ÄGYPTEN - Eine Woche Luxor

Reisezeit: Februar 2010  |  von Thomas K.

LUXOR: Karnak Tempel und Feluka

Heute ist ein ruhiger Vormittag am hoteleigenen Pool angesagt. Kinder
planschen im Wasser, ein Junge springt von der Brücke ins Wasser und
der Aufseher schimpft. Da liegt eine braungebrannte Ägypterin im Bikini
und sonnt sich, im Gegensatz dazu watschelt eine tief verschleierte Frau vorbei, nur ein Sehschlitz lässt einen winzigen Teil ihres Gesichtes frei. Was sie sich wohl von der Schamlosigkeit der anderen Badegäste denken mag? Köstlicher Grillgeruch zieht von der Poolbar her und ich esse Kofta mit Pommes Frites zu Mittag.

Ein Taxi bringt mich zum Karnaktempel, eine weitere, wichtige Sehenswürdigkeit in Luxor. Wieder sind Touristen von überall her gekommen, um das alte, monumentale Bauwerk zu besichtigen. Der
Karnaktempel ist größer als der Luxortempel, doch sehen die meisten
Tempel eigentlich alle gleich aus. Die Wände und Säulen sind mit Reliefs und Graffitis geziert. Wobei "Graffitis" keine neumodischen Schmierereien, sondern alte Hieroglyphen meint. Geschichtskenner und Experten können sicher aus jeder dieser Malereien etwas lesen und deuten.

Ich laufe durch den Suq zurück Richtung Nilufer.
"Feluka?" fragt ein junger Mohr, er heißt Ahmed.
"Das ist jetzt vor Sonnenuntergang gerade das Richtige. Leider geht kein günstiger Wind und wir müssen uns von einem motorisierten Schiff schleppen lassen. Da gerade mehrere Feluken gleichzeitig starten wollen, können wir gleich einen ganzen Zug aus drei Booten machen. Ein Stück flußaufwärts hängt sich noch ein viertes mit dran. Die Fahrt endet auf der Banana-Island, einer kleinen Insel im Nil mit einer Bananenplantage. In einem kleinen eingemauerten Gehege mit einer Wasserlache leben zwei Krokodile. Ahmed nimmt einen langen Stock und stößt damit das Krokodil. Es schnappt mit dem Maul. Das andere Krokodil hat sich im Wasser versteckt. Ahmed stochert mit dem Stock im Waser, bis er es findet. Erschreckt macht das Krokodil ein paar hastige Schritte und wirbelt Wasser auf. Dann gehen wir durch einen Bananenhain, dahinter liegen Zuckerrohrfelder. Ahmed bricht eine Stange Zuckerrohr herunter und teilt sie. Den einen Teil steckt er in den Mund und beginnt darauf zu kauen, den anderen gibt er mir. Das weiße Innere schmeckt leicht süßlich, den holzigen Rest spuckt man einfach aus. Auf dem Rückweg rudern Ahmed und sein Helfer das Boot in die Flußmitte.

"Wir müssen auf Wind warten, drausen ist es besser."
Und da kommt auch schon der erste Windstoß, bläst das Segel auf und setzt das Boot in Bewegung. Die Sonne geht gerade unter und lässt den Himmel hinter der Westbank malerisch rot erleuchten. Dicke Rauchschwaden steigen empor, Bauern haben ein großes Feuer auf einem Feld entfacht. Kurz bevor wir den Hafen erreichen klettert der Helfer geschickt den Mast hinauf, um das Segel einzuholen. Ahmet erzählt, er sein letztes Jahr dabei heruntergefallen und glücklicherweise platschend im Nil gelandet.

So habe ich eine Woche in der Wärme verbracht und vieles gesehen, was mir bei meinem ersten Besuch in Luxor aus Zeitgründen nicht möglich war.
"I brauch ka Kamele und kanne Dembl i will zurück nach Färdd!" sagt ein Fluggast am Airport im fränkischen Dialekt, "da wolld ich a Ticked
fürn Luxordembl kaufn, da kommd so a Kameldreiber und reißd mir an
Fufzger ausm Geldbeudl!" So kann es auch unschöne Erlebnisse in Ägypten geben, die Armut ist groß und die Einheimischen sollten lieber gut mit ihren Touristen umgehen, den sie wissen gar nicht, was für ein schönes Land sie haben. Als ich zurück nach Deutschland komme, liegt noch immer Schnee.

KARNAK TEMPEL - Tor

KARNAK TEMPEL - Tor

Karnak Tempel

Karnak Tempel

KARNAK-TEMPEL - Obelisk

KARNAK-TEMPEL - Obelisk

KARNAK-TEMPEL - Säulenkonstruktionen

KARNAK-TEMPEL - Säulenkonstruktionen

LUXOR - vom Nil aus gesehen

LUXOR - vom Nil aus gesehen

Auf dem Nil

Auf dem Nil

BANANA-ISLAND - Das kleine Krokodil

BANANA-ISLAND - Das kleine Krokodil

BANANA-ISLAND - Banaenstauden

BANANA-ISLAND - Banaenstauden

© Thomas K., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Luxor
Details:
Aufbruch: 16.02.2010
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 23.02.2010
Reiseziele: Ägypten
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.