3 Monate Freiwilligenarbeit in Togo
Ankunft in Lomé
Der Tag meiner Ankunft. Bevor ich meine Reise angetreten habe, habe ich mir selbstverständlich viele Gedanken und Sorgen gemacht, was wohl in Afrika auf mich zukommen wird. In der Tat habe ich mit vor allem viel Elend gerechnet und eher negative Dinge mit Afrika assoziiert, denn mein Bild von Afrika war zuvor ausschließlich geprägt durch das, was ich in verschiedenen Berichten über Afrika gelesen und gehört habe. Letztlich hatte ich keine wirkliche Vorstellung davon, wie das alltägliche Leben in Afrika tatsächlich aussieht.
Jenen Abend dann vom 24. Februar 2012, an dem ich aus dem Flugzeug gestiegen bin, den Flughafen verlassen habe und meinen ersten Streifzug durch die togolesische Hauptstadt Lomé gemacht habe, werde ich wohl nie vergessen!
Von Anfang an war ich sehr positiv vom Land Togo und dem Leben dort überrascht. Fasziniert hat mich vor allem die unglaublich positive und fröhliche Atmosphäre, welche auf den Straßen lag. Die Stimmung an diesem ganz normalen Abend in Lomé kam mir in ungefähr so vor, wie die Stimmung in Bremen war, ein paar Stunden, nachdem Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hatte, wenn nicht sogar besser. Es ist wirklich nicht übertrieben!
Nach sechs Stunden Flug war ich tatsächlich in einer komplett anderen Welt gelandet. Überall sah ich Menschen auf der Straße vor ihren Häusern sitzen und stehen, überall sah ich Menschen, die diverse Dinge auf ihren Köpfen trugen und ich hörte ein Vielfaches mehr an Geräuschen als in einer deutschen Stadt. Immer wieder hörte ich aus verschieden Richtungen laute und fröhliche Musik, Kinder die lachten und schrien, hupende Autos und Motorräder, Geräusche von Tieren und vieles andere. Hin und wieder grüßten mich Leute oder riefen mir etwas hinterher. Außerdem nahm ich eine Vielzahl von Gerüchen war, überwiegend negative Gerüche nach Plastikmüll, verbrannter Asche und Fäkalien.
Dieses störte mich an diesem Abend jedoch nicht allzu sehr, denn ich war in einer sehr ausgelassenen Stimmung an jenem Abend und einfach froh hier angekommen zu sein. Tausend Gedanken ratterten durch meinen Kopf. Gut, dass ich Raphael bei mir hatte, einen togolesischen Studenten, welcher mich vom Flughafen abgeholt hatte und ebenfalls mit bei meiner Gastfamilie lebte, ungefähr die Hälfte der Zeit von meinem Aufenthalt. Er war eine sehr liebenswerte Person und hatte einen sehr beruhigenden Einfluss auf mich an jenem Abend. Nachdem wir zusammen ein wenig durch die Stadt marschiert waren, brachte er mich in ein "Hotel" von einfachem Standard zum Übernachten. Am nächsten Tag fuhren wir nach einem gemeinsamen Vormittag am Strand in einem Taxi-Auto mit acht Personen zusammengequetscht 150km Richtung Norden nach Atakpamé.
Aufbruch: | März 2012 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Juni 2012 |