Kiew/Georgien/Jerewan 2015
Georgien: Kasbek
Um 06:30 Uhr waren wir am Kasbek, der wirklich von keiner Wolke verhangen war. In Sichtweite des Kasbeks befindet sich auf einem kleineren vorgelagerten Berg eine berühmte Kirche (bin grad zu faul nachzugucken), die es auch auf die Front meines Reiseführers geschafft hat (wie immer zu empfehlen: Trescher Verlag, Georgien). Nachdem unser Freund Irakli einen Eingeborenen wachgeklingelt hatte, saßen wir kurze Zeit später noch in einem zum Geländewagen gepimpten Isuzu und rumpelten für knapp 20 EUR (50 Lari) den Weg zur Kirche hoch. So wie die anschließende Buckelpiste auf Dauer das Fahrzeug verschleißen muss, waren 20 EUR sicher nicht zuviel. Solche Geländewagen stehen im ganzen Dorf herum und sind jeweils deutlich besser in Schuss als das Haus vor dem sie stehen. Ja, auch von der Kirche nochmal ein schöner Blick.
Rückzu sind wir noch ein, zwei Aussichtspunkte abgefahren, die halt auf der Strecke liegen und die jeder abfährt, der sich zwischen Kasbek und Tiflis auf der Georgischen Heerstraße bewegt. Ich möchte Georgienreisenden, die von Tiflis aus den Kasbek besuchen wollen, wirklich unseren Fahrer Irakli ans Herz legen. Leider hat der Mann keine Website und keine Emailadresse. Hier ist aber zumindest seine Handynummer (einschließlich Country Code 995) +995 595 50 27 35 - wie gesagt, er spricht hervorragend Deutsch und ist ein bescheidener, freundlicher Mann, dem ich deshalb auch nachgesehen habe, dass er noch nie von Prometheus gehört hat . Wir fanden es halt deutlich interessanter mit ihm, als den ganzen Tag neben jemandem zu sitzen, der wie sämtliche anderen Fahrer nur Russisch oder Georgisch, ergo gar nicht mit Dir spricht.
In Tiflis hieß es dann schon so langsam Reisevorbereitungen für die anstehende Nachtzugfahrt nach Jerewan zu treffen. Bis auf einen kleinen Marsch vom Rustaweliprospekt zu unserem Hotel haben wir bis abends nichts mehr gemacht, außer den ersten unserer Truppe nach Hause verabschiedet.
Für ein Fazit zu Georgien bin ich zu faul. Aber ich halte fest, dass die Georgier ein sehr freundliches Volk sind, die zu keinem Zeitpunkt unangenehm oder aufdringlich werden, wie man das zum Beispiel aus der Türkei oder aus Ägypten kennt. Manchmal ist man regelrecht verwundert, wenn Typen, die man auf Grund der für Georgier typischen tiefliegenden Augen auf den ersten Blick für verschlagen dreinblickende Halsabschneider halten würde, plötzlich die coolsten und nettesten Burschen sind. Dass das Land noch ein wenig in der Sowjetunion verhaftet ist, macht es für mich, trotz des längst verrauchten Ärgers bei mancher Essensbestellung, eher noch sympathischer.
Aufbruch: | 23.05.2015 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 01.06.2015 |
Georgien
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