ÄGYPTEN - Eine Woche Luxor
LUXOR: Medinat Habu
Ich nehme die Fähre, um auf die andere Seite zu kommen und ein Taxi
zum Medinat Habu Tempel.
Das große Syrische Tor ist der Eingang zum Medinat Habu Tempel.
Hinter dem ersten Pylon befindet sich der erste Hof. Hier sind Bilder
vom Sieg Ramses über die Libyer, Überreste des Pharaonentempels und das Erscheinungsfenster, in dem sich der Herrscher seinen Untertanen zeigte, zu bewundern. Ein Tempelaufseher führt mich in die hinteren Räume, die abgeriegelt sind.
"Foto." sagt er immer wieder, "das ist verboten, aber ich erlaube es
dir." und legt seinen Finger auf den Mund, daß das unter uns bleiben soll.
Natürlich bekommt er Bakshish für diesen Dienst. Tempelaufseher sind bei ihrem mickrigen Gehalt darauf angewiesen. Eine rote Katze schlummert faul auf dem Sockel im Schaten einer Säule. Die Blau- und Rotbrauntöne mancher Grafittis sind noch gut erhalten. Hinter der Anlage ragt der kahle Berg el-Qurn, "das Horn" in den blauen Himmel.
Hinter einem Restaurant und den paar Häusern vor der Tempelanlage biege ich rechts in die Felder. Zwei Frauen mit langen, schwarzen Tschadors kommen des Weges. Ein Esel steht unter schattigen Palmen und frisst vertrocknetes Blattwerk vom Boden. Ein stiller Kanal fließt neben dem Weg. Alle möglichen Pflanzen wachsen zwischen den hohen Palmen, Unkraut, welches als Futter für Esel oder Kamele verwendet wird, Getreide und Zuckerrohr. Eine alte Pumpe zur Bewässerung steht am Wegrand. Im Dorf Kom Lolah sind manche Häuser mit wunderschönen Wandmalereien verziert. Die eine erzählt von der Pilgerfahrt der Familie nach Mekka, ein anderes zeigt eine Frau in einem roten Kleid mit blauen Blumenmustern, die ein Lamm auf ihrenm schoß hat. Eine Bauchtänzerin in leichten Kleidern ist auf die Wand gemalt, ein Mann in olivgrüner Galabiyah schlägt die Trommel dazu. Dahinter sitzen die Zuschauer mit Wasserpfeifen und im Hintergrund ist eine Stadt mit Palmen. In einem kleine Krämerladen kaufe ich eine Dose Cola und reiche der Verkäuferin einen grünen Fünf Pfund-Schein. Neben ihr steht ein kleiner Junge und hält die Hand auf, als sie mir das Rückgeld gibt. Ich stecke ihm einen Pfund zu und die Verkäuferin schimpft mit dem Jungen. Hinter dem Dorf hält ein Taxi an und fragt, wo ich hin will.
"Zur Fähre."
"Du bist Student," sagt der Fahrer zu meiner Überraschung, "du hast
nicht viel Geld, sieben Pfund."
Ich steige ein und wir fahren zurück zum Nil, vorbei an den Memnonkolossen. Rechts, ein Stück abseits neben der Straße, steht ein langer Zug, voll mit Zuckerrohr beladen und wartet auf seine Abfahrt ins Dorf. Daß ich kein Student mehr bin, will ich dem Fahrer nicht unbedingt auf die Nase binden und runde den Betrag auf zwanzig Pfund auf.
Aufbruch: | 16.02.2010 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 23.02.2010 |