New York & Neuengland - unser 3. Roadtrip durch die USA
Das USA-Fieber hat uns mal wieder überfallen, so flogen wir im Herbst 2014 zum 3. Mal in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Diesmal sollte es ein Roadtrip an der Ostküste werden: Philadelphia, Atlantic City, New York, Boston und durch die Neuenglandstaaten.
Philadelphia
Ausnahmsweise startete diese USA-Reise einmal absolut reibungslos: wir schliefen aus, packten fertig, ließen uns zum Flughafen fahren, checkten ein, frühstückten eine Kleinigkeit und dann ging es auch schon los. Die Flugzeit betrug überschaubare 8 Stunden, die US Airways bot wieder gutes Essen und ein großes Entertainment-Paket. Trotzdem waren wir ziemlich genervt – wir hatten Mittelgang-Plätze und die Fliegerei ging uns mittlerweile doch ziemlich auf den Zeiger – es wurde absolut mal wieder Zeit für eine Reise mit unserem Jolly… Doch nun konzentrierten wir uns erstmal auf das vor uns Liegende: die Ostküste der USA. Diese Reise zu planen war nicht so einfach, zu viel gab es zu sehen, zu viel hätten wir gern in diese 2 Wochen gestopft. Eine reine Städtereise nach Philadelphia, Washington DC, New York und Atlantic City? Eine Rundreise durch die Natur und an der schönen Küste der Neuenglandstaaten entlang? Und was war mit den Niagarafällen? Schafften wir es evtl. auch rüber nach Kanada? Schlussendlich wurde es eine Mischung aus Stadt und Natur, in der Hoffnung am Ende nicht für beides zu wenig Zeit zu haben…
Wir landeten planmäßig um die Mittagszeit in Philadelphia, bei der Immigration plauderten wir nett über unsere Hochzeit und deutsche Automarken. Der Shuttlebus von der Autovermietung Dollar lud uns direkt vor der Tür ein und nach 5 Minuten waren wir bereits an der Vermietstation. Hier stand bereits ein roter Nissan Sentra für uns bereit – zwar leider kein Ami-Schlitten, aber dafür groß, geräumig und wie sich noch herausstellen sollte sehr spritsparend – mit gerade mal 6 l Durchschnittsverbrauch kutschierte er uns die nächsten Tage durch die USA. Nun konnte es los gehen . Wir fuhren direkt ins recht enge Midtown von Philadelphia zu unserem Holiday Inn Express, parkten im angeschlossenen Parkhaus und checkten ein. Das Hotel hatte eine super Lage und bot auch sonst alles was wir brauchten, nur die 25 $ Extrakosten pro Nacht für´s Parken waren etwas ärgerlich. Nach einer erfrischenden Dusche zogen wir direkt los um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der geschichtsträchtigen Stadt Philadelphia zu erkunden. Das Wetter war fantastisch, blauer Himmel, 30 Grad und Sonnenschein. Gut gelaunt schlenderten wir die Walnut Street Richtung Delaware River entlang, besichtigten im Washington Square Park das Grab des unbekannten Soldaten bevor wir weiter zur Independence Hall und zur Liberty Bell, dem wichtigsten amerikanischen Symbol für Freiheit und Demokratie, liefen. Die Schlangen vor beiden Gebäuden waren jedoch unglaublich lang, weshalb wir auf einen Besuch von Innen verzichteten und stattdessen im Stadtpark lieber einem Mann bei seiner Ice-Bucket-Challenge zuschauten . Unser Spaziergang führte uns dann weiter vorbei am Grab von Benjamin Franklin ins Historic District zur Elfreths Alley, einer besonders gut erhaltenen historischen Straße, in welcher noch über 30 rote Backsteinhäuser aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sind. Weiter ging es zu Penn´s Landing, unterwegs hielten wir an einem Imbiss an und gönnten uns ein echtes Philly Cheesesteak – sehr lecker! Langsam steckten uns der lange Tag, der Flug und die Zeitverschiebung doch in den Knochen und wir machten uns über die Chestnut Street auf den Rückweg zu unserem Hotel. Unterwegs sahen wir uns noch das beeindruckende Bronzedenkmal zum Gedenken an die irischen Einwanderer an, Jan holte sich eine Portion belgische Pommes und wir stoppten noch kurz am 7/11. Immerhin 7 Kilometer lang war unser historischer Spaziergang und wir hatten einen guten ersten Eindruck von dieser Stadt. Philadelphia ist sicher keine Perle, sondern eine echte Großstadt mit viel Industrie und vielen Einwohnern, unseres Eindrucks nach Weiße und Schwarze zu gleichen Teilen. Zwischen den roten Backsteinhäusern tobte das Leben, wir sahen Hochzeiten und Junggesellenabschiede, Stretch-Limousinen und Obdachlose, unzählige Bars und Restaurants. Eben eine typisch amerikanische Stadt, aber nichts was unbedingt auf die Must-See-Liste muss.
Es gelang uns immerhin bis 5 Uhr zu schlafen, dann kochten wir uns einen Kaffee auf dem Zimmer, erstellten den Tagesplan und standen pünktlich um 06:30 Uhr zum Frühstück parat. Wir konnten es kaum abwarten und wurden nicht enttäuscht – Creamcheese-Bagles, Donuts, Muffins, Müsli, Joghurt, Obst, Pancakes und warme Zimtschnecken – super lecker! Gestärkt machten wir uns bei Sonnenaufgang zu Fuß auf den Weg zu den Rocky-Steps. Wir liefen den Benjamin Franklin Pkwy. mit seinen Flaggen aller Länder entlang und kamen an der LOVE-Skulptur auf dem John F. Kennedy Plaza vorbei. Trotz des beunruhigenden „Killerdelphia“-Berichts im deutschen TV musste Tatj zugeben, dass es in dieser Gegend wirklich keinen Grund gab sich unsicher zu fühlen. Wir schlenderten am Wasser entlang, durch den Stadtpark und beobachteten die Leute. Leider war der Bereich um die Rocky-Steps großräumig abgesperrt, da hier am nächsten Tag Feierlichkeiten zum Labor Day stattfinden sollten. Wir schafften es bis auf den Treppenabsatz, wurden dann jedoch von einem Security-Mann zurück gepfiffen. So liefen wir unverrichteter Dinge wieder zurück und hatten am frühen Morgen bereits einen 7 Km langen Spaziergang absolviert. Da es schon jetzt sehr heiß Draußen war machten wir uns noch einmal kurz frisch, checkten aus und machten uns auf die 1,5-stündige Fahrt nach Atlantic City.
Aufbruch: | 30.08.2014 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 14.09.2014 |