Thailand - wieder einmal
11.-13.02. Ayutthaya: 12.02. Big Buddha in Ang Thong - soll nicht sein
Ich versuche heute nach meinem Kaffee einen Minibus nach Ang Thong zu bekommen. Im Hotel wurde mir erklärt, das schräg gegenüber sozusagen der Minibus Bahnhof ist. Am einfachsten sei es, mit dem Minibus nach Ang Thong zu fahren und dort ein Taxi zu nehmen. So hatte ich mir das auch vorgestellt. In der Straße mit den vielen Minibussen werde ich um die Ecke geschickt. Dort steht einer, der mich über die Straße, also auf die Seite vom Hotel zurück in die Straße dort schickt. Hier frage ich eine Dame an einer „Touristeninformation“, die meint der Bus fährt gegenüber vor dem Kosmetiksalon. An der Kreuzung will mich ein Taxifahrer unbedingt für 1000 B hin- und zurück fahren. Ich gebe zu, dass der Big Buddha eines meiner Hauptziele auf dieser Reise ist und ich mir die 1000 B schon leisten könnte, aber ich habe keine Lust dazu so viel Geld rauszuschmeißen. Das muss auch anders gehen oder ich verschiebe den Besuch auf das nächste Mal. Also lehne ich widerholt ab und gehe wieder über die Straße, wo mich der gleiche Typ von vorhin wieder zurück schickt. Mir wird es zu blöd. Im Internat stand als alternative auch, dass man mit dem Zug fahren kann. Dann probiere ich es doch damit.
Erst brauche ich aber einmal etwas zu trinken und vielleicht noch eine Kleinigkeit zu essen. Um diese Zeit wäre das doch etwas für das Santang. Wäre schon, wenn es nicht geschlossen wäre. Jetzt? Es ist doch schon 12:30. Dann halt nicht.
Am Bahnhof ist der Teufel los und ich erinnere mich an einen Fernsehbeitrag heute Nacht, dass gerade die Reisewelle begonnen hat für das chinesische Neujahr. Deshalb war es vermutlich auch gestern im Zug so voll.
„Zug nach Ang Thong? Gibt es nicht. Minibus.“ Na super. Dafür bin ich jetzt angestanden. Etwas zu spät fällt mir ein, dass ich ja eigentlich auch gleich die Fahrkarte nach Bangkok kaufen könnte. Ich stelle mich an einem anderen Schalter an und frage erst noch einmal nach einem Zug nach Ang Thong. Gleiche Antwort. Dann bitte eine Fahrkarte nach Bangkok für Übermorgen. Fahrkarten gibt es nur am Tag vor der Fahrt. Nicht früher. Toll. Dann muss ich halt morgen wieder her kommen.
Gegenüber vom Bahnhof in der Gasse zur Fähre reihen sich die Gästehäuser und Traveller Kneipen. Die erste schaut gleich ganz nett aus und ich habe ein leichtes hungergrummeln im Magen. Ich blättere die kleine Speisekarte durch und stoße auf Pad Ka Prao, einem meiner thailändischen Leibgerichte, das ich bei Dao, der Frau eines Freundes vor Jahren kennen gelernt habe und auf dieser Reise noch kein einziges Mal gegessen habe. Das kommt ja wie gerufen – und schmeckt auch gewohnt lecker. Oft sind es eben die einfachen Sachen…..
Ich erkundige mich auch in der Gasse nach Rollern, aber grundsätzlich wäre es mir lieber, wenn ich ihn bei mir um die Ecke leihe. Das wäre einfacher zum Zurückgeben.
Von der Fähre aus sehe ich ein nettes Restaurant direkt über den Fluss gebaut. Das wäre doch etwas für heute Abend. Ich halte mich also an der Straße erst kurz links um das Restaurant von der Straßenseite aus zu sehen, damit ich es heute Abend im dunklen besser finde aber denkste: „Unser Restaurant macht heute einen Stopp“. Toll, dann eben morgen.
Zurück ins Hotel und an den Pool. An dem wird es gegen später sogar recht voll, so dass ich mich noch etwas auf mein Zimmer zurückziehe.
Die Frage ist, was ich heute mit dem Abendessen anstelle, nachdem meine beiden bevorzugten Optionen ja beide heute ausfallen. Gestern bin ich aber schon ein Stück vom Hotel die Straße runter an einer Garküche vorbei gekommen, die den ganzen Platz vor einem großen offiziellen Gebäude einnimmt. Ich war zwar der Meinung, dort vor allem Meeresfrüchte gesehen zu haben, von denen jetzt eher wenig zu sehen ist, entscheide mich dann aber doch schnell für Austernomelette und Pad Thai. Jetzt sollte ich nur noch einen Platz zum hinsetzten finden. Es ist nämlich alles besetzt. Aber da wird schon etwas frei. Bier gibt es keines. Dafür bekomme ich eine Flasche Trinkwasser hingestellt und einen Plastikbecher voll Eis. Das Omelett kommt zischend in einer flachen gusseisernen Pfanne und ist sehr lecker. Wieder eines von meinen Favoriten, zu denen ich endlich doch noch komme. Bein Pad Thai habe ich vergessen, dazuzusagen, dass ich es mit Meeresfrüchten bzw mit Garnelen haben möchte und es kommt prompt mit Hühnchen. Ist aber auch ok. Was mich eher stört ist, dass es einfach auf den Teller geklatscht ist ohne irgendetwas drum herum und dass ich keine Stäbchen bekomme.
Ich warte bis der Chef, bei dem ich auch bestellt hatte, vorbei kommt und frage nach Stäbchen. Er stutzt kurz, entschuldigt sich, und kurz darauf bring er einen Teller mit den Stäbchen, frischen Sojabohnensprossen, Frühlingszwiebeln und Zitronenspalten. Fast gleichzeitig kommt eine Stellage mit den Typischen Zutaten Essig, Salz, Chilipulver und Fischsoße an. So wird das doch langsam. Das einzige, was mir jetzt eigentlich noch zu einem echten Pad Thai fehlt sind die Erdnüsse. Es schmeckt aber auch so. Ich bin gut satt und zahle für das Abendessen insgesamt 70 B. Das Wasser war kostenlos. Es gibt also tatsächlich immer noch die Möglichkeit in Thailand für 1-2 Euro ordentlich zu Abend zu essen. Allerdings wird das immer seltener. Beim Gehen werde ich vom Chef dann persönlich quasi verabschiedet. Was so eine einfache Frage nach Stäbchen doch alles auslösen kann. Aber die gehören nun einmal in Thailand einfach quasi zwingend zu einem Nudelgericht.
Mein Abschlussbier gönne ich mir wieder im Chang House, in der Kneipe, in der ich gestern auch war. Allerdings nehme ich mir dieses Mal lieber eine große Flasche Chang.
Aufbruch: | 20.01.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2018 |