Kiew/Georgien/Jerewan 2015
Georgien: Zugfahrt nach Batumi
Auf ging es nach Batumi an der Schwarzmeerküste. Unser Plan war ursprünglich - nachdem es bisher und auch nachher fast jeden Tag Reisestress irgendeiner Form geben würde - hier zwei Tage schön auszuspannen. Und in der Tat: die Strandpromenade sah recht ansprechend aus, der Geldautomat funktionierte und das Wetter war Bombe.
Im Hotel haben wir zunächst unsere Suite bezogen - "Entschuldigen Sie mal bitte, ich habe eine Suite!" Eine umgewandelte Büroeinheit, aber trotzdem nicht unschön und mit riesiger Fensterfront in Richtung Skyline. Nachdem ich mir für schmales Geld schnell noch den Bart barbieren ließ - der kleine Friseur in unserem Hotel gibt offenbar zehn, dort zumindest rumsitzenden Damen Arbeit - ging es ab in die Stadt. Die spacigen Gebäude, die wesentlich die Skyline prägen, standen leer (Universitätshochhaus) oder waren außer Betrieb (Alphabet Tower). Die von uns später gezielt auf der Suche nach was zu Essen erbummelte Altstadt war sehr hübsch. Abgesehen vom manchmal etwas heruntergekommenen Zustand, sind die Häuser alle detailverliebt gearbeitet und verziert. Es ist selten, dass irgendwo mal eine halbwegs eigenständige, Architektur zu finden ist, die nicht unmittelbar auf Europäer in Form von Kolonialarchitektur zurückgeht.
Im Restaurant Bremen, war im Reiseführer empfohlen, haben wir dann alle erstmal tüchtig was schnabuliert. Ich hatte z.B. frittiertes Hirn. Neben unseren Hauptgerichten haben wir auch wieder Salat und Brot bestellt sowie sauer-salzig eingelegtes Gemüse, welches wir - man nimmt solche Sachen schnell an -, ganz nach vorderasiatischer Manier brüderlich aus einer Schüssel essend, geteilt haben. Leider haben sich drei von uns anschließend den Magen verdorben, d.h. sie hatten einige Tage mit der schlimmsten aller Krankheiten zu kämpfen, die einen auf Reisen befallen kann.
Hernach sind wir noch was im Pool geschwommen, der eher eine öffentliche Schwimmhalle ist, den man als Hotelgast mitbenutzen darf. Paranoiderweise durften wir den Pool erst betreten, nachdem wir eine "medizinische Untersuchung" bestanden hatten, die, wie viele Jobs hier, eher der Schaffung eines Arbeitsplatzes zu dienen schien. Neben allerlei Papierkram bestand die Untersuchung nur aus Füße-wegen-Fußpilz-angucken. Kein Grund natürlich, diese Untersuchung gegenüber unserem Mitreisenden, dem sie erst noch bevorstand, nicht zur regelrechten Musterung einschließlich Hodenbefühlung sowie "beugen Sie sich mal vornüber" aufzublasen. Nach ein wenig Skat spielen sind wir dann auch ins Bett, meine ich.
Aufbruch: | 23.05.2015 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 01.06.2015 |
Georgien
Armenien