Weiberreise SULAWESI
Büffel und Schwein
Jede Platte wiegt 10 kg, ist durchbohrt und mit Pflanzenfasern an der Dachkonstruktion festgebunden. Insgesamt sind 1000 Platten verarbeitet. Aber das ist nur eine Besonderheit dieses alten Torajahauses mit Steindach. Wenn man mit der Stirn 3 mal den Türrahmen berührt hat und sich durch die enge Öffnung gezwängt hat, wird man von der mystischen und Tabu behafteten Atmosphäre des Hauses eingehüllt.
Das zarte Gebilde aus Pflanzen und Federn verweist auf spirituelle Mächte, die in diesem dunklem Raum ganz deutlich spürbar sind. Im südlichenTeil des Hauses wurden früher Verstorbene zur Mumifizierung vorbereitet. Die Steinwanne leistete dabei wichtige Dienste.
Ebenso ehrfurchtsvoll stehen wir nach einer langen Fahrt vom Süden in den Norden Tana Torajas in einer natürlichen Höhle bei Parinding, die für Beerdigungen benutzt wurde.Unzählige Schädel, Knochen und alte Holzsärge machen diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.Die menschlichen Überreste sind teilweise bis zu 700 Jahre alt. Die Natur scheint diesen Platz Schritt für Schritt zurück zu erobern und das Zusammenspiel von Knochen und Pflanzen ist ähnlich spirituell wie die Atmosphäre im Steinhaus.
Die Särge, die hier lagern, gibt es in verschiedenen Formen.
Särge in Büffelform stehen immer für das Männliche. Särge in Schweineform immer für das Weibliche. Hier wiederholen sich die von den Toraja so hoch geschätzten Opfertiere,
Die dritte Form der Holzsärge ist einem Dach nachempfunden und nur Clanchefs vorbehalten.
Noch so ein beeindruckender Ort, an dem man dem Tod und dem animistischen Glauben der Torajas nahe kommt.
Selbst die imposanten Megalithen haben mit dem Totenkult zu tun. Ein Megalith kann ausschließlich für eine Persönlichkeit einer hohen Kaste aufgestellt werden.
Aufbruch: | 12.09.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2017 |