Thailand - wieder einmal
11.-13.02. Ayutthaya: 11.02. Von Nakhon Sawan nach Ayutthaya
Das mein Zug erst um 10:49 geht anstatt um 09:41 kommt mir natürlich sehr gelegen. Da kann ich noch einmal schön Frühstücken gehen. Ich habe ja keinen Durchfall mehr. Außerdem sind die nächsten drei Übernachtungen in Ayutthaya ohne Frühstück.
Um 10:00 checke ich aus und bitte darum, dass mein Fahrer gerufen wird. Wieder einmal habe ich nicht daran gedacht, dass es auch eine ganze Weile dauert, bis er überhaupt da ist. Nachdem aber 10:10 durch ist werde ich langsam doch nervös und frage die Chefin, wie lange es zum Bahnhof dauert. Sie lächelt und meint, 10-15 Minuten. Dann ist ja gut. Da habe ich noch Zeit genug. Kurz darauf ist er dann auch da und als wir losfahren steht doch tatsächlich die Chefin an der Tür und winkt mir nach. Das ist mir auch noch selten passiert.
Ihre Zeitschätzung in Ehren, aber wir waren dann doch 25 Minuten unterwegs obwohl sie ihm noch gesagt hat, dass er Gas geben soll, was aber auch eher den Kosten entspricht. Wenn man dazu noch bedenkt, dass wir erst mal die Straße wie gehabt in die Stadt rein müssen, durch die Stadt durch, auf der anderen Seite über den Ping River, dann um den Flughafen herum und dann kommt man zum Bahnhof. Der Busbahnhof wäre also die klar nähere Alternative gewesen. Es geht mir aber um Ayutthaya und da habe ich auf einer meiner Reisen schon einmal die Haltestelle verpasst, weil wir keinen Busbahnhof angesteuert haben, sondern auf offener Landstraße gehalten haben. Der Bahnhof von Ayutthaya dagegen befindet sich etwa 50 Meter von der Fähre über den Fluss und den Rest zum Hotel müsste ich laufen können.
Der Zug ist voll. Ich habe offensichtlich Glück gehabt, überhaupt noch eine Fahrkarte bekommen zu haben. Außerdem ist er erstaunlicherweise auf die Minuten pünktlich. Unterwegs halten wir immer wieder einmal an Mini Bahnhöfen obwohl dies gar nicht offiziell vorgesehen ist, um andere Züge durch zu lassen. Trotzdem kommen wir auch wieder auf die Minute pünktlich in Ayutthaya an. Zum Glück, weil die harten Plastiksitze langsam wirklich ungemütlich werden. Etwas nervig ist, dass es keinen Platz für meinen Koffer gibt. Ich habe ihn neben mir im Gang stehen und muss ihn jedes Mal an mich heran ziehen, wenn jemand vorbei will. Jetzt ist das nicht so wie bei uns, das ab und zu einmal jemand vorbei will, sondern permanent laufen etliche Verkäufer von Essen und Getränken laut rufend im Zug auf und ab um Ihr Zeug zu verkaufen.
In Lopburi steigen dann auf einmal jede Menge Touristen ein. Die meisten von ihnen müssen stehen. In Ayutthaya angekommen laufe ich zielstrebig zur Fähre. Das ist der Vorteil, dass ich vor ein paar Jahren schon einmal drei Tage hier war. Für 5 B geht es über den Fluss. Was ich nicht mehr so in Erinnerung hatte ist, dass sie dabei nicht gerade, sondern schräg den Fluss rauf fährt.
Das bedeutet für mich, in Luftrichtung zu meinem Hotel. Tatsächlich sind es dann keine 100 Meter mehr bis zur großen Straße, an der mein Hotel Ayutthaya liegt und die vielleicht noch einmal 100 Meter entlang. Kurz vor dem Hotel gibt es noch einen Department Store mit einem kleinen „Amazona Cafe“. Damit weiß ich schon wo ich morgens meinen Kaffee bekomme.
Das Ayutthaya Hotel war offensichtlich einmal das Grand Hotel hier im Ort und hat wie das Diamond Riverside seine besten Zeiten hinter sich. Auch hier beispielsweise ist die zentrale Haus Aircondition inzwischen durch einzelne Zimmer AC ersetzt worden. Die Lobby ist düster und ob die Bar auf der rechten Seite je in Betrieb ist? Die Wände in den Zimmern sind zwar auch teilweise renovierungsbedürftig aber sonst sieht zumindest mein Zimmer recht ordentlich aus. Es gibt auch zwei Asiatische englischsprachige Nachrichtensender und das Bad scheint auch noch relativ neu renoviert zu sein. Auch hier ist die zentrale Heißwasserversorgung durch Durchlauferhitzer ersetzt worden, und die Badewanne durch einen leicht abgesetzte Dusche, was mir persönlich immer am liebsten ist. Nach der harten Matratze in Nakhon Sawan gibt es jetzt wieder eine ziemlich weiche. Sie wirkt aber durchaus bequem.
Gut, dass gerade noch Zimmer gerichtet werden, so kann ich gleich nach Laundry Bag fragen. Nachdem der Zimmerservice auch keinen finden kann, plündern sie kurzerhand die Nachbarzimmer. Ich erkläre, dass ich die für morgen brauche und fange schon einmal an zu sortieren.
Dann schaue ich mir den Pool an. Der ist vom zweiten Stock aus zu erreichen und schaut auch nett aus. Einen Poolservice gibt es hier allerdings auch wieder nicht. Egal, dann eben alles nötige mitbringen. Das einzige, was tatsächlich fehlt, sind bequeme Liegestühle. Aber nachdem ich ja sowieso noch Tagebuch nachholen muss und es hier kleine Tische mit Stühlen gibt, ist das ganz praktisch.
Zum Abendessen laufe ich die Ringstraße der Insel entlang bis ich zum Nachtmarkt am Fluss komme, bei dem ich auch bei meinem letzten Aufenthalt einmal gegessen habe. Damals bin ich mit dem Roller hin gefahren. Unterwegs habe ich auch noch zwei oder drei Restaurants gesehen, die ganz akzeptabel aussehen. Nachdem ich einmal über den kleinen Nachtmarkt gelaufen bin, bin ich am gleichen Stand gelandet wie beim letzten Mal. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich habe mir „mit zeigen und erklären“ gebratenen Fisch mit gemischtem Gemüse und Reis dazu bestellt. Auf die Frage, ob ich scharf mag, meine ich „ein bisschen“. Es hat eine ganze Weile gedauert bis das Essen gekommen ist, aber der Stand ist offensichtlich der Platzhirsch hier und hat reichlich zu tun. Scharf ist das Essen nicht, aber sehr lecker, aromatisch. Nur etwas mehr Fisch im Verhältnis zum Gemüse hätte es sein dürfen. Das war dafür schön gemischt mit Erbsen, Blumenkohl, Tomaten etc. Und die Rechnung lag mit einem großen Chang auch wieder unter 200 B.
Zurück dachte ich mir, dass ich vielleicht einen anderen Weg gehen und quasi den Bogen, den ich jetzt gelaufen bin, etwas abkürzen könnte. Nach einer Weile war ich mir aber ganz und gar nicht sicher, ob das so viel Sinn macht, noch lange auf dieser Ringstraße weiter zu laufen. Mein Navi auf dem Handy hat mich zwar enttäuscht, dass es hier in Thailand so gut wie alle Straßennamen nur auf Thai anzeigt, aber jetzt hole ich es doch raus um zu sehen, ob ich mich zumindest orientieren kann. Auf Grund der Straßengrößen und der Tatsache, dass ich mich auf einer Insel befinde, funktioniert das dann auch und ich finde den richtigen Weg erst durch eine kleine dunkle Gasse, an einem großen Tempel vorbei und dann über größer werdende Straßen und einen Wasserkanal entlang. Ich komme zum Satang, einer Kneipe, die nicht weit vom Hotel an derselben Straße liegt. Die hat gute Empfehlungen. Leider gibt es hier kein Bier, dafür eine absolut umfangreiche Auswahl an Shakes und Smoothies mit und ohne Joghurt. Ich bestelle also einen Litschi Smoothie. Das hatte ich auch noch nie. Schmeckt gut.
Außerdem haben sie eine enorme Auswahl an süßen und herzhaften Pfannkuchen oder Toast und auch noch anderer interessante Gerichte. Ich bestelle noch eine Shrimpcremesuppe einfach weil ich da jetzt Lust darauf habe, aber die ist leider prompt aus. So langsam frage ich mich wirklich, wo man hier abends noch gemütlich etwas trinken gehen kann. Auf Google sieht es mau aus. Eine Empfehlung ist jetzt anscheinend das Santang. Die Hauptempfehlung liegt außerhalb von Ayutthaya ein paar Kilometer die Landstraße entlang. Da muss es ein ganzes Zentrum Kneipen geben. Aber ich habe keine Lust da noch raus zu fahren. Meine letzte Hoffnung sozusagen ist das Moon Cafe. Das muss beim Hotel um die Ecke sein und hat auch Livemusik. Das Schild habe ich vorhin in der Ferne auch schon einmal gesehen. Tatsächlich befindet sich hier nicht nur die eine Kneipe, sondern es haben sich vier oder fünf direkt nebeneinander angesiedelt. Zwei davon bieten sogar tatsächlich Livemusik. Leider allerdings so schlechte, dass ich lieber darauf verzichten würde. Dazu noch beschallen die beiden sämtliche Kneipen so dass man sich an das Gemisch erst einmal gewöhnen muss. Die Wahl der Kneipe ist für mich relativ einfach, die Mittlere. Sie hat mit Abstand die bequemsten Sitze.
Es gibt hier frisch gezapftes Bier, aber leider erst ab einem Krug mit einem Liter. Andererseits kostet dieser Liter gerade einmal 139 B und eine große Flasche Chang 85, beides ist also preislich für eine Touristenkneipe ok. Dann gönne ich mir doch einfach einmal einen Krug. Das ist leider eine Fehlentscheidung, weil das Bier abgestanden und warm ankommt. Gegen Ende des Abends sitzt dann auch der Hund des Hauses bei mir am Tisch und lässt sich streicheln was der jungen Chefin wohl gefällt. Sie nennt mir zum Abschied noch seinen Namen, aber ich konnte ihn mir nicht merken. Dass sie die Chefin ist vermute ich einfach am Auftreten und der Kleidung, die sich doch deutlich von den Bedienungen unterscheidet.
Aufbruch: | 20.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2018 |