Mit Baboo durch Amerika - unser erster gemeinsamer Urlaub

Family day in Oro Valley

Es ist 3,10 Uhr Ortszeit und ich bin wach!!!

Trotz eines wundervollen Bettes sagt mein Körper, werd wach, es ist schon 11 Uhr!!! Richtig, lieber Körper, aber in Deutschland und nicht hier!!! Ausserdem hab ich 24 Stunden nicht geschlafen und bin eigentlich noch nicht bereit, den Tag um diese Uhrzeit auch nur ansatzweise zu beginnen... also bleib ich tapfer liegen und ergebe mich meinen Gedanken. Wo ist mein Fotoapparat, wie erzähle ich den gestrigen Tag meinem Reisetagebuch, wie fliegt Franz nach Thailand, ostwärts oder westwärts??? Offensichtlich denke ich zu laut, denn auf einmal ist auch Baboo wach und wir stellen fest, dass wir beide nicht mehr schlafen können. Also sind wir uns am unterhalten, stellen rückblickend fest, dass wir nächstes Mal lieber die Anreisevariante mit nur einmal umsteigen wählen werden, die Sitze in der Holzklasse des Jumbojets von British Airways wesentlich unbequemer sind als bei Swiss-air, das ganze Umsteigeprozedere katastrophal war, aber das Personal auf allen Flügen einfach nur Klasse, und und und......

Und in all dem Reden hören wir es: das berühmte Geschrei der Kojoten, die sich zur Jagd auf die ach so süssen Antilopenziesel verabreden oder der Lautstärke nach zu urteilen einen ganz gewaltigen Familienstreit ausfechten....
Dazwischen schreit ein Uhu huhu und uns wird bewusst, ja, wir sind in der Wüste Arizonas. Hier geht man Abends mit dem Hund nicht ohne Begleitung Gassi, denn die Pekari's, so eine Art ziemlich schlecht gelaunter Wildschwein- ähnlicher Geschöpfe, sind abends in der Nähe auf Futtersuche. Klapperschlangen sind hier zu Hause und alle zwei bis drei Monate kommt der Kammerjäger, um zu kontrollieren, ob die es sich nicht unterm Haus gemütlich eingerichtet haben. Kakteen höher als manche Einfamilienhäuser in Deutschland sind hier an der Tagesordnung, sommerliche Temperaturen um die 50 Grad auch.

Ich mache die Kamera bereit und will die Kojoten mal in Ton ohne Bild aufnehmen, und während wir darauf warten, dass die Familiefehde weiter geht, schlafen wir nochmal ein und hohlen den vermissten Schlaf nach.

Nach einem kleinen Frühstück auf der sonnendurchfluteten Terasse und kurzen Anrufen in der Heimat - danke whatsapp für diesen Dienst! - nehmen wir das Auto und auf gehts in Richtung Walmart, dem Einkaufsmarkt des Vertrauens.

Ich bewundere direkt am Eingang motorisierte Kombinationen aus Einkaufswagen und Bobbycar, mit denen der fußlahme Tourist oder die in dieser Gegend stark vertretenen älteren Herrschaften nicht laufen müssen beim Einkaufen!

Drei Stunden später und 170 USD ärmer haben wir Klamotten und Lebensmittel für die nächsten Tage eingekauft und ab gehts zu unserer Gastfamilie, wo ein leckerer Rinderbraten und zwei weitere, unfassbar liebenswürdigen Freunde auf uns warten.

Wir verbringen einen anregenden, lustigen Abend mit leckerem Wein und guten Gesprächen und laden die gesamte Gesellschaft für nächsten Samstag zum Entenessen ein, meine Art, danke zu sagen für die Gastfreundschaft.

Morgen gehts auf in Richtung San Diego, die USS Midway und der San Diego Zoo warten auf uns.

Bis dahin, gute Nacht...