Kanada - Der Westen
Vancouver Island: Tofino
08.06.2016
Nach einem schnellen Frühstück auf dem Zimmer, ging es auf nach Tofino. Da wir natürlich zunächst nur über den Highway gefahren sind, konnten wir die Begeisterung anderer für Vancouver Island nicht teilen. Es sah im Grunde genauso aus, wie die Strassen die wir auf unseren bisherigen Etappen bereits befahren hatten. Der eine oder andere Wald links von der Straße, rechts davon Seen oder Bäche, kannten wir alles schon, nichts Neues. Bei Port Alberni kamen wir am McMillan Provincial Park vorbei. Dieser, auch unter dem Namen Cathedral Grove bekannt, liegt direkt am
Highway#4 und ist somit leicht zugänglich. Es gibt zwei Rundgänge, auf der Südseite findet man überwiegend Douglas Tannen, davon eine mit 9 Metern Umfang. Auf der Nordseite sind viele Red Cedar Bäume zu finden. 1997 sind bei einem schweren Sturm hunderte von den riesigen Bäumen entwurzelt worden. Diese liegen überall kreuz und quer herum und sind mittlerweile Heimat für Moose, Bakterien und Pilzen geworden. Diese spielen für den neuen Kreislauf des Lebens eine wichtige Rolle, wie einem die Schilder im Park veranschaulichen. Diese sogenannten Nurse Logs dienen als Nahrungsgrundlage für Sämlinge von anderen Nadelbäumen. Während die umgestürzten Bäume vergammeln, wachsen die kleinen neu enstandenen Bäumchen darauf weiter. Der Spaziergang hier, war eine angenehme Möglichkeit sich nach der langen Fahrt die Beine zu vertreten. Nach letztendlich 4,5 h Fahrzeit kamen wir in Tofino an und bezogen unsere, direkt am Clayoquot Sound gelegen Unterkunft, das Black Bear Guesthouse. Unsere Vermieter waren nicht zuhause, was nicht weiter schlimm war, da wir keine ungefähre Ankunftszeit angegeben hatten. Unsere Unterkunft sollte das Cedar Zimmer sein. Direkt neben der Garage befand sich eine mit diesem Namen gekennzeichnete Türe. Wir lungerten ein paar Minuten rum, bevor ich nach einer Weile versuchte, die Türe zu öffnen. Sie war nicht abgeschlossen und drinnen auf dem Tisch lag der Schlüssel. Mein Mann fühlte sich gar nicht wohl dabei, dass ich dort so einfach reinspazierte. Er ließ sich aber breitschlagen, das Gepäck auszuladen und in den Vorraum zu stellen. Als ihm andere Mieter begegneten, fragte er diese ob sie wüßten, wann die Familie zurückzuerwarten wäre. Die beiden fragten, ob wir keine Mail bekommen hätten? Die Vermieterin wäre hochschwanger und man hätte sich auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Als ich meine Mails checkte, fand ich die Information, dass in Tofino keine Geburten durchgeführt werden können und man deshalb in ein entsprechendes Krankenhaus, weiter entfernt gefahren wäre. Sie wären vermutlich während unseres gesamten Aufenthaltes nicht daheim und wir sollten uns einfach wie Zuhause fühlen. Angesichts der großen Menge an Outdoor Spielgeräten, vorm Haus der Besitzer, hatten wir uns schon ein wenig Sorgen gemacht, was den Lärmpegel angehen könnte. Diese Sorge wich Erleichterung, nachdem uns klar war, dass die dazugehörigen Zwerge, auch mitgenommen worden sind. Wir fühlten uns ein klein wenig wie "Kevin allein Zuhause" und erkundeten ein bißchen das Gelände. Dies war aber ausdrücklich erlaubt, laut des kleinen Willkommensgrußes, den wir im Zimmer vorfanden. Über einen kleinen Steg hinterm Haus, konnte man sich auf roten Gartenstühlen niederlassen und den Ausblick auf den Clayoquot Sound zu genießen. Dies taten wir dann auch, bevor wir uns nach Tofino Downtown machten um einen Supermarkt zu suchen.
Aufbruch: | 28.05.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2016 |