Thailand - wieder einmal
30.01.-05.02. Eine Woche Chiang Mai: 02.02. Hotelwechsel Wo ist denn die Post?
Nach dem Frühstück habe ich ausgecheckt und mich gewundert, dass ich keine Rechnung bekomme. Naja, wird schon irgendwie. Ich stelle meinen Koffer an der Rezeption ab und fahre zum Top North. Dort stelle ich meinen Roller ab und frage dann vor dem Hotel einen Tucktuck Fahrer wieviel er dafür haben möchte, zum Diamond Riverside zu fahren dort kurz zu warten, dass ich meinen Koffer hole und zurück hier her zu fahren. Der will doch tatsächlich 150 B. Dann halt nicht. Also mache ich mich auf den Weg und laufe zurück, schnappe mir meinen Koffer, und laufe Richtung Nawarat Brücke und frage kurz davor einen vorbeifahrenden Songteow „Thapae Gate“. Der erste lehnt noch ab, der zweite nickt. So komme ich für 30 B bis auf wenige Meter an mein Ziel.
Jetzt kann ich mein neues, tatsächlich um einiges schönere, Zimmer beziehen. An der Rezeption reicht es, dass ich eine Kopie vom Reisepass habe. Dies kopieren sie sich und lassen mich unterschreiben.
Nachdem ich mich eingerichtet habe, bin ich wieder los gezogen. Ich habe meine 10 Postkarten zwar noch nicht fertig geschrieben, weil ich keinen Kugelschreiber mehr habe, würde aber gerne schon einmal die Briefmarken besorgen. Dazu wäre eine Post ganz hilfreich. Die Hauptpost befindet sich kurz vor dem Bahnhof, also auch wieder ziemlich weit außerhalb. Ohne Roller wäre jetzt fraglich gewesen, was ich mache, aber so war das kein Thema. Ich habe ja Zeit. In der Seitenstraße zum Bahnhof habe ich meinen Roller abgestellt und bin ein Stück die Hauptstraße zurück. Dann die Überraschung, die Post ist umgezogen, und zwar noch weiter raus aus der Stadt an den Super Highway. Na toll. Mal sehen, ob ich sie finde. Ich nutze den Streifen ganz links und fahre recht langsam und finde tatsächlich rechtzeitig die Einfahrt bevor ich vorbei bin. Einmal vorbei gefahren kann man es vergessen. Bis man zum nächsten Wendepunkt kommt, dann wieder zurück und wieder bis zu nächsten Wendepunkt, das wird nix. So aber ist alles bestens. Erst ziehe ich eine Wartemarke, werde am Schalter dann aber an einen Extraschalter geschickt der Briefmarken verkauft. Ich kaufe 10 Briefmarken für meine Postkarten, dann noch eine Sammlermarke für eine Kollegin. Dann fällt mir ein, dass ich ja noch einen Kugelschreiber brauche. Ich frage den Herrn, ob er auch Kugelschreiber verkauft. Er verneint, geht nach hinten an seine Schublade und kramt dort einen Kugelschreiber für mich heraus, den er mir schenkt. Das ist doch einmal nett. Nachdem ich inzwischen zwei verloren habe und der dritte leer ist muss ich auf Den besonders gut aufpassen.
Mehr nach Gefühl fahre ich wieder zurück bis ich ein Schild Narawat Brücke sehe. Dann weiß ich, dass die Richtung passt. Fünfzig Meter vor meinem Hotel ist es dann wieder soweit. Ich fahre in meine dritte Verkehrskontrolle. Auch hier läuft es wie bisher alles sehr freundlich und nachdem ich meinen Internationalen Führerschein herausgekramt habe, der eingehend studiert worden ist, darf ich weiter fahren. Ich gehe davon aus, dass wichtig ist, dass ich auch einen Motorradführerschein habe, der mit eingetragen ist. Auf jeden Fall hat sich der Führerschein mit seinen 16 € reichlich bezahlt gemacht.
In der Thapae Gate Road Richtung Altstadtzentrum kommt an der ersten Kreuzung ein großes Kaffee. Ich gönne mir eine Latte Macchiato und eine Art runden Käsekuchen mit Heidelbeeren; Lecker. Hier schreibe ich endlich in Ruhe meine Postkarten fertig. Danach schlendere ich noch über die kleine Plaza die hier eingerichtet worden ist. Direkt hinter dem Café entdecke ich wieder einmal einen Italiener, das Girasole, aber irgendwie ist der anders, als die vielen, die es hier noch gibt. Außerdem bietet der Pizza schon ab 250 B an. Irgendwie hätte ich ja schon einmal Lust auf eine schöne Meeresfrüchte Pizza oder so. Aber nein, ich habe mir ja vorgenommen, so schnell keine ausländischen Restaurants mehr zu besuchen.
Die nächsten zwei bis drei Stunden verbringe ich am Pool. Das Wasser ist tatsächlich so kalt wie ich es in Erinnerung hatte. Der kälteste Pool den ich kenne. Immerhin, wenn ich mal drinnen bin, schwimme ich auch ein paar Runden. Unangenehm finde ich den Boden. Der ist wieder wie in dem Pseudopool in Bangkok. Als ob eine Plastikplane lose verlegt worden sei. Der Boden bewegt sich wenn man darauf läuft.
Immerhin bin ich hier nicht alleine am Pool. Er ist ja nicht so sehr groß und die Liegestühle stehen eher eng um ihn herum. Dabei gibt es auf der „Sonnenseite“ neue, recht angenehme Liegen, auf der „Schattenseite“ direkt an einem der Zimmeranbauten, befinden sich ältere Plastikliegen. Es ist auffällig, dass alle neuen Liegen belegt sind, alle Plastikliegen frei. Auf der Schattenseite gibt es aber auch eine einzelne neue Liege und die ist frei. Das kommt mir doch gelegen. Hier lasse ich mich nieder und habe so den ganzen Poolbereich schön im Blickfeld. Geschickt ist, dass hier Restaurant und Poolbereich sich vermischen so dass es auch einen Getränke und Essensservice am Pool gibt. Etwas das leider allzu oft als Service fehlt. Überall sehe ich Werbeschilder, dass man für 129 B hier frühstücken kann. Irgendwann frage ich mich, warum ich eigentlich 200 B Aufschlag für das Frühstück bei meinem Zimmer zahle. Das kann doch gar nicht sein. Irgendwann am späten Nachmittag frage ich an der Rezeption, wie das sein kann und man erklärt mir, dass Zimmeraufpreis ja auch für zwei Personen gilt. Langsam frage ich mich, ob mit mir was nicht stimmt, oder mit dem Personal hier. Es war doch klar, dass ich alleine einziehe. Warum hat da keiner was sagen können, als es darum ging, was ich buche. Jetzt kann ich für heute nicht mehr ändern weil es nach 14:00 ist. Auch das verstehe ich nicht wirklich. Ich bitte also darum, meine Einträge entsprechend ab morgen zu ändern. Das wird mir versprochen.
Zum Abendessen überlege ich eine Weile, was ich machen soll und gehe dann ins Aroon Rai, quasi gegenüber vom Hotel auf der anderen Seite vom Wassergraben um die Altstadt. Das Lokal hat gute Kritiken im Internet. Vorbeigelaufen bin ich an dem das letzten Mal als ich hier war auch schon öfter, ohne drin gewesen zu sein. Dabei dürfte es sich mit fast 60 Jahren um eines der ältesten Lokale in Chiang Mai handeln. Im Gegensatz zu anderen Lokalen in der Gegend ist es eher leer hier. Ich bestelle frittierten Fisch mit Knoblauch und Pfeffer, dazu gemischtes gedünstetes Gemüse und Reis. Dazu das übliche Chang groß. Es schmeckt lecker und kostet alles zusammen keine 300 B. Ich denke, hier werde ich noch einmal her kommen.
So recht weiß ich nicht, wo ich mein Bierchen noch trinken soll und so wandere ich ziellos durch die Bierbarstraße Richtung Ping River bis ich am Nachtmarkt lande. Klar, dann schaue ich eben einmal in die Boys Blues Bar. Direkt neben dem Food Center geht es eine kleine Treppe auf eine der Handwerksläden hoch. Es ist noch nicht arg spät und entsprechend noch relativ leer so dass ich mir einen Tisch am Rand aussuchen kann. Die in der Mitte stehen doch arg eng beieinander und die Stühle sind nichts für meine Größe. Das Ganze ist recht klein. Einen Großteil des Platzes nimmt die Bühne für die Musiker ein. Deshalb ist hier alles ziemlich dicht gedrängt. Da ist mein Platz am Rand des Daches noch recht angenehm. Aus dem Grund vermutlich sitzen hier auch „die die immer hier sitzen“. Es ist nämlich ganz interessant zu sehen, wie hier ein Afroamerikaner, ein vermutlich Engländer oder Ami und eine ebenfalls weiße etwas ältere Frau extrem respektvoll sowohl vom Personal, als auch von den Musikern begrüßt und behandelt werden. Entweder sind es Stammgäste die hier leben oder sie haben vielleicht sogar irgendwas mit dem Laden zu tun. Wäre spannend, das heraus zu bekommen, aber dazu bin ich zu kurz hier. In der ersten Gruppe sehe ich den Hawaiianer mit seinen Percussion Instrumenten wieder. Dieses Mal mit einem schon relativ alten weißen Sänger, der aber recht gut ist und dem eine 5er Gruppe junger Mädels regelrecht zu Füßen liegt. Der Rest sind Thailänder. Die zweite Gruppe besteht nur aus 4 Musikern von denen der Schlagzeuger schon in der Gruppe vorher gespielt hat. Irgendwann gegen Ende der Session bekommt er die Chance für ein Solo. Erstaunlich, was der kleine Hämpfling so drauf hat. Das war richtig gut. Vorher schon hat der Keyboarder ein heftiges Solo hingelegt und der Chef der Truppe, der Sänger und Gitarrist wirkt für mich als wäre er leicht jenseits der Realität mit krausen Locken und ständigem breiten Grinsen. Gemütlicher ist es sicher in der Bus Bar, aber das hier hat schon auch was.
Aufbruch: | 20.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2018 |