Weiberreise SULAWESI
Tot, toter am totesten
Der Tod und was danach geschieht
Unser Guide sagte zu uns: Wenn Ihr einen Platz zum Sterben sucht, kommt nicht nach Tana Toraja, denn das Sterben ist hier sehr teuer.
Das wußten wir natürlich schon, als wir uns morgens zu einer Beerdigung aufgemacht haben. Teile der
Architektur der Trauerfeier werden extra für dieses Event gebaut. Obwohl es noch früh war, als wir ankamen, war der Platz mit geschäftigem Treiben erfüllt. Touristen sind auf diesen Trauerfeiern gern gesehene Gäste.
Wann Verstorbene beerdigt werden, hängt von den finanziellen Möglichkeiten der Familie ab. Manchmal können sie Trauerfeiern sofort bezahlen, manchmal müssen die Toten jahrelang warten.
Bei unserer Feier sind wir sehr herzlich aufgenommen worden.
Der Verstorbene war von einer hohen Kaste und so erfuhren wir, dass während der 4-tägigen Feierlichkeiten 18 Wasserbüffel und mindestens doppelt so viele Schweine geopfert werden sollten. Da wir am ersten Tag der Beerdigung da waren (die Frau war seit 2 Jahren tot), mussten wir das große Blutbad nicht miterleben. Allerdings wird für die Überführung der Seele in einen Zwischenzustand vor dem nächsten Leben ein Büffel als Transportmittel benötigt, Das war das einzige Opfertier des Tages ( Glück gehabt!!!).
Je nach Rang der Familie müssen über 100 Wasserbüffel geopfert werden. Viele Leute verkaufen ihren Landbesitz, um sich die Beerdigung leisten zu können. Die teuersten Wasserbüffel können schon mal bis zu 80.000 € kosten!!!
Der weitere Tag gestaltete sich für uns angenehmer und entspannter als die Feierlichkeiten. Wir grasten verschiedene wenig touristische aber wichtige Torajaorte ab.
Völlig in ihren Bann gezogen hat uns wieder ein „Gesamtkunstwerk“. Eine kleine Höhle lies Schädel, Särge und TaoTao Figuren im goldenen Nachmittagslicht aufleuchten.
Die Mumien, die uns gezeigt wurden ( 5 Jahre und 2 Monate tot), waren uns doch eher unangenehm, und deshalb zeigen wir lieber keine Fotos. Die Mumien werden immer im Wohnhaus der Familie aufgebahrt und ins tägliche Leben einbezogen.
Die Landschaft im Süden von Rantepao lebt von dem Kontrast aus lieblich anzusehenden Reisterassen und den schroffen Karstfelsen im Hintergrund.
In dieser imposanten Felswand stehen viele alte Tao Taos. Solch eine Statue können sich nur Wohlhabende leisten, denn die Voraussetzung dafür ist eine Zeremonie, bei der mindestens 24 Wasserbüffel geopfert werden.
Nur Säuglinge und Kleinkinder, die noch keine Zähne hatten, wurden in Fötusstellung in einem Baum mit weißem Mark (Milch) beigesetzt. So wird ihnen nach Glauben der Toraja die Möglichkeit gegeben, doch noch zu wachsen und mit dem Baum ein langes Leben zu haben.
Aufbruch: | 12.09.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2017 |