abgestellt – genannt WIGWAM Agroturistic in Biskupice. Dieser Stellplatz ist ein günstiger Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung von Poznan. Nachdem wir unser WOMO und uns in der Früh versorgt hatten, haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Zu unserer Überraschung haben wir sehr zentral einen Parkplatz gefunden (mit unserem Gefährt gar nicht so einfach). Wenn man in einem der Lokale auf dem Stary Rynek (dem Alten Markt) gemütlichen einen Kaffee trinkt glaubt man kaum, dass diese Stadt ca. 560.000 Einwohner hat. Beim Anblick der pastellfarbenen Bürgerhäuser und dem Renaissance-Rathaus möchte man am liebsten ewig dort sitzen bleiben.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Torun. Der Campingplatz dort liegt auch wieder sehr günstig für eine Besichtigung – einzig der Weg über die 1,5 Kilometer lange Brücke war etwas mühsam. Man braucht 15 bis 20 Minuten bis man am anderen Ende ankommt, welches man immer vor Augen hat - bei uns in Österreich sagt man "zaaach" dazu . Die Brücke spannt sich übrigens über die Weichsel, die an dieser Stelle schon eine stattliche Größe angenommen hat. Nach einem köstlichen, polnischen Abendessen im Restaurant Oberza samt Bierbegleitung war der Heimweg danach etwas kurzweiliger und beschwingter. Den Tipp für dieses Lokal hatten wir von einem Einheimischen - echt empfehlenswert. An diesem Abend haben wir für das ausreichende Essen und zwei halbe Liter Bier EUR 11,00 bezahlt – bei uns kaum vorstellbar.
Gehofft hatten wir, dass wir am nächsten Morgen bei Sonnenschein einen Stadtrundgang machen würden. Leider wurden wir früh morgens von den Regentropfen geweckt. Mit Regenschirmen bestückt haben wir uns dann auf den laaangen Weg über die Brücke in die Stadt gemacht. Irgendwie müssen an diesem Tag alle Schulen der Umgebung beschlossen haben: machen wir doch einen Ausflug nach Torun. Wo man hinschaute sah man schnatternde, aufgeregte Kinder. Aber wir haben sogar ein oder zwei stille Eckchen nur für uns gefunden – FEIN und vor allem still war es dort
Nach der Stadtbesichtigung haben wir noch einem kurzen Abstecher in den 20 Kilometer südlich gelegenen Ort Ciechocinek gemacht. Dieser Ort ist bekannt als Kurort aber auch für das größte Gradierwerk Europas. Bis zu dieser Besichtigung habe ich noch nie im Leben etwas von einem Gradierwerk gehört – nun bin ich schlauer. Diese Konstruktion aus Holzpfosten und Reisig diente zur Salzkonzentration. Schnell wurde festgestellt, dass die salzhaltige Luft eine heilende Wirkung besitzt. Aus diesem Grund entstand das Größte SPA in ganz Polen.
Malbork mit der berühmten Marienburg war also unser nächstes Ziel. Nachdem wir unseren Stellplatz bei Stanislaw Kulikowski eingerichtet hatten, wurden noch einige Fotos der Marienburg geschossen – das Abendlicht war einfach zu reizvoll!
In der Früh stand nun also eine Besichtigung der Marienburg auf dem Programm. Diese Burg gilt als das größte Werk der Backsteingotik. Seit dem 7. Dezember 1997 zählt die Marienburg zum Weltkulturerbe der UNESCO – und ein Rundgang ist tatsächlich sehr beeindruckend (wenn man sich durch sämtliche Schulklassen mit mehr oder weniger gelangweilten Schülern durchgekämpft hat!). Diese Burg wurde wie so viele Bauwerke im zweiten Weltkrieg großteils zerstört. Wie man auf den Fotos sieht, wurde sehr viel schon wieder aufgebaut - es wird aber weiterhin fleißig renoviert.
Aufbruch: | 05.06.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 26.06.2015 |