Streifzüge durch das östliche Belgien
die flämische Exklave Voeren
Voeren, das sind 6 kleine Dörfer (von West nach Ost: Moelingen, 's-Gravenvoeren, Sint-Martens-Voeren, Sint-Pieters-Voeren, Teuven und Remersdaal), die im Süden der Provinz Limburg an der belgisch-niederländischen Grenze liegen. Wir beginnen im Osten in Remersdaal.
Dort befindet sich in der Nähe der Bahnlinie mit langem Viadukt das Schloss Obsinnich, das heute den Namen Kasteel Notre Dame trägt und als Jugendbegegnungsstätte und Ferienlager dient. Entsprechend verwaist ist es nun im Februar.
Zur Geschichte des Schlosses sollte man die zugehörige Webseite der Burgenroute aufrufen.
die Bahnstrecke Aachen–Tongeren ist eine dem Güterverkehr dienende belgisch-deutsche Eisenbahnstrecke von Tongeren in Belgien zum deutschen Bahnhof Aachen West. Der weitere Schienenweg von Aachen über Montzen und Tongeren nach Antwerpen wird auch als Montzenroute bezeichnet.
Teuven
Teuven - das nächste Dorf - liegt in einer Hügellandschaft umgeben von ausgedehnten Wäldern.
Teuven hat zwei Schlösser. Das erste ist 'De Hoof', vor langer Zeit der Wohnsitz der örtlichen Herren. 1985 wurde von der Flämischen Gemeinschaft Übenommen. Heute ist es ein Hotel-Restaurant.
Das ehemalige Augustinerinnen-Stift von Sinnich ist seit der Französischen Revolution in Privatbesitz. Seit etwa 1250 wohnten hier Augustinessen in einer Abtei, die aus Kloosterrade (Rolduc) - jetzt Niederländisch-Limburg - gestiftet worden war. Einige örtliche adligen Damen wurden in Sinnich zugelassen. Aus der Anfangszeit erinnert noch der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Turm in Naturstein. Den Turm und den durch den Aachener Architekten Couven entworfenen Frontgiebel (1750) sind von der Straße aus mit etwas Mühe zu erkennen. Wie auch die anderen Schlösser in Voeren ist dieses nicht frei zugänglich.
Bilder fehlen noch
Mit drei an der Hauptstrasse liegenden Restaurants ist Teuven im Sommer eine beliebter Pausenort für Wanderer und Radfahrer.
Sint-Pieters-Voeren ist mit weniger als 300 Einwohnern das kleinste Dorf von Voeren. Bekannt ist vor allem die "Commanderie". Sie gehörte bis zur französischen Revolution dem Deutschen Ritterorden. Das jetzige Gebäude wurde Anfang des 17. Jahrhunderts im Stil der 'Maasländer Renaissance' gebaut, einem Stil, dem man auch in Maastricht und Lüttich häufig begegnet.
Im Schlosspark liegt die Quelle der Voer, ergiebig mit etwa 3000 l pro Minute. Das Wasser fließt in Weiher der Commanderie, in denen Forellen (eine regionale Spezilität), Stör und Paling gezüchtet werden.
Leider kann man auch dieses Schloß nicht besichtigen - aber der Park ist zugänglich für Besucher - dies sogar kostenfrei wenn man von den köstlichen Forellen in der kleinen Restauration ißt oder solche kauft.
Südseite der Commanderie - hier liegt der Eingang seit 1900 - im Westen liegen die zugehörige landwirtschaftlichen Gebäude
Die jetzigen Gebäude dieses Schlosses wurden zu Beginn des 17. Jahrhundert gebaut, und sind ein schönes Beispiel der "Maasländischen Renaissance", welche man ebenfalls in Lüttich und in Maastricht wiederfindet.
Die Dorfskirche wurde um 1660 im Auftrag des Commandeurs Willem Quaedt van Beeck, dessen Grab sich beim Eingangstor zum Friedhof befindet, gebaut.
Ein bisschen außerhalb des Dorfes liegt in der Richtung von Sint-Martens-Voeren die als wertvolles Denkmal geschützte Sint-Annakapelle aus 1730. Leider ist sie in einem sehr schlechten Zustand.
Eigentlich ist die Region für sein Obst bekannt, diverse Betriebe stellen den bekannten belgischen Siroop (aus Äpfel (und Birnen)) her. Aber sogar eine Weindomaine befindet sich in Voeren. Daher stammt auch die Bezeichung 'Toskana Belgiens'.
Der Weinberg liegt an einem sonnenbeschienenen Südhang, der Boden aus Silex und Kalksandstein sind optimal für den Weinanbau
Auf dem Hügel südlich des Dorfes befindet sich das Schloss Magis -(Privatbesitz), von dessen Wiesen man einen tollen Blick auf St Pieters Voeren hat.
's-Gravenvoeren hat sich zu einem langgestreckten Dorf entlang der Voer, mit zahlreichen kleinen Brücken über das Wasser zu den Häusern entwickelt. Die Kirche, das Pfarrheim und zahlreiche Bauernhöfe in der direkten Umgebung stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Wir wollen aber zu einem ganz speziellen Landgut - dort werden Wagyu-Rinder gezüchtet. Mit etwas Glück finden wir in 's-Gravenvoeren den Abzweig und fahren in einem langgestreckten Tal vorbei am Feriengut Molenhoeve zum Landgut Altembrouck.
Dort stehen Wagyu-Rinder auf der Weide und in Ställen. wa = japanisch/ gyu = Rind ist die Übersetzung für diese japanische Rinderrasse. Die Preise sind allerdings abenteuerlich.
Man züchtet dort allerdings auch Mangalica-Schweine, eine ungarische Schweinerasse, die sich durch krause, helle Borsten auszeichnet.
Der Name _Schafschwein' ist nicht weit hergeholt, das die krause Wolle errinnert in der Tat an Schafe, - sie werden deshalb auch Wollschweine genannt.
Das Landgut umfaßt auch einen Hotel- und Restaurationsbetrieb, den wir aber heute nicht nutzen wollen, sondern uns in dem Hofladen einmal umsehen. Die Preise sind gesalzen, und zur Zeit gibt es nur TK-Fleisch. Trotzdem schlagen wir bei einigen Kleinigkeiten zu. Zum erstandenen Hamburger aus Wagyu-Hack können wir nach häuslicher Verarbeitung bereits ein absolut positives Urteil abgeben.
Aufbruch: | Februar 2016 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2016 |