Thailand - wieder einmal

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Stefan Böhm

14.02. Zurück nach Bangkok

14.02. Zurück nach Bangkok

Heute gehe ich zum Frühstücken einmal um die Ecke in eines der Gästehäuser dort, Peter‘s Place. Das Gästehaus ist im Thailändischen Stil gebaut, mit viel Holz, hat ein großes Restaurant und sogar einen kleinen Pool, den man aber auch für einen Brunnen halten könnte. Das amerikanische Frühstück für 150 B bietet das übliche aber der Kaffee ist gut. Als die Bedienung fragt ob ich noch einen möchte, meine ich „ja gerne“ und habe prompt 45 B mehr auf der Rechnung stehen.
Um 12:00 checke ich aus und mache mich langsam auf den Weg zum Bahnhof. 350 B für die Reinigung meiner Klamotten verrechnen wir mit den 500 B Kaution, die ich hinterlegen musste. Am Bahnhof gibt es eine „Bahnhofskneipe“ in schick. Dort kann ich noch etwas trinken und meine Wartezeit verbummeln. Ich bestelle erst eine Litschi Soda, dann noch einen Kaffee Latte. Als der nach einer Weile noch nicht da ist sage ich zu einem der Kellner, wenn sie nicht gleich kommt, brauche ich sie nicht mehr. Überhaupt sind die Kellner hier so überheblich, wie ich das in Thailand bisher noch nicht erlebt habe. Ob das an der Aufmachung liegt? Die würde eher in ein 5 Sterne Hotel passen, als hier her. Kurz darauf ist der Kaffee Latte da. Um 13:00 bitte ich um die Rechnung. Wieder passiert nichts und ich sollte noch einmal auf die Toilette bevor der Zug kommt. Ich sage einem der Kellner, dass ich auf die Toilette gehe bis ich zurück komme, ist die Rechnung da oder ich gehe ohne zu zahlen.
Zurück von der Toilette kommt direkt einer mit der Rechnung. Ich zahle die 171 B genau auf den Bath. Kann ja nicht sein, dass ich für den „Service“ auch noch Trinkgeld gebe.

Der Zug soll um 13:11 fahren. Es ist bereits 13:10 und ein Zug wird angekündigt. Ich halte einem der Bahnmitarbeiter meine Fahrkarte hin und der winkt ab. Dann führt er mich zu einer Tafel an der von Hand geschrieben die Zugverspätungen aufgeschrieben sind. Meiner soll erst um 15:00 fahren. So ein Mist aber auch. Und was ist das für einer? Der geht auch nach Bangkok. Während er schon am Einfahren ist laufe ich zum Fahrkartenschalter und frage, ob ich die Fahrkarte in eine für den Zug tauschen kann. „Der kostet aber 245 B“. Das ist mir egal. Ich gebe ihr 2 Hunderter. Sie drückt mir den Fahrschein und das Wechselgeld in die Hand und meint ich soll mich eilen, der Zug fährt gleich. Ich kann gerade noch in den nächsten Wagen steigen und mir irgendeinen Platz suchen und er fährt ab. Ich bin zwar im völlig falschen Wagen, aber nachdem es heute zum Glück nicht so voll ist, sagt der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle nichts. Später wechsle ich dann noch auf einen anderen Platz, bei dem ich viel Platz für meine Beine habe. So ist das doch ok. Der Zug kommt dann auch Fahrplanmäßig um 14:55 in Bangkok an.
Wie immer suche ich den Eingang zur Metro erst einmal auf der falschen Seite. Statt links, wie man vermuten könnte, muss man sich direkt wenn man in die Eingangshalle kommt rechts halten. Dann durch die Tür und links, da sieht man den Eingang schon. Zur eigentlichen Metrohaltestelle sind es ein paar Meter durch eine gepflegte unterirdische Passage. Ein weiterer Vorteil ist, dass dies die Starthaltestelle für die Metro ist. Das heißt, dass die Chancen sehr gut sind, dass man einen Sitzplatz bekommt. Am besten steigt man hinten ein, dann hat man einen kurzen Weg über Rolltreppen um in die Hochbahn zu wechseln. Dort habe ich erst einmal wieder 200 B auf meine Karte gezahlt. Mit der Hochbahn sind es noch einmal 5 Haltestellen zum Asia Hotel und die haben dann einen eigenen Zugang zur Hochbahn.

An der Rezeption fragen sie, ob ich ein Doppelbett will oder ob auch zwei zusammengeschobene gehen. Ich erkläre, dass ich quer im Bett lege und deshalb die zusammengeschobenen nicht bequem sind. Deshalb habe ich ja extra ein Doppelbett bei meiner Buchung gewünscht und auch bestätigt bekommen. Da ist aber keines fertig. Ich soll doch bitte eine halbe Stunde in der Bar warten. Dort bekomme ich so lange einen Begrüßungsdrink.
Ich frage wie es mit einem Late Check out aussieht und sie meint „um 13:00“, „Naja, das ist jetzt nicht wirklich spät, mein Flug geht nach Mitternacht.“. Also maximal bis 14:00 kann sie mir ohne Aufpreis geben. Also gut, dann machen wir das so.
Nach der halben Stunde bin ich wieder an der Rezeption bei einer Anderen und die fragt mich wieder, ob es auch zwei zusammengeschobene sein können. Ich verneine wieder und sie geht zu ihrer Kollegin. Es dauert leider noch, bis das Zimmer fertig ist. „Dann machen wir es so, ich gehe jetzt zu meinem Schneider und bis ich zurückkomme, wird das Zimmer ja wohl hoffentlich fertig sein.
Wie immer werde ich bei Tom’s Fashion erst einmal von allen begrüßt und gefragt wie die Reise war und ob ich etwas trinken möchte. Wenn ich dann eine Weile da gesessen bin, kommt die Aufforderung, jetzt zu probieren. Ich denke jedes Mal, dass ich noch warten muss, bis meine Sachen gebracht werden, aber nein, die sind schon da. Es gehört einfach dazu, erst einmal etwas zu trinken angeboten zu bekommen. Wie erwartet passt alles gut, aber die Hemden will er mir so ungebügelt und verknittert einpacken. Ich frage ihn, ob sie mir die nicht noch ein bisschen bügeln können, weil ich sie gerne die nächsten Tage schon anziehen möchte. Wenn ich sie morgen holen kann, geht das in Ordnung. Na gut, dann komme ich morgen noch einmal.

Im Hotel ist mein Zimmer inzwischen fertig. Ich bekomme meine Zimmerkarte und hole meinen Koffer bei der Aufbewahrung. Es überrascht mich etwas, dass niemand kommt, um mich auf mein Zimmer zu bringen. Wieder Trinkgeld gespart. Das Zimmer ist recht schön und hat eine tolle Aussicht. Ich hatte bei meinen Wünschen auf der Homepage angegeben, dass ich ein Zimmer oben haben möchte und es ist im obersten Stockwerk, der 17. Etage. Es gibt 5 Aufzüge hier. Davon fahren zwei nur bis zum 11. Stock und drei bis zum 17.
Hm, irgendwie bekomme ich keinen Internetzugang. Da scheint etwas nicht zu stimmen. Ich fahre runter zur Rezeption. Dort meint eine der Damen „Ja der Wifi Empfang sei auf dem Zimmer sehr schlecht.“ „Sehr schlecht“ das ist wohl die Untertreibung der Woche. Mir wird angezeigt, dass der Wi-Fi Sender außerhalb meiner Reichweite liegt. Na super. Dann muss ich also, um Internet zu haben, jedes Mal in die Lobby Bar.
Wie geplant gehe ich heute zum Essen in das Fuji Restaurant im MBK. Die Läden im MBK machen zwar um 21:00 zu, aber die Lokale im 7. Stock haben bis 22:00 geöffnet. Als ich gegen 20:00 eintreffe bekomme ich erst einmal eine Wartenummer. Es warten bereits schon andere Gäste vor mir, aber nachdem das Lokal relativ groß ist, dauert es nur ein paar Minuten, bis auch für mich ein Tisch frei wird. Der Umfang der Speisekarte ist immer wieder erstaunlich und das Preis-Leistungsverhältnis ausgezeichnet.
Ich bestelle grünen Tee, Misosuppe, eine gemischte Portion Tempura und drei verschiedene Sorten Sushi; Garnelen, geflammten Lachs und Tunfisch. Erst kommt alles außer dem Sushi. Damit bin ich eigentlich schon satt. Die Sushi sind aber ausgesprochen lecker und passen auch noch rein. Insgesamt habe ich 613 B gezahlt. Das ist ok.
So, jetzt noch ein Federbräu im Chilling House Cafe. Nur wird daraus leider nichts. Es ist 22:00 als ich hinkomme und sowohl drinnen als auch draußen ist komplett alles voll. Keine Chance. Dann hole ich mir eben ein Bier und trinke es auf meinem Zimmer.

15.02. Sighseeing mit der Hochbahn

Vor dem Frühstück bin ich noch an die Rezeption und habe zum einen wieder einmal ganz dumm gefragt, warum ich eigentlich zwei Frühstückscoupons bekomme, wo ich doch alleine hier bin. Die Dame an der Rezeption meint, ich hätte für zwei reserviert, was natürlich nicht stimmt. Aber ich streite mich nicht herum. Außerdem bekomme ich dafür anstatt einem, zwei Tageskarten für die Hochbahn, die immerhin auch 140 B wert sind. Das war nämlich das zweite, nach dem ich gefragt habe, weil dies als Promotion auf der Hotelseite gestanden ist. Das Frühstück ist ganz gut, aber ich fand das in Nakhon Sawan besser. Was ich gut finde ist, dass man am Eingang ein Stäbchen mit „Occupied“ ausgehändigt bekommt, das man an seinem Tisch, sofern man einmal einen freien gefunden hat, in ein Körbchen stellt und sich damit seinen Platz sichert. Ich habe schon lange keinen solchen Trubel mehr bei einem Frühstücksbuffet gesehen wie hier. Allerdings hatte ich auf der Homepage auch das Gefühl, dass der Unterschied im Zimmerpreis mit oder ohne Frühstück ausgesprochen klein war. Soweit ich mich erinnere waren es keine 200 B. Aus dem Grund habe ich ja auch mit Frühstück gebucht.

Als erstes fahre ich in die Silom Road. Dort befindet sich ein Büro von Royal Jordanien. Dummerweise habe ich mich bei Google Maps vertan und den C.P. Tower, in dem es sich befindet, ganz am unteren Ende der Silom Road gesehen. Bis dahin hatte ich einen ordentlichen Fußmarsch vor mir. Dabei bin ich auch beim Furama Hotel vorbei gekommen, das ich ursprünglich gebucht hatte, weil das Asia Hotel eine Zeit lang nicht buchbar war. Jetzt bin ich im Nachhinein froh, nicht dort eingezogen zu sein. Das wäre immer ein ordentliches Stück zu laufen gewesen von und zur Hochbahn. Auf jeden Fall war ich jetzt also am unteren Ende, beim Chao Phraya und fragte Motorradtaxifahrer, wo denn der C.P. Tower ist. Die schauen mich an und meinen 2 Kilometer da lang und zeigen die Silom hoch. Suuuuper, das mache ich aber nicht, sondern ich laufe links und zur Hochbahnstation Sawan Thaksin, die frühere Endhaltestelle am Chao Phraya. Hier befindet sich auch ein Robinson Store im Center Point wo ich mir oben im Food Center einen Leechy Saft und Abkühlung verschaffte.
Mit der Hochbahn bin ich dann erst einmal bis zur Endhaltestelle weiter gefahren. Unterwegs sind wir an einem Tempel vorbei gekommen, den ich mir irgendwann bei Gelegenheit einmal anschauen muss wenn es nicht ganz so heiß ist. Bei der letzten Station befindet man sich schon in einem recht grünen Bereich von Bangkok. Hier wachsen zwischen den Häusern jede Menge Palmen. Sonst gibt es hier irgendwie gar nichts. Dafür scheint hier ein enorm großer Umsteigebahnhof für die Hochbahn geplant zu sein. Es überrascht mich, so etwas hier vorzufinden. Allerdings steht der Bahnhof im Moment noch ziemlich alleine und verlassen da. Von einer kreuzenden Linie, die sinnvollerweise dazugehören würde, ist weit und breit nichts zu sehen. Was meiner Meinung nach dem Ganzen dann einen richtigen Sinn geben würde, wäre, wenn man den Busbahnhof Süd auch hierher verlegen würde. Dann würde sich der ganze Aufwand tatsächlich rentieren. Allerdings glaube ich nicht so wirklich, dass das passieren wird.

Zurück steige ich eine Haltestelle vor Sala Deng aus, die sich am Anfang der Silom Road befindet. Das war auch wieder ein Fehler, weil die Hausnummer 313 tatsächlich wenige Meter nach der Haltestelle, also schon ganz am Anfang der Silom Road steht.
Immerhin finde ich den Tower, aber nicht das Office. Bis ich noch einmal meine Notizen im Handy nachschaue und sehe, dass die im 4. und nicht im dritten Stock sind. Dann sehe ich es und es sieht erst einmal danach aus, als ob geschlossen sei. Fehlalarm, es war offen. Eine Angestellten hat meinen Flug dann auch gleich bestätigt. Ich habe noch Hotel und E-Mail Adresse hinterlassen, falls sich noch etwas ändert.
Inzwischen ist es bereits gegen 14:00 und mir gelüstet nach einem Mangosmoothie. Die passende Adresse dazu habe ich bei meinem letzten Aufenthalt in Bangkok gefunden. Was mich überrascht ist, wieviel hier los ist. Inzwischen hat sich die Adresse wohl in den letzten drei Jahren herumgesprochen.
Zeit, meine Hemden abzuholen. Bei Tom ist einiges los. Chanu fragt wie immer, ob ich etwas trinken möchte, aber ich lehne dankend ab. Ich will ja nur die beiden Hemden holen. Da muss ich mich nicht lange aufhalten. Heute sind sie ordentlich gebügelt und schön verpackt, wie sich das gehört.

Oberer Pool - mehr zum Sonnenbaden

Oberer Pool - mehr zum Sonnenbaden

Unterer Pool - sehr groß und gut geeignet zum schwimmen

Unterer Pool - sehr groß und gut geeignet zum schwimmen

Im Hotel zurück geht es an den Pool. Da sind tatsächlich schon ein paar Koreaner oder Chinesen mit ihren Kindern zu Gange. Ich bestelle mir einen Wassermelonensaft und setzte mich an einen der beiden Tische, die hier stehen. Im 12. Stock stehen mehr Tische, aber das ist ja wieder weiter weg von der Wi-Fi Quelle. Leider nutzt das aber gar nichts. Auch hier im 5. Stock ist der Internetempfang echt erbärmlich.
Gegen 18:00 mache ich mich auf den Weg zum Big C bei der Haltestelle Saphan Kwai. Dank Google habe ich entdeckt, dass es hier einen großen Big C geben muss. Das verschafft mir zum ersten Mal die Möglichkeit, bei meinem letzten Aufenthalt für meine Einkäufe als erstes im Big C nachzuschauen ob die nicht auch haben, was ich suche. Wenn ja, wird es vermutlich dort günstiger sein als anders wo.
Auch hier befindet sich das Big C selbst in einem Gebäude das noch größer ist und in dem sich ringsum weitere kleine Lädchen und diverse Restaurants sowie ein Food Center eingerichtet haben. Ein bisschen wie bei uns die Kaufland oder Neukaufcentren. Inzwischen fühle ich doch so ein kleines Loch im Bauch. Ich begegne dem mit einer Portion Pad Thai für 55 B im Food Center. Denn geht es zum Einkaufen – und schon ist es 21:00 durch. Mist, schon wieder so spät. Mal sehen, ob ich heute ins Chilling House Cafe rein komme. Immerhin war mein Einkauf ganz erfolgreich. Insbesondere habe ich meinen Reiskocher bekommen in der Größe, die ich gerne wollte, nämlich so klein, dass ich gut eine Portion Reis kochen kann. Den dann noch in der besseren Ausführung mit beschichtetem Topfeinsatz für etwa 450 B. Das ist weniger als die Hälfte von dem, mit dem ich inzwischen gerechnet habe, nachdem ich mich unterwegs schon immer wieder einmal umgesehen hatte.

Die ersten zwei Kochmesser, eine Flasche Thailändischen Rum und Austernsoße habe ich auch. Fehlen noch ein paar Messer und zwei oder drei Mitbringsel, dann habe ich alles zusammen.
Bis ich das Zeug alles ins Hotel gebracht habe, es bereits wieder 21:30. Mitten im Restaurant sieht ein Sofa leer aus, aber sonst geht wieder die Post ab. Ich frage, ob ich mich da hinsetzen kann. Der Kellner bedauert und meint, draußen wären noch Plätze frei. Nein, da will ich nicht. Er geht und fragt den Chef der sich gerade bei der Band aufhält. Ich sehe, dass er die Anweisung gibt, das eine Sofa freizuhalten. Klar, das ist eigentlich ein vierer Platz. Draußen gibt es allerdings auch nur noch kleine Tischchen mit noch kleineren Höckerchen die frei sind. Alle halbwegs bequemen Plätze sind belegt. Naja, Pech gehabt. Dann eben wieder das Bier im Hotelzimmer.
Nachdem ich schon so früh im Hotel bin, gönne ich mir einen Cocktail in der Bar im Hotel und surfe noch etwas. Hier funktioniert ja wenigstens das Internet. Während ich so da sitze, werde ich von Ron, einem Amerikaner aus Miami angesprochen, ob das WiFi hier denn funktioniert. Ja, hier geht es gut bestätige ich ihm. So kommen wir ins Gespräch und irgendwie auch auf Vietnam. Er würde gerne dort hin zum Baden und weil er Thailand verlassen muss, damit er ein neues Visum bekommt. Ich weiß nicht wer ihm das gesagt hat aber er meint, er habe eine Empfehlung und ob ich wüsste, ob es da jetzt warm und gut zum Baden sei. Dann zeigt er mir auf seinem Handy eine ganze Menge Fotos von der Halong Bucht. Ich muss innerlich lachen. Dann erkläre ich ihm, dass die Halong Buch erstens mal grundsätzlich eher nicht so als Badestrand geeignet ist. Außerdem jetzt um dies Jahreszeit ganz schon kühl und verregnet sein kann. Man kann natürlich Glück und schönes Wetter haben, aber mal eher nicht. Ich würde ihm Da Nang bzw zum Baden Na Thrang empfehlen. Das liegt südlich vom Wolkenpass und ist eine ganz andere Klimazone. Er bedankt sich und ich gehe kurz darauf auf mein Zimmer.

16.02. Sightseeing per Hochbahn - Teil 2

Beim Frühstück hatte ich das Glück an einem der angenehmeren Tische zu stehen als die Gäste dort gerade aufbrechen. Auf dem Weg zum Kaffee stolpere ich über Ron. Er meint, ob es mir etwas ausmachen würde, er hätte noch ein paar Fragen. Ich meine „nein, kein Problem, aber euer Tisch ist ein zweier Tisch. Wollt Ihr Euch zu mir setzen?“ Er fragt seine thailändische Reisebekannte Lux. Dann schnappen sie ihr Zeug und kommen zu mir. Es wird ein nettes und recht langes Frühstück bis wir endlich aufbrechen. Ron findet keinen Businessklasseflug nach Miami und ich meine, ich kann ja auch mal suchen. Wir verabschieden uns „bis gleich in der Lobby“. Als er bis 11:30 nicht auftaucht und die W-Lan Verbindung wieder einmal katastrophal ist, breche ich auf. Ich möchte ja meine zweite Tageskarte noch etwas ausnutzen. Deshalb fahre ich dieses Mal die Sukhumvit Linie bis zum südlichen Ende durch. Die Endhaltestelle heißt hier Samrong. Das sind einige Haltestellen weiter als Ekamai. Ekamai war bisher die weitest südliche Haltestelle an der ich auf dieser Linie ausgestiegen bin, weil hier die Busse Richtung Pattaya, Rayong und Kambodscha abfahren.
An einer der Haltestellen sehe ich in ein paar Hundert Metern Entfernung wieder einmal einen äußerst interessanten Tempel. Den muss ich mir irgendwann auch einmal anschauen.
Von der Endhaltestelle aus führt etwa 1-200 Meter weit die Strecke zurück ein Skywalk mit direktem Zugang zu einer Mega Mall mit Bic C. Von diesem Skywalk aus auf der westlichen Seite ist wieder ein interessanter Tempel bzw. die zentrale Statue zu sehen. Das Besondere an dieser mächtigen Statue ist, dass es keine Buddha Statue ist und dass sie aus schwarzem Stein zu sein scheint. Das muss ich mir näher ansehen. Ich kann ja erfreulicherweise den größten Teil der Strecke durch die Mall laufen und damit der wieder echt heftigen Hitze entkommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, als würde die kalte Jahreszeit dieses Jahr in Bangkok ausfallen. Die Mall ist eine der größten die ich bisher kennen gelernt habe, aber nicht ganz so groß wie das MBK und von der Qualität der Läden irgendwo zwischen MBK und den Edelmalls angesiedelt.

BIG C sind meine Lieblingsläden in Thailand

BIG C sind meine Lieblingsläden in Thailand

Das chinesiche Neuujahr wirkt sich auch in Thailand aus

Das chinesiche Neuujahr wirkt sich auch in Thailand aus

Der Tempel ist eine echte Überraschung und für mich auch Ausdruck der Macht bzw. des Einflusses der chinesischen Gemeinde in Bangkok. Ich kann mich nicht erinnern, bisher einen so großen und prächtigen chinesischen Tempel gesehen zu haben und da schließe ich auch China mit ein. Das faszinierende an den chinesischen Tempeln ist ja weniger die Größe der einzelnen Gebäude als vielmehr die überaus prächtige Ausgestaltung mit Farben und Figuren.

Auf dem Rückweg halte ich an der Asoke um bei Robinson reinzuschauen und finde hier auch die nächsten Küchenmesser. Wieder im Hotel am Pool bei der Bar grinst mich der Hotelangestellte an und fragt „Wassermelonensaft?“, „Nein, heute mal einen Orangensaft.“
Zum Abendessen gehe ich heute – ganz ungewohnt für mich – im Hotel zum Dinner Buffet. Das kostet sage und schreibe 249 B. Ich staune, was dafür angeboten wird. Diverse Suppen, unter anderem Nudelsuppe, die an einem extra Stand zubereitet wird. Einen eigenen Pad Thai Stand, Hühnchen Curry, verschiedene anderer fertige Gerichte, eine kleine Sushi Auswahl und als Krönung eine richtig große Dessertauswahl, angefangen von Eis über spezielle Thaidessert hin zu diversen Torten. Wasser, zwei verschiedene Säfte und Kaffee sind ebenfalls enthalten. Das nenne ich einmal ein Schnäppchen. Zumal auch die Qualität gestimmt hat.
Heute bin ich in meine alte Gegend gefahren um etwas trinken zu gehen, die Sukhumvit. Erst bin ich eine Weile spazieren gegangen. Hier ist anders als in meiner aktuellen Hotelgegend doch einiges los. Bei Gullivers Taverne habe ich mir dann meine frisch gezapften Bierchen gegönnt. Die sind zwar mit 105 B für ein Glas Bier ganz schön teuer, dafür ist es aber auch eine ganz coole Sportsbar.

17.02. Letzter Tag in Bangkok - Heimreise

Heute läuft es umgekehrt und ich wechsle an den Tisch von Ron. Der ist alleine weil Lux gestern im Zimmer am Arbeiten war und plötzlich das Internet wieder weg war. Sie musste deshalb in Ihr Büro das sich auch hier in Bangkok befindet und wird im Laufe des Tages wieder auftauchen. Sie haben beschlossen, jetzt erst einmal nach Kho Samet zu fahren, weil Lux da mit ihrem Auto bis zur Fähre fahren kann. Das ist das einfachste. Während dem Frühstück kläre ich Ron nebenbei noch auf, dass Saigon und Ho Chi Min City ein und dasselbe sind. Er ist ganz erleichtert, dass dieses Rätsel für ihn gelöst ist, weil er mal den einen, mal den anderen Namen hört und immer dachte, dass es sich um zwei Städte handelt. Dann erzählt er, wie er nach Kambodscha gefahren ist, um ein Visum zu bekommen, aber man ihm bei der Rückfahrt nur ein 15 Tage Visum geben wollte. Das ist eben die gar nicht mehr ganz so neue Visaregelung von Thailand, dass der Reentry auf dem Landweg nur noch 15 Tage gilt. Am Ende unseres Frühstücks gibt er mir noch seine Telefonnummer und Mail Adresse und meint, ich solle ihn auf jeden Fall besuchen kommen, wenn ich einmal in Amerika bin. Dann zeige ich ihm noch kurz meine Kochmesser die ich gekauft habe. Er kann es gar nicht glauben, als der die Preise sieht. Wir verabschieden uns, ich gebe ihm meine E-Mail Adresse und ich bin gespannt ob ich je in meinem Leben einmal wieder etwas von ihm höre.
Dann gehe ich das letzte Mal für diese Reise an den Pool. Um diese Zeit liegt er sogar ein kleines Stück in der Sonne. Gegen 13:00 packe ich meine Sachen und bin 13:45 beim Auschecken. Es gibt keine Beanstandungen, dass ich erst nach 12:00 ausgecheckt habe. Vermutlich hat die Dame beim Check in eine Notiz hinterlegt könnte ich mir vorstellen. Mein Gepäck gebe ich wieder beim Concierge zur Aufbewahrung ab. Dann mache ich mich auf den Weg zum MBK. Ich habe noch rund 7 Stunden bis ich zum Flughafen aufbrechen muss. Was macht man in dieser Zeit? Man geht ins Kino. Hier läuft aktuell gerade Black Panther und den wollte ich mir sowieso anschauen. Es gibt Vorstellungen in Thai, aber mehr in Englisch mit thailändischen Untertiteln. Passend um 14:40 kommt eine Vorstellung in Englisch in Kino 4. Der Eintritt kostet 170 B in 2D. Es gibt eine Reihe in der Mitte, die etwas mehr Abstand hat. Da ist zwar das meiste schon weg. Aber eine Karte nicht ganz am Rand bekomme ich noch. Was mir gefällt ist, dass es wenig Werbung und dafür relativ viele Kino Trailer gibt. Der Film selbst ist ganz gut, aber für einen Marvel hätte ich etwas mehr Lacher erwartet.

Danach bin ich im MBK durch den Souvenirmarkt im sechsten Stock gelaufen und habe ein paar Mitbringsel für Kollegen gekauft. Es wird langsam Zeit, noch eine Kleinigkeit zu essen. Ich kann mich aber nicht so recht entscheiden. Von der Plattform zwischen MBK und Siam Center sehe ich in der Abenddämmerung noch einmal das für mich zurzeit spektakulärste Haus in Bangkok. Es sieht aus wie das Spiel aus Holzsteinen bei dem man aus einem Turm immer wechselnd ein Teil herausziehen muss ohne dass er umfällt und an dem schon eine Weile gespielt worden ist. Im Siam Center werde ich mir auch nicht so recht schlüssig. Dann kommt mir die Idee, zum Hotel zurückzufahren und gegenüber in ein Restaurant in dieser Kneipenzone oder in ein kleines Eckrestaurant in der Gasse zum einem ersten Hotel hier zu gehen.
Von der Hochbahn oben aus sehe ich, dass das Restaurant im Kneipengebiet ausgerechnet heute wohl zu hat. Damit spare ich mir immerhin einmal Treppen runter und wieder rauf und gehe gleich in das Eckrestaurant. Hier ist es so voll, dass ich gerade noch einen Platz an einer Art Stehtisch am Fenster auf die Straße raus bekomme. Es sind anscheinend ziemlich viele Asiatische Touristen hier drin und alles geht irgendwie drunter und drüber. Ich bestelle Garnelen in Austernsoße mit Reis und ein kleines Bier dazu. Das Essen ist zum Abschluss noch einmal lecker und kostet 220 B.
Im Hotel ziehe ich ein Langarmhemd an, das ich schon in die Tüte mit dem Reiskocher gerichtet hatte. Das T-Shirt fliegt raus. Der kleine ältere Concierge, der sich beim Einchecken schon um meinen Koffer gekümmert hat, fragt ob es wieder heimgeht. Ich bejahe und er fragt, ob ich ein Taxi möchte. „Nein, ich nehme die Hochbahn und den Zug. Das geht einfach und schnell.“ Da meint er, ich solle hier unten raus gehen und den Aufzug vor dem 7 Eleven nehmen, wenn ich den Zugang hier vom Hotel nehme muss ich den Koffer über verschiedene Treppen tragen“ und grinst mich an. Da hat er Recht. Habe ich noch gar nicht dran gedacht. Ich drücke im 20 B Trinkgeld in die Hand und mache mich auf den Weg. Tatsächlich ist das geschickter zumal hier ausnahmsweise alle Gehwege an den Straßen kleine Rampen haben, über die ich den Koffer rollen lassen kann. Ich muss ihn kein einziges Mal heben.
Die Fahrt zum Flughafen verläuft wie erwartet problemlos und flott. Check In und Handgepäckkontrolle sind dank Priority Karte schnell erledigt. Auch die Wartezeit in der Lounge ist wieder erheblich angenehmer als ich dass die letzten 30 Jahre gewohnt bin.
Der Flug verläuft ruhig. In Amman habe ich wieder 5 Stunden Aufenthalt, aber auch die gehen einigermaßen flott vorüber. In den bequemen Sesseln kann ich eine Weile dösen.
Ich fühle mich in meiner Entscheidung bestätigt, Businessklasse zu fliegen. Das ist zwar recht teuer, wertet aber die gesamte Reise auf.

© Stefan Böhm, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach der anstrengenden Chinarundreise bin ich gute drei Monate später schon wieder unterwegs. Es geht wieder einmal nach Thailand, einem meiner Lieblingsländer. Ich werde mir zwar auch dieses Mal den einen oder anderen Tempel anschauen, aber der Schwerpunkt liegt auf der Erholung. 4 Wochen mit nicht all zu vielen Wechseln.
Details:
Aufbruch: 20.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.02.2018
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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