Sehnsuchtsort Shangri-La
Die legändere Sichuan-Tibet-Fernstraße
Weitere Bahnlinie nach Lhasa im Bau
Das Frühstück ist wie gestern, nur dass uns der Kuchen ausgegangen ist und es kein Salz für die Eier gibt. Wir fahren auf der legendären Sichuan-Tibel-Fernstraße in Richtung Westen. 1.670 Kilometer wären es von hier über viele Pässe nach Lhasa auf einer inzwischen bestens ausgebauten Straße, die auch viele chinesischen Touristen in die Gegend bringt. 110.000 Arbeiter und Soldaten haben diese Straße in den 1950er Jahren erbaut, seitdem ist sie immer wieder erweitert worden.
Derzeit ist eine Bahnlinie in Planung, die schon bald Chengdu mit Lhasa verbinden soll. Noch höher gelegen, als die bereits bestehende Lhasa-Bahn, noch herausfordernder. Im Gegensatz zur bereits existierenden Bahn nach Lhasa, müsste die neue Bahnstrecke auf 1.800 Kilometern achtmal rund zweitausend Höhenmeter überwinden. Ausgangspunkt wäre Chengdu auf 500 Metern Höhe, Endpunkt Lhasa auf 4.000 Metern.
Übrigens: „IQ auf Straße“ bedeutet eigentlich „Eine Kuh auf der Straße.“
Sensationelle Ausblicke
Die Ausblicke auf dieser Teilstrecke sind sensationell. Wir überqueren den Xiong Zhong Ka-Pass mit 4.281 Meter und den Kazla Meuncalf mit 4.718 Metern, bevor wir das Kloster Litang der tibetischen Gelug-Schule auf 4.015 Metern erreichen. Auch dieses Kloster wiederum in ockerrot, weiß und Gold gehalten. Das macht sich einfach sehr schön vor dem dunkelblauen Himmel und seinen dramatischen Wolken. Auch hier wieder ein Gottesdienst. Dieses Kloster erhielt in den vergangenen Jahren viele Finanzmittel, Schule und Unterkünfte werden derzeit erheblich erweitert.
WC-Modell "Himalaya"
Langsam verlassen wir die touristischen Hochburgen. Alles wird einfacher. Auch die Toiletten, etwa an einer der Polizeistationen, bei denen wir uns melden müssen. Dieses Modell der öffentlichen Toiletten wird uns die nächsten Tage begleiten. Mitten durch das Gebäude geht ein Kanal mit entsprechendem Gefälle. Über diesem Kanal ist jeweils ein Areal von ca. 80x80 cm abgegrenzt, umgeben von einer etwa 90 am hohen Mauern. Tür gibt es keine, man hockt über dem Kanal...
Leider ist bei unserem Bus ein Schlauch defekt, wir verlieren Öl in erheblichen Mengen, das eigentlich für die Lenkung gebraucht wird. Es gibt immer wieder Stopps mit Versuchen, den Schlauch irgendwie zu flicken, immer wieder wird bei vorbeikommenden Fahrzeugen Öl dazu gekauft. Recht spät kommen wir deshalb in Daocheng auf 3.700 Metern Höhe an. Mitten in der Stadt gelegen, hat das Hotel überraschenderweise keinen Lift. Puh – meine Pumpe arbeitet.
Leider rauchen die Chinesen gerne und viel, kein Wunder, Zigaretten kosten hierzulande wenig. Also mal wieder Zimmer tauschen, unten treffe ich andere mit dem gleichen Problem. Mein neues Zimmer riecht zwar auch etwas verqualmt. Mit offenem Fenster wird das schon gehen. Zurück vom Essen merke ich: nee, offenes Fenster geht gar nicht, ich bin direkt über den Küchen mehrerer Restaurants. Trotzdem kann ich erstmals seit Tagen trotz rasender Kopfschmerzen so richtig gut schlafen.
Aufbruch: | 08.09.2017 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 24.09.2017 |