Oktobersonne in der Südpfalz
Burg Berwartstein
Burg Berwartenstein, erstmals 1152 urkundlich erwähnt, erlebte im Mittelalter als Raubritterburg unter Hans Trapp wechselvolle Zeiten. Über die Herren von Weingarten und die Eckebrechte von Dürkheim kam der Berwartstein 1347 an das dem Benediktinerorden gehörende Kloster Weißenburg. Mehr als hundert Jahre später, 1453, begab sich das Kloster unter den Schutz des Kurfürsten von der Pfalz und räumte ihm das sogenannte Öffnungsrecht ein. Gegen den Protest des Klosters, das sich weiterhin als Eigentümer sah, übergab dann 1480 Kurfürst Philipp der Aufrichtige die Burg seinem Marschall Hans von Trotha, regional auch „Hans Trapp“ oder (seltener) „Hans Trott“ genannt, zu erblichem Lehen. Unter dessen Herrschaft wurde sie weiter befestigt und erwarb sich den Mythos der Uneinnehmbarkeit. 1484 ließ der neue Burgherr am Nordhang des 402 Meter hohen Nestelberges, südlich gegenüber der Hauptburg und nur 370 Meter Luftlinie entfernt, ein Vorwerk mit einem 15 Meter starken Turm errichten, das später im Volksmund „Klein-Frankreich“ genannt wurde. Im folgenden Jahr übereignete der Kurfürst auch das „Zubehör“ der Burg an Hans von Trotha. Dieser ließ, weil das Kloster Weißenburg wiederum heftig protestierte, kurzerhand die nahe Wieslauter aufstauen und entzog so dem 8 Kilometer abwärts gelegenen Städtchen Weißenburg das Wasser. (Text aus der Webseite)
Bei der Vorbereitungen habe ich gelesen, man möge sich einer Burgführung anschließen, da sie sehr informativ und unterhaltsam sei. Dies haben wir getan und nicht bereut, denn selbst die Ausführungen für die Kinder waren spannend erzählt und erhielten ihre Aufmerksamkeit über die gesamt Zeit.
die Burg selbst ist auf dem Sandstein-Fels errichtet; man kann nur einen Teil besichtigen, da die Burg privat bewohnt ist und die edle, vornehme Kurfürstensuite und der Barabarossa-Turm mit mittelalterlicher Atmosphäre für Übernachtungen bereit stehen.
Von den 104 m des Brunnens wurde der überwiegende Teil durch den Sandstein geschlagen, um auf Grundwasserniveau zu kommen. Eine Portion Wasser ist erst nach etwa 4,6 sec aufklatschend zu hören. (in der vorigen Burg waren noch 1,3 sec genannt! - der Brunnen also erheblich weniger tief)
Die Burgführung führt vorbei an Küche, Folter- und Waffenkammern hinauf zu zwei herrlichen Aussichtspunkten.
Die Geschichte von Hans Trapp wird so präsentiert, dass sie jung und alt fesselt.
Es folgt die Besichtigung im Außenbereich. Kaum als solcher zu erkennen ist der ehemalige Burgeingang, der durch einen Schacht im Sandstein nach oben führt.
Ebenfalls durch den Sandsteinfelsen führt ein Gang unterhalb der Burg hindurch und verband die fünf Türme als Verteidigungsposten miteinander.
Zum Ende der Führung wird der Besucher 'dezent' darauf hingewiesen, dass der Burgführer ein Trinkgeld erhält:
Im Kaisersaal (Burggaststätte) nehmen wir dann einen Flammkuchen mit Munsterkäse - obwohl meine Frau Ulrike diesen Käse eigentlich gar nicht mag, hat ihr der Flammkuchen sehr gut geschmeckt.
Aufbruch: | 14.10.2017 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 20.10.2017 |
Frankreich