Mit Baboo durch Amerika - unser erster gemeinsamer Urlaub
Express connection
Express connection
We are living in Amerika, Amerika ist wunderbar heisst es in einem Lied von Rammstein. Wir sind auf dem Weg dahin, um herauszufinden, ob dem wirklich so ist.
Wir haben die erste Etappe hinter uns und stehen jetzt endlich am Flughafen von Tucson und warten auf Franz.
Franz ist Baboo's Freund, dessen Gastfreundschaft wir geniessen dürfen.
Was bin ich froh, dass wir angekommen sind und ein Bett in Reichweite auf uns wartet.
Aber von Anfang an, unser Abenteuer Amerika startet am Düsseldorfer Flughafen und die Welt scheint noch in Ordnung. Wir gehen pünktlich an Bord, und schon wendet sich das Blatt, es werden ca. 45 Minuten Verspätung angesagt, London meldet seinen berühmten Nebel, wir bleiben erstmal im Flugzeug sitzend am Gate stehen und fliegen nirgendwohin.
In dem Moment wird uns klar, der Anschlussflug nach Chicago dürfte somit futsch sein, denn wir haben nur 1,15 Std. zum Umsteigen, was für Heathrow eh schon ambitioniert ist.
Naja, was sollen wir machen, wird halt noch ein wenig gesimst und da merke ich, dass die Cockpittür offen ist und frage einfach mal die Stewardess, ob ich nicht vielleicht mal ins Cockpit schaun darf. Sie ruft den Piloten an und jaaa, ich darf. Die Jungs von British Airways sind cool drauf, ich darf auf dem Platz des Co-piloten sitzen, krieg ne Kapitänsmütze auf und fühl mich wie Harrison Ford in der Airforce 1!!!
Es werden Fotos gemacht und als ich zurück zu meinem Platz gehe, stehen schon 10 weitere Passagiere in der Schlange und wollen das selbe erleben wie ich. So kriegen wir tatsächlich relativ entspannt die Wartezeit rum und nach sagenhaften 60 Minuten starten wir in Richtung London.
Der Flug ist angenehm und als wüsste der Pilot, dass wir es eilig haben, schafft er die Strecke in 60 Minuten anstatt in geplanten 90. Da fällt mir ein, er weiß es tatsächlich, ich habs ihm nämlich gesagt, dass wir jetzt unseren Flieger nach Chicago verpassen. " This isn't any problem, British Airways will taking care of you and changed you to another airplane.....)
Was jedoch nach der Landung abgeht, das hat die Welt noch nicht gesehen. Am Ende der Gangway stehen schon mehrere Guides, geben jeden von uns den roten Zettel mit der Aufschrift : express connection und schubsen uns binnen 20 Minuten durch alle Sicherheitsschleusen, wir werden durchgereicht zum Zug zu Terminal 5B und werden durch einen endlos lang scheinenden Gang zum Gate getrieben, es ist nicht mehr schön und mir ist eigentlich nur nach schreien zumute. Aber, man glaubt es nicht, wir erreichen tatsächlich unseren geplanten Flieger und nach weiteren 20 Minuten heisst es, ab in die Lüfte Richtung Chicago. Mir ist schlecht von der Rennerei, man sieht es mir offensichtlich an, denn eine mitfühlende Stewardess namens Natasha fragt mich ganz besorgt, ob denn alles in Ordnung wäre.... Wir erzählen ihr kurz von unserem Speed- Umstieg und sofort begreift sie, dass nur ein Mann namens Jack Daniels meinen Zustand verbessern kann. Zwei weitere Jackies später fange ich an, das Fliegen zu mögen und wende mich dem Filmprogramm des Jumbo-Jets Boeing 747-400 zu. Was schau ich mir nur an, Everest oder The Martian? Der erstere gewinnt. Und als wüssten die Wolken, dass wir sehr gerne mal Grönland sehen würden, reißen die genau zum richtigen Zeitpunkt auf und es ist ein Wahnsinnsbild, das sich unter unseren Augen eröffnet.
8 Stunden und ca. 6680 km später ist auch dieser Part unserer Reise überstanden, und wir sind noch in dem Glauben, jetzt hätten wir etwas mehr Zeit, nämlich 2,15 Std. Das relativiert sich, nachdem wir 1 Stunde anstehen, um die Immigration-Zeremonie hinter uns zu bringen. Entgegen den üblichen Berichten ist die Dame am Schalter Nummer 50 relativ nett, lobt unsere Sprachkenntnisse, nimmt Fingerabdrücke , macht den Augenscan und wir dürfen passieren. Dann jedoch wiederholt sich das Londoner Flughafen- Prozedere und schon wieder stehen zwei Damen an unseren Koffern, die schon auf jeweils einem Buggy liegen und es heisst, hurry up to the plane, go go go!!! You have 20 minuts!!!! Doch dann kommt das eigentlich schreckliche, wir müssen durch einen erneuten Sicherheitscheck, hier TSA genannt, und die Jungs und Mädels haben noch NIEMALS NICHT gelacht, geschweige denn etwas von Freundlichkeit gehört. Ich frage, ob wir die Reihe wechseln dürfen, da wir es eilig haben zum Flieger und sie schnauzt mich nur an, ich solle doch einfach nen anderen Checkpoint nehmen, wenn mir etwas nicht gefiele. Aber wir überstehen auch das und erreichen im letzten Moment unseren Flieger nach Tucson. Ich bin am Ende meiner Kräfte, mein kaputtes Bein plagt mich und mir kullern einfach nur die Tränen, ich kann nicht mehr.....Doch auch hier rettet eine Stewardess, diesmal von American Airlines, meinen Eindruck von Amerika, der im ersten Anlauf nicht der beste ist, und kümmert sich einfach nur reizend um mich. Sie versorgt mich mit Wasser, sorgt dafür, dass wir eine Dreier-Sitzreihe für uns haben und als die Getränke serviert werden, bekomme ich sogar eine kleine Flasche Weisswein auf Kosten des Hauses, ach nein, auf Kosten der Fluggesellschaft.
Und auch hier scheint der Pilot zu wissen, dass wir langsam aber sicher 22 Stunden auf den Beinen sind, und aus der geplanten Flugzeit von 4 Stunden werden 3.
Arizona empfängt uns stilecht mit Riesen Kakteen am Parkplatz, Franz' Auto kommt gerade um die Ecke, wir gehen noch in dem typischen amerikanischen Diner namens Culvers ne Kleinigkeit essen und dann können wir unseren müden Körpern endlich den ersehnten Schlaf gönnen.
Gute Nacht, morgen gehts weiter........
Aufbruch: | 12.03.2016 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 24.03.2016 |