Götterinsel Bali - ein Traum wird wahr
Wieder einmal die Frage: bleiben oder gehen?
Und plötzlich geht eine andere Türe auf..
Nach dem Frühstück ist uns nach gar nichts zumute. Beschissene Situation. Nur rumgammeln und die Beine ins Wasser strecken ist einfach nicht das, was wir wollten. Wir können momentan nicht in das Tauchcenter, meine Wut über die fadenscheinige Ausrede ist noch zu gross. Ich hätte es besser verstanden wenn sie ehrlich zugegeben hätten, wir haben Angst vor dem Risiko.
Also schnappen wir uns erst mal unsere Bücher und legen uns an den Pool. Dank Sebastian Fitzeks Romanen, welche wir bei einem anderen Hotel ergattert haben, geht der Tag sehr schnell vorbei. Wir rollern zum Divecenter, wo der Typ hinter dem Tresen meint, wir hatten schon einmal eine ähnliche Konstellation in Griechenland, die Wellen waren heute sehr hoch, ist ja nur für beide Seiten zur Sicherheit. Meine Wut wird immer grösser, frage den "netten" Herren: "und warum habt ihr uns gestern das ganze Packet verkauft und kein Wort gesagt, sonder das Geld genommen?"
Scheiss was drauf, ich hätte gerne unser Geld. Er will mir das Geld bar auszahlen, was grundsätzlich OK ist, ich verlange aber auch die 5%, welche es mehr gekostet hat wegen der Kreditkartenzahlung. Er schluckt, rechnet, gibt mir den Betrag. Tschüss und auf nimmer Wiedersehen! (Eigentlich war der Entscheid zu unserem Glück, Fabi hat das Arztzeugnisses nicht mit den Unterlagen erhalten und Dreamdivers hat sich noch nicht gemeldet.)
Wir wollen erst mal was trinken gehen und die Situation überdenken, wie geht es nun weiter? Das sehen wir das Schild von Lembongan Dive, fragen kostet nichts. Im Laden sitzen nur Einheimische, welche anscheinend gerade so gar nichts zu tun haben. Wir fragen mal, Anang will wissen wann wir das letzte mal getaucht sind, will unseren Dive-Ausweis sehen, das wars. Ja, wir können morgen tauchen, schnell ist das Formular ausgefüllt und eine Anzahlung hinterlegt, Equipment (schon ältere Neoprenanzüge aber Brand neue BCD) zusammenstellen und gut ist. Wir strahlen uns ungläubig an, juhu, wir gehen tauchen.
Wenn ich ehrlich bin, war ich auch etwas verunsichert. Das erste Center hat so ein Tamtam gemacht und bei diesem ging es so "unbürokratisch " im Vergleich. Ist das auch professionell? Gehen wir ein Risiko ein?
Die Freude ist aber einfach zu gross im Moment. Jetzt lassen wir es uns erst mal bei einem Sonnenuntergangsdrink gutgehen und freuen uns über den Retter in der Not. Mir fàllt ein Filmzitat aus "vom Winde verweht "ein: "Morgen ist auch noch ein Tag."
Vergnügt und glücklich erwarten wir unser Essen in einem hübschen Lokal am Strand, als uns fast der Schlag trifft. Da kommt eine Chinesin daher und setzt sich genau zwischen den Sonnenuntergangsausblick und uns. Kaum sitzt sie, schreit sie mit piepsiger Stimme (unüblich für Chinesen, diese fistelige Stimme) "Hey!! Ich will was bestellen!!"
Schade hat niemand unseren Gesichtsausdruck fotografiert. Entsetzen, Erstaunen und Ärger muss er wiedergespiegelt haben, ob der unverschämten Dame. Wohl mit dem Düsenflieger durch die Kinderstube geflitzt, keinen Anstand und Respekt.
Aber heute kann uns nichts mehr den Tag vermiesen, morgen gehen wir tauchen.
Stockfinster ist es auf der Heimfahrt. Ein Roller ist einfach kein Motorrad, kein Vergleich. Darum fahre ich etwas vorsichtiger, nachdem ich festgestellt habe! Kein funktionierender Tacho, der Blinker geht nur wenn er Lust hat, es ist Linksverkehr und die Bremssen verdienen den Namen nicht!
Keine Bange, wir kommen heil an und sind schon wieder müde.
Nur noch 66 Stufen!! Gute Nacht.
Aufbruch: | 11.10.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.11.2018 |