New York & Neuengland - unser 3. Roadtrip durch die USA
White Mountain National Forest
Der heutige Tag begann mit einer 4,5-stündigen Fahrt ins Landesinnere, es ging zurück nach New Hampshire in den White Mountain National Forest, genauer gesagt nach North Conway. Rückblickend müssen wir leider sagen, dass wir uns für die Küste Neuenglands etwas zu wenig Zeit gelassen haben, allerdings hatten wir auch nicht mit dem guten Wetter und den damit einhergehenden Bademöglichkeiten der ersten Tage gerechnet. Nun ließen wir die Leuchttürme hinter uns und freuten uns auf ein weiteres typisches Merkmal Neuenglands – die covered bridges. Unterwegs kamen wir uns vor wie auf einer kleinen Europa-Rundreise, wir fuhren durch Belfast und Paris, Belgrad, Oxford und Manchester, durch Norway und Sweden, Freyburg, Hanover und Berlin. Der Einfluss von Frankreich und England war sehr stark spürbar. In North Conway angekommen fuhren wir direkt zum Pinkham Notch State Park, fanden jedoch kein Visitorcenter und wussten nicht genau was es hier zu sehen gab. So beschlossen wir uns direkt dem Mount Washington zu widmen. Auf dem Gipfel dieses Berges wurden die weltweit höchsten Windgeschwindigkeiten von bis zu 372 Km/h gemessen und bereits im Herbst fielen hier oben die Temperaturen auf bis zu -40°C – der Spitzname „Schlechtwetter-Berg“ ist also nicht weit hergeholt. Eine sehr steile Straße führte Autofahrer auf den Gipfel hinauf, man durfte die Strecke nur im ersten Gang bewältigen und immer wieder standen am Straßenrand Wassereimer um überhitzte Motoren abzukühlen. Am Fuße des Berges bekam man eine informative CD, die die Geschichte des Berges und der Straße hinauf beschrieb und genau auf die Fahrtlänge hinauf und hinunter abgestimmt war– eine tolle Sache. Immer wieder wies der Sprecher uns auf schöne Ausblicke, seltene Pflanzen oder geologische Aspekte am Wegesrand hin. Auf dem kargen Gipfel angekommen stürmte es wirklich ganz ordentlich, wir packten uns so dick wie möglich ein und besichtigten die mit Ketten am Boden befestigte Wetterstation. Wieder unten angekommen liefen wir noch einen kurzen Wandertrail, entdeckten jedoch wieder mal nur Streifenhörnchen. Am Abend fuhren wir dann zurück nach North Conway und checkten im Holiday Inn Express ein. Das Hotel lag direkt im Zentrum des Ortes und so konnten wir fußläufig viele Restaurants und vorallem die tax-free Settler´s Outlet´s erreichen. Wir entschieden uns wieder einmal für Applebee´s und gönnten uns einen großen gemischten Vorspeißenteller, anschließend Steaks und Burger – super lecker! Aufgrund der langen Öffnungszeiten schafften wir es danach sogar noch einen Blick bei Thommy und Van Heusen hinein zu werfen und ein paar weitere Schnäppchen zu ergattern – ein rundum gelungener Abend also
Auch heute gab es wieder eine große Portion der für die Gegend typischen Blueberry-Muffins, anschließend machten wir uns früh auf den Weg um den White Mountain National Forest zu erkunden. Leider regnete es den ganzen Tag ununterbrochen, wir ließen uns davon jedoch nicht abschrecken und zogen in Regenjacken verpackt los. Im Visitorcenter versorgten wir uns mit Kartenmaterial, dann fuhren wir den Kancamagus Highway entlang, ließen uns viel Zeit hierfür und hielten an allen eingezeichneten Sehenswürdigkeiten an. Immer wieder liefen wir unterschiedlich lange Wandertrails zu Wasserfällen und Seen, an covered Bridges vorbei und zu unterschiedlichen historischen Stätten. Jan wurde nicht müde darin durch den Regen zu stapfen und Elche zu suchen, doch leider konnten wir kein einziges der scheuen Tiere entdecken. Immerhin war an einigen Stellen schon ein bisschen was vom berühmten Indian Summer zu sehen, auch wenn es sicher noch kein Farbenmeer war. Um die Mittagszeit kamen wir in Lincoln an und stärkten uns bei Subway mit Baguettes und Cookies. Die kleinen Ortschaften hier um den White Mountain National Forest waren wirklich perfekt um einen tollen Urlaub in der Natur zu verbringen, es gab unzählige schöne Motels mit Grillplätzen im Garten und ausgefallene Themen-Hotels, Restaurants, Adventureparks usw. Der Scenic Drive führte uns dann weiter in den Franconia Notch State Park, wo wir uns trotz des anhaltenden Dauerregens für den Flum Gorge Trail entschieden. Wir zahlten 15$ extra Eintritt und wanderten durch eine schmale Schlucht, über Stege und Brücken, an Wasserfällen und engen Höhlen vorbei. Obwohl es wirklich recht frisch war, wir keine Tiere sahen und nass bis auf die Knochen waren, hatten wir den ganzen Tag über richtig viel Spaß und munterten uns in Downphasen gegenseitig mit lustigen Troll-Fotos auf . Im Franconia Notch liefen wir anschließend noch zwei weitere, kürzere Trails bevor wir weiter in den Crawford Notch State Park fuhren. Wir waren schon recht fertig und entschlossen uns nur noch einen letzten Trail zu einem Wasserfall zu gehen, dann sollte es genug für heute sein. Es kam was kommen musste – der Trail entpuppte sich als der anstrengendste überhaupt, es war eine richtige Kletterpartie und es ging enorm steil bergauf. Ziemlich geschlaucht kamen wir erst spät am Abend zurück nach North Conway, holten uns im 7/11 noch einen kleinen Snack, den wir im Hotel auf dem Sofa aßen, anschließend gönnten wir uns zum Aufwärmen noch eine Runde im heißen Whirpool. Im TV verfolgten wir dann die jährlichen Berichte über die Anschläge des 11. September, mehr als zu Hause bekamen wir hier an der Ostküste der USA jedoch auch nicht von diesem Jahrestag mit, wahrscheinlich gab es nur in New York selbst Gedenkveranstaltungen.
Aufbruch: | 30.08.2014 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 14.09.2014 |