New York & Neuengland - unser 3. Roadtrip durch die USA
Connecticut & Rhode Island
Nachdem wir die Grenze zu Connecticut passiert hatten hielten wir an einer Bagel-Bar um erstmal in Ruhe zu frühstücken. Dann ging es den Highway 1 hinauf immer an der Küste entlang. Der erste Eindruck war wie erhofft: rießige Grundstücke mit liebevoll gepflegten Holzhäusern direkt am Meer, dazwischen immer wieder kleine Kirchen mit den typischen weißen Kirchtürmen. Die Fahrt ging durch den Sherwood Forest und an der berühmten Yale University vorbei, durch herbstliche Kürbisfelder und sommerliche Blumenwiesen. Den ersten Stop legten wir am Lighthouse Point State Park ein. Laut Reiseführer gab es hier neben einem schönen Sandstrand, einigen Wanderwegen und einem Leuchtturm noch ein altes Coney Island Karussell. Was dort nicht erwähnt wurde waren die 30$ Eintritt – praktischerweise war das Kassenhäuschen jedoch leer und wir stahlen uns gratis in den Park. Dies hat sich im Nachhinein als großes Glück erwiesen, denn das Geld hätte sich beim besten Willen nicht gelohnt. Es gab eine schöne große Wiese mit Picknickplätzen und Grillstellen und einen schmalen Strand. Den Leuchtturm konnte man leider nur von Außen besichtigen und der Raum mit dem Coney Island Karussell war aufgrund von Hochzeitsvorbereitungen gesperrt. Nach 15 Minuten hatten wir alles gesehen und fuhren weiter zum Hammonasset Beach State Park. Die Einfahrt sparten wir uns, hier gab es ausschließlich Strände und das für 22$ Eintritt… Spontan beschlossen wir stattdessen den Connecticut River entlang ins Landesinnere zu fahren bis wir zu Gillette´s Castle kamen. Auf diesem 74 Hektar großen Parkgelände hat sich der Sherlock Holmes Darsteller William Gillette einen Traum erfüllt und neben einer eigenen Eisenbahnlinie ein recht eigentümliches Schloss mit Geheimgängen, Spiegeln, komplizierten Türschließmechanismen und allerhand weiterer Spielereien gebaut. Wir ließen uns viel Zeit für die wirklich lohnenswerte Besichtigung, spazierten über Brücken und Stege durch den Wald, schauten uns im Visitor Center einen informativen Kurzfilm zu seinem Leben sowie eine alte Lokomotive an und landeten schließlich im Castle selbst. Es war wirklich spannend und interessant und die Angestellten des Schlosses gaben sich sehr viel Mühe uns alles so anschaulich wie möglich darzustellen und zu erklären - vom Katzen-Spielzeug-Tisch, über die Tiffany-Leuchter bis hin zu seinem Barschrank, der sich nur durch Geheimtricks öffnen ließ. Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter nach Mystic, ein kleines Fischerdorf, welches Tatj im Buch „Endlich weg - über eine Weltreise zu Zweit“ schmackhaft gemacht wurde. Bei unserem Besuch war es zwar alles andere als neblig, dunkel, kalt und mystisch, aber das Städtchen war trotzdem auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine alte Zugbrücke führte über den Fluss, im Hafen schaukelten bunte Boote im Wasser und an Land luden kleine Kneipen und Bars zum Verweilen ein. Mit etwas Phantasie fiel es nicht schwer sich vorzustellen, wie hier früher die Walfänger mit ihren Ölmänteln an der Bar saßen und sich haarsträubende Geschichten von hoher See erzählten. Zufällig fand heute noch das „Mystic Eats Riverside Food Festival“ statt: man kaufte sich am Eingang Essensmärkchen und konnte dann an kleinen Ständen verschiedenen hiesige Delikatessen probieren. Hier kam Tatj erstmals in den Genuss einer Lobster-Roll, schließlich war Neuengland der weltweit größte Lobster-Lieferant. Leider mussten wir uns dann etwas sputen, der Abstecher zu Gillette´s Castle hatte unseren Zeitplan doch etwas durcheinander geworfen und so durchquerten wir Rhode Island, den kleinsten Bundesstaat der USA, recht zügig und fuhren nach Massachusetts. Erst spät am Abend checkten wir im Ramada Inn in Boston, einem tollen Motel mit schönen Zimmern und gratis Shuttle zur Bahnstation, ein und fielen erschöpft ins Bett.
Aufbruch: | 30.08.2014 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 14.09.2014 |