Bezaubernder Nordiran und durch die Wüste Lut

Reisezeit: April / Mai 2016  |  von Horst und Edelgard

Entlang der Seidenstraße nach Mashhad

Östlich von Semnan

Donnerstag, 05.05.2016

Nachdem wir im Hotel 1,5 Std. gewartet haben, um Informationen zum Geldwechseln zu erhalten, bekommen wir auf dem Stadtplan einen Ort eingezeichnet, wo in 30 min. jemand sein soll, der Geld tauscht. Wir sollen dort fragen, wo oder wen? Von einem kleinen Büro aus, schickt man uns in eine Wechselstube auf der Straßenseite gegenüber. Hat funktioniert!

Mit Rial in der Tasche kann es weitergehen. Das heutige Semnan lag an der Seidenstraße und ca. 40 km östlich von Semnan liegen zwei Karawansereien direkt an der Straße nach Damghan. Die beeindruckende Karawanserei Anurshivan aus groben Bruchsteinen gemauert, stammt frühislamischer Zeit. Westlich davon liegt die Karawanserei Ahuran in Ziegelachitektur, diese ist jünger und stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die Karawanserei Anurshivan

Die Karawanserei Anurshivan

Die Karawanserei Anurshivan

Die Karawanserei Anurshivan

Die Karawanserei Ahuran

Die Karawanserei Ahuran

Quelle in Ab Khory

Ca. 25 km weiter östlich erreichen wir in der kleinen Oase Ab Khory eine berühmte Quelle. Hier soll, der Überlieferung nach, Alexander der Große den ermordeten, letzten achämenidischen König Darius III. gefunden haben.

Ab Semnan wird die Landschaft schon wüstenähnlich, denn wir bewegen uns entlang des nördlichen Ausläufers der großen Wüste Dasht-e Kavir. Hier sind die Häuser aus Lehmziegeln erbaut und tragen Kuppeldächer. Die einzelnen Felder in den Oasen werden durch Lehmziegelmauern geschützt.

Quelle in Ab Khory

Quelle in Ab Khory

Häuser in Lehmziegelarchitektur

Häuser in Lehmziegelarchitektur

Lehmziegelmauern begrenzen die Felder

Lehmziegelmauern begrenzen die Felder

Zu den Sinterterrassen Badab-e Surt

Freitag, 06.05.2016

Heute wollen wir die nordöstlich von Damghan liegenden Sinterterrassen Badab-e Surt, die schönsten Sinterterrassen des Iran, besuchen.

Die Route führt uns durch eine abwechslungsreiche Berglandschaft und unterwegs halten wir an der Quelle Cheshmeh Ali. Da es Freitag ist, der islamische Feiertag, sind nicht nur wir unterwegs, sondern auch viele iranische Familien. Dieser freie Tag wird traditionell zum Picknick mit der ganzen Familie genutzt, so auch an dieser Quelle. Fath Ali Shah ließ im 19. Jh. hier einen Pavillon und mehrere Wasserbecken bauen und es gibt einen Bach in dem die Kinder baden und Fische fangen können.

Weiter geht es für uns zu den Sinterterrassen und da unser Grizzly geländegängig ist, können wir die letzten 2 km über eine Piste bis an den oberen Rand der Terrassen fahren. Eine Schwefelquelle hat durch Ablagerungen traumhafte gelbe Terrassen gebildet, die im Sonnenlicht glitzern und sich im Wasser spiegeln.

Zurück in Damghan

Am Nachmittag besichtigen wir einen Grabturm mit schönen Ziegelornamenten und die alte Moschee Tarikhaneh, das Haus Gottes. Um 760 entstanden, ist sie die älteste Moschee des Irans und mit ihrer klaren Architektur für uns nach den Sinterterrassen das zweite absolute Highlight dieses Tages.

Am Abend fahren wir noch weiter bis Shadrud, da in Damghan alle Hotels ausgebucht sind.

Alte Moschee Tarikhaneh

Alte Moschee Tarikhaneh

Sufi-Heiligtum in Bastam

Sonntag, 08.05.2016

Die Stadt Bastam, 6 km nördlich von Shahrud besitzt das bedeutendste Sufi-Heiligtum des Irans, das Bayazid Mausoleum.
Der Sufi-Meister Sheikh Bayazid Bastami wirkte im 8. und 9. Jh. und wird in einem einfachen Grab in diesem Heiligtum verehrt.

In einem großen Grabturm mit hellblauem gefliesten Kegeldach wurde im 14. Jh. der ilkhanidische Herrscher Ghazan Kahn, der zum Islam konvertiert war, beigesetzt.

Der zweite Grabturm ebenfalls mit blauem Kegeldach ist die Grabstätte des Imamzadeh Mohamads, eines Nachfahren des sechsten Imams. Dieses Grabmal ist wichtig, da neben den beiden sunnitischen auch einem schiitischen Verstorbenen gedacht werden kann.

Sufi-Heiligtum in Bastam

Sufi-Heiligtum in Bastam

Wundervolle Fliesenornamente

Wundervolle Fliesenornamente

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Die Reise
 
Worum geht's?:
An unseren Traumpfad durch die Türkei wollen wir nun anknüpfen und von der Osttürkei in den Nordiran einreisen. Über Tabriz und Teheran soll unsere Reiseroute zur heiligen Stadt Mashhad führen, eine der sieben heiligen Stätten des schiitischen Islams. In der Wüste Lut, eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Welt, möchten wir wieder einmal Wüstensand unter unseren Sandalen spüren.
Details:
Aufbruch: 04.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.05.2016
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Horst und Edelgard berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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