Down Under März 2017

Sydney hat ein paar "echte Pfunde", mit denen es wirklich wuchern kann: Zum einen entstand vor Urzeiten sein imposanter Hafen -auch als Port Jackson bekannt- aus einem versunkenen Flusstal, das eine stark zergliederte Küste mit vielen Landzungen und Buchten hinterließ. Seit der Besiedlung um 1788 gingen im Zuge von Neulandgewinnung erhebliche Teile dieser faszinierenden Küstenlandschaft verloren und auch spätere wirtschaftliche Interessen trugen zum Raubbau bei. Doch die Stadtplaner schafften es schließlich, den Hafen in die Stadt zu integrieren und seinen Bürgern damit eine besondere Form des Zusammenlebens zu bieten. Somit wurde Cirkular Quay zu einem echten Lebensnerv.

Außerdem bieten Küstenlandschaften besondere Schätze - sehr zur Freude der Anwohner. Z.B. Strände! Sydney besitzt gerade wegen seiner besonderen Lage mindestens 30 Top-Strände zum Schwimmen, Tauchen, Segeln, Surfen, Windsurfen und Angeln. Kein Wunder, hier lässt sich's wunderbar leben.

Wir machen uns heute auf, einen dieser Strände zu erkunden: Bondi Beach - und den wollen wir natürlich auch genießen. Dazu werden wir diesen Strand aber nicht mit der nächsten Fähre ansteuern (geht auch nicht, denn es gibt keine Schiffsverbindung dorthin), sondern das Schiff in Watsons Bay verlassen und in einem längeren Fußmarsch entlang der Küste die Landschaft bewundern und Meer und Klippen beobachten. (Auf die theoretisch möglich Busfahrt können wir gern verzichten).

Rechts und links steil abfallende Klippen. Und dazwischen? Wie halt die Natur - will sagen das Meer - so arbeitet... Wir sind beeindruckt. Sehen, hören, staunen! Wer will kann innehalten und träumen. Nur der Fotograf hat etwas zu mäkeln: Es ist diesig, gelegentlich Sonne, ab und an ein paar Regentropfen... Aber was solls, wir haben gutes Wanderwetter und werden das jetzt nutzen. Es wird eine längere aber kurzweilige Wanderung. Die Klippen, ihre Oberfläche und natürlich die Brandung haben viel zu bieten.

Bei jedem Blick über die Kante bieten sich wundervolle Motive, die sich ähneln, aber durch ihre Struktur und den Brandungssaum stets neu beeindrucken. Auch die Farbe des Wassers wechselt von Bucht zu Bucht.

Auf dem ca. letzten Drittel unserer Wanderung verlässt der Weg den Uferbereich und führt uns mehr und mehr durch bewohntes Gebiet. Nicht mehr ganz so prickelnd. Doch dann erreichen wir den Strand. Ab ins Wasser. Ja denkste, keine Badehose im Rucksack! Wo ist denn die abgeblieben? Svenja lacht sich weg und ich sitze auf dem Trockenen. Später wurde berichtet, böse Zungen aus dem Familienkreis hätten behauptet, ich habe die Badehose absichtlich "vergessen", damit ich nicht ins kalte Wasser steigen musste. Wie man sowas auch nur denken kann. Fazit des Tages: trocken aber trotzdem schön! Und eine gute Portion fish & Chips hat auch geschmeckt.