Thailand - wieder einmal
30.01.-05.02. Eine Woche Chiang Mai: 04.02. Ausflug nach Mae Rim
Das Restaurant sieht heute Morgen ziemlich voll aus. Nachdem ich ja kein Frühstück mehr habe, gehe ich lieber ins Canon Cafe, bestelle einen großen Latte Macchiato und ein Croissant mit Tunfisch. Das ist einmal etwas anderes. Zwar ist das Croissant lätschig und der Tunfisch aus der Dose aber sonst ist es gut belegt und schmeckt ganz lecker. Die Latte Macchiato ist „natürlich“ um Klassen besser als im Hotel. Ich zahle rund 20 B mehr als für das Frühstücksbuffet.
Das Wetter ist recht schön und ich möchte heute einen Ausflug nach Mae Rim machen. Der Ort liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Chiang Mai. Hier haben sich verschiedene Orchideenfarmen angesiedelt. Außerdem gibt es alle möglichen Tiergattungen. Anschauen möchte ich mir das Elefant Retreatment, eine Art Altenheim für Arbeitselefanten und den Tiger Kingdom sowie eben eine der Orchideenfarmen. Es gibt auch noch eine Schmetterlings-, eine Krokodil- und eine Insektenfarm sowie einen Affen“zirkus“. Aber das interessiert mich nicht. Als erstes erreiche ich die Orchideenfarm. Für 100 B Eintritt hätte ich ein wenig mehr erwartet. Immerhin bekomme ich hier die Ohrringe für meine Mutter sowie die Brosche für meine Patentante. Sie konservieren hier nämlich die Blütenblätter, fassen sie in eine hauchdünne Goldfassung und verarbeiten sie zu Schmuck. Leider hat zumindest im Moment und diese Farm, nur Schmuck aus allen möglichen Rottönen da. Ich habe nämlich einer Bekannten eine WhatsApp Nachricht geschickt, ob das ein Geburtstagsgeschenk für sie wäre, aber sie kann rot nicht leiden. Dumm gelaufen.
Weiter geht es zum Elefantenaltenheim. Außer mir ist hier nur noch eine russische Familie. Es wird kein großer Zirkus veranstaltet. Für 250 B Eintritt bekommt man einen Korb mit Bananen, mit denen man die Elefanten füttern darf. Einer der Wärter zeigt einem die Einrichtung und den Friedhof. Stolz zeigt er uns seine älteste Kundin. Sie ist tatsächlich schon 93 Jahre alt und hat etwas Probleme mit den Bananen, weil sie keine Zähne mehr hat. Freut sich aber trotzdem über sie. Der Eintritt ist vielleicht für das Gebotene nicht billig, aber hier finde ich es gut, weil es quasi einen guten Zweck unterstützt.
Auf dem Weg wieder aus den Hügeln raus Richtung Hauptstraße nach Chiang Mai halte ich Ausschau nach dem Tiger Kingdom, kann aber nirgendwo einen Wegweiser finden. Er ist zwar mir Stadtplan und auch bei Google eingezeichnet, aber nix zu machen. Wieder an der Hauptstraße angekommen zucke ich die Achseln. Schade. Es ist inzwischen kurz nach 13:00. Da kann ich auch ins Top North zurück fahren, mich an den Pool legen.
„Meine“ Liege ist belegt, aber es gibt noch eine Freie im Schatten. Das Problem des Pools ist dass er zu nah an den Gebäuden mit den Gästezimmern liegt. Und die sind auch noch so um ihn herum gebaut, dass er erst am Nachmittag ab 13:00 etwa Sonne bekommt und dann ab 15:00 von unten her der Schatten schon wieder über ihn fällt. Dadurch ist der auch immer so kalt.
Laut Vertrag müsste ich morgen meinen Roller abgeben, aber heute Abend werde ich sowieso nicht mehr fahren und morgen geht es weiter. Also bringe ich ihn jetzt zurück. Es gibt keine Probleme. Ich bekomme meinen Reisepass wieder und das war es.
Wenn man das Internet richtig einsetzt, kann es einem durchaus auch weiter helfen. So muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich erst jetzt, bei meinem Stöbern in Google Maps bei den Restaurantbeschreibungen immer wieder über Khao Soi stolpere, das mir gar nicht sagt obwohl ich so oft schon in Chiang Mai und Nordthailand war. Dabei ist das eines der Nationalgerichte hier. Ich beschließe heute wieder ins Aroon Rai zu gehen und danach zu fragen nachdem ich es vorgestern auf der Karte nicht gesehen habe. Dieses Mal finde ich es aber für ganze 55 B. Dann bestell ich mir doch erst einmal diese Suppe und eine Portion gekochten Reis dazu. Zumindest hier war Khao Soi eine Kokos- Curry Suppe mit Schweinefleisch und Reisbandnudeln wobei ein Teil der Nudeln gekocht in der Suppe schwimmt während der andere Frittiert oben drauf kommt. Obwohl im Gegensatz zu anderen Gerichten auf der Karte kein Hinweis „Scharf“ steht, hat das Gericht doch ganz ordentlich Umdrehungen. Ich möchte nicht wissen wie Scharf die Gerichte mit einem oder gar zwei Schärfesternen sind.
Danach bestelle ich mir noch Hühnchen mit Cashew, in dem auch ziemlich viele Zwiebeln verarbeitet sind. Das schmeckt ebenfalls sehr lecker.
In John’s Place gönne ich mir noch ein gezapftes Glas Bier und schreibe etwas am Tagebuch. Diese Kneipe ist inzwischen auch schon eine Institution. Es ist gemütlich hier, relativ günstig und dazu noch geschickt nah am Top North Hotel.
Mit mir am Tisch sitzt ein Bayer, mit dem ich ins Gespräch komme. Er arbeitet als Elektriker im Geschäft seines Kumpels. Als der ihn gefragt hat, ob er nicht bei Ihm arbeiten will hat er gemeint, unter der Voraussetzung, dass er im Winter 2-3 Monate frei bekommt um vor dem Winter nach Thailand zu flüchten. Das Jahr über fallen genug Überstunden an, dass die Auszeit zusammen kommt. Das macht er jetzt schon seit etlichen Jahren so. Er fängt immer hier in Chiang Mai an und wenn jetzt dann in den nächsten Tagen die Luft schlecht wird, weil die Landwirte in Nordthailand anfangen ihre Felder abzubrennen und der Rauch dann das gesamte Tal bedeckt und nicht abzieht, dann macht er sich auf den Weg nach Süden.
Aufbruch: | 20.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2018 |