Kambodscha - "mal nur chillen"
28.12.2016: Kep
7:00 Uhr
Als ich die ersten Schritte mache, lassen die 400 Stufen von gestern in den Waden grüßen
Kaffee und Frühstück - hurra auf der coolen Terrasse, umrahmt von lauter Pflanzen, hinter uns der Urwald des National Parks. Einfach wunderbar.
Eigentlich wollten wir heute "nur" am Pool faulenzen, aber beide haben wir keinen "Hockerten" - eher das Gefühl, an einem Pool könnten wir auch in Italien, Tunesien oder wo auch immer sitzen. Aber diese Eindrücke vom Land, die wir beide lieben, die bekommen wir nur, wenn wir unterwegs sind.
Khmer Hands - Boutique
In einer Karte lese ich, dass es hier einen Laden gibt, wo einheimische Studenten oder Single-Mütter Handwerk (Nähen, Schmuckherstellung) lernen. Und die Erlöse aus dem Verkauf kommen dem Ausbildungs-Programm zugute.
Rauf auf unsere Drahtesel und los geht's (die haben auf uns gewartet - will keiner außer uns). Scheint auch wirklich eine Seltenheit zu sein, was wir da treiben - sogar die Einheimischen, die uns auf Mopeds überholen, drehen sich um und lachen.
Die Boutique hat wirklich sehr hübsche Kleidchen, Schmuck, Taschen und Schals. Alles ist sehr sauber eingerichtet und die junge Dame vor Ort überhaupt nicht aufdringlich.
Wir hatten dann ein nettes Gespräch von Frau zu Frau / Mutter zu Mutter. Sie hat drei Kinder, 2 Mädchen und einen Jungen. Sie sagte, der reiche ihr. Neulich sei er auf ein Dach geklettert und fragte, ob er da mal runterspringen könne. Und sie fragte sich, ob alle Jungs so seien. Spontan konnte ich ihr beipflichten und erzählen, dass Kai in diesem Alter auch mal durch ein Dachfenster auf das Vordach geklettert sei und mich die Nachbarn anriefen, ob es o.k. sei, dass mein kleiner Sohn auf dem Dach rumläuft. Sie hat sehr gelacht und meinte, dann sind wohl alle Jungs auf der ganzen Welt gleich.
Hier wollte ich gerne etwas kaufen, aber leider sah ich in den Kleidchen etwas "schwanger" aus und in meinem Alter mag ich dann doch nicht als "Spätgebärende" rumlaufen
Dann sah ich ein paar Ohrringe, die mussten es dann sein -
und beim Preis von 3 USD konnte ich nicht NEIN sagen. Kai sagte noch: Du musst handeln, muss man immer hier. Und mit total schlechtem Gefühl fragte ich, ob ich sie für 2 USD bekommen würde. No problem und dazu noch ein hübsches Stoffsäckchen... o.k.
Weiter radeln wir an der Küste entlang. Die haben in den letzten 4-5 Jahren tatsächlich eine ultra breite Straße hier hingebaut, die aber keiner braucht. Später in einem Gespräch mit unserem Resort-Chef erfahre ich: Die Regierung hat Budget, das investiert werden muss. Kep ist eine der neuesten Provinzen und dann hat man halt mal beschlossen, eine Straße zu bauen. Bis 2018 soll die komplett durch den ganzen Ort gehen. Braucht man zwar nicht, aber das Geld ist investiert - was danach dann gebaut wird, interessiert heute nicht. Man lebt doch schließlich im HIER und JETZT.
Am Steg, wo die Boote nach Rabbit Island starten, sehe ich das erste Mal in Kambodscha absolute LUXUS-Karossen parken: ein Bentley und ein Rolls Royce. Ich fragte mich kurz, warum jemand, der so viel Kohle hat, hier wohnt (die Kennzeichen waren PP). Kai hat folgende Erklärung: hier sind die die Könige und können sich das leisten. Warum sollten die woanders hingehen, da geht so etwas nicht so einfach.
maybe.....
Die ca. 3 km zurück stellen eine sportliche Herausforderung dar - es geht mal hoch, wir haben Gegenwind und Gangschaltung - haha - letzte Rettung - im Stehen weiter treten.
Zurück in der Unterkunft schreit der Pool....
Und den Nachmittag verbringen wir nun wirklich mit Ice-Coffee, schreiben, Musik hören ...
Genial diese Temperaturen - mit einem jungen Einheimischen hier spreche ich über das Wetter hier und in Deutschland. Er erzählt, dass er Schnee nur aus dem Fernsehen kennt, Eis nur im Glas und dass sie hier mal ein paar Tage 17 Grad hatten. Da zog er drei Lagen Klamotten an, Handschuhe, Mütze, dass nur noch die Augen raus schauten und er machte sich Feuer, damit er die Hände wärmen konnte...
Unglaublich, wie der Körper sich auf Temperaturen einstellt, wenn man ihnen längerfristig ausgesetzt ist.
Abends besteigen wir wieder die Super-Bikes, vergessen unsere Taschenlampen, essen mal wieder genial:
2 Glas WEin, 2 Sprite, 1 Reissuppe, 1 x gebratene Nudeln mit Chicken, 1 x Krabben mit Kampot-Pfeffer, 5 kl. Tütchen Pfeffertee = 27 USD
ja, es ginge hier auch viel billiger, aber so superschön können wir uns das daheim nicht leisten, also genießen wir eben superschöööööön.
ist es wirklich Ende Dezember?????
Aufbruch: | 24.12.2016 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 07.01.2017 |