Weiberreise SULAWESI
Geben und nehmen
3 auf einen Streich
Die Felswand in Lemo sieht aus wie ein Schweizer Käse, denn hier wurden Gräber tief in den Fels gehauen, wie schon in Lo‘ko‘mata (Beerdigungsart No.1).
Hier in Lemo kommt allerdings eine Besonderheit dazu, nämlich die lebensgroß geschnitzten TaoTao Figuren, die Ebenbilder der Verstorbenen sind.
Fast immer tragen die Holzfiguren die Originalkleidung der Toten, und auch seine Accessoires wie Handtaschen, Brillen, Schmuck und Krückstöcke. Die Figuren symbolisieren mit ihrer Handhaltung das Geben und Nehmen zwischen den Generationen, das dem Volk der Toraja so wichtig ist.
Eine besonders schöne TaoTao Figur ausgestattet mit allen Extras sitzt vor ihrem eigenen Grabhaus (Beerdigungsart No. 2).
Wir gönnen uns einen Kopi Susu unter einem Sonnendach, bevor wir uns auf den langen Weg nach Londa machen.
In Londa scheint die Zeit den Atem anzuhalten, jedenfalls für uns. Das Gesamtkunstwerk aus modernen Särgen, alten hängenden Särgen, TaoTao Figuren, die von einer Balustrade herabblicken, gipfelt in dem Besuch einer dunklen Karsthöhle, in der es mit dem Schädelreigen weitergeht (natürliche Höhle, Beerdigungsart No. 3). Die Atmosphäre ist mystisch und magisch und tatsächlich ein wenig unheimlich. Wie gut, dass wir einen Führer dabei haben, der nicht nur spannende Geschichten über den Totenkult erzählt, sondern auch eine Petroleumlampe trägt. Zu guter Letzt organisiert er uns nach diesem fantastischen Ausflug 2 Rollertaxis zur Hauptstraße. Kopi Susu und Pisang Goreng satt.
Aufbruch: | 12.09.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2017 |