2000 km mit dem Auto durch Polen
Stopover in Dresden und dann nach Breslau (Wrowlac), Warschau (Warszawa), Masuren (Mazury), Elbing (Elblag) und Frauenburg (Frombork), Danzig (Gdansk) und Ostseeküste
Stopover in Dresden
Wir waren vor vielen Jahren in Dresden, als die Frauenkirche noch "eingerüstet" war, und auch am Zwinger wurde noch renoviert.
Da bot es sich an, auf dem Weg nach Breslau, einen Stopp in dieser sehenswerten Stadt einzulegen.
Wir buchten ein Hotel am Rande der Altstadt, so dass wir zu Fuss dorthin laufen konnten.
Wie allgemein bekannt, wurde die Stadt Dresden Ende des 2. Weltkriegs schwer zerstört. Besonders betroffen war das historische Zentrum mit den schönen Bauten aus der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert. Es dauerte Jahrzehnte für den Wiederaufbau.
Das zwischen 1905 und 1910 erbaute Neue Rathaus ist ein sandsteinverkleidetes monumentales Bauwerk mit 5 Innenhöfen und einem 100 m achteckigen Turm, welcher die Silhouette der Dresdner Altstadt prägt. Auf der Spitze des Turms befindet sich der "Goldene Rathausmann", welcher den Schutzpatron Herkules symbolisiert.
Auch das Rathaus wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, aber bereits zwischen 1948-52 wiederhergestellt, und zwar in vereinfachter Form - nur der Turm originalgetreu.
Die Kreuzkirche befindet sich in zentraler Lage am Altmarkt neben dem Rathaus. Beim Bau 1215 hiess sie noch Nikolaikirche, wurde dann 1388 neu geweiht als Kreuzkirche. Die evangelische Hauptkirche wurde mehrfach zerstört durch Brände und Kriege, aber immer wieder erneuert. Sie ist die Heimat des Dresdner Kreuzchors.
Nach dem Abbruch der grossen Stadtbefestiung zwischen 1801 und 1829 blieben nur die sog. Brühlsche Terrassen erhalten. Als diese Terrassen im Jahre 1814 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, baute man vom Schlossplatz aus eine grosse Freitreppe.
Von hier aus hat man nicht nur eine herrliche Aussicht auf die Elbe sondern auch auf die Kathedrale und die Semperoper sowie zur Neustadt. Gegenüber befindet sich das grosse Gebäude des Finanzministeriums, erbaut im Neubarock von 1890-1896, nach 1945 rekonstruiert.
Elbaufwärts schweift der Blick zu den Loschwitzer Höhen, elbabwärts zu den Radebeuler Weinhängen.
Die Elbe hatte leider schon seit Wochen Niedrigwasserstand, so dass die bekannten Raddampfer leider nicht fahren konnten. Einzig kleinere Motorboote tuckerten auf dem Fluss und natürlich auch Kanuten und Ruderer. Am anderen Ufer genossen einige Leute wenigstens ein "Fussbad"...
Kathedrale und Residenzschloss
Das im 15. Jahrhundert erbaute vierflüglige Residenzschloss war Machtzentrum und Eigentum der sächsischen Kurfürsten und Könige. Nach dem Brand von 1701 wurde das Schloss mit 500 Zimmern von August dem Starken wiederaufgebaut. In den letzten Monaten des 2. Weltkriegs brannte das Schloss bis auf die Grundmauern nieder, ein grosser Teil der kostbaren Innenausstattung ging verloren. Der Wiederaufbau im Neorenaissance-Stil begann 1985.
Heute befindet sich hier ein Museums-Komplex: Kupferstich-Kabinett, Historisches Grünes Gewölbe (erinnert an Schatzkammer von August dem Starken), Neues Grünes Gewölbe mit Schätzen aus 3 Jahrhunderten sowie die Rüskammer und das Münzkabinett.
Die Semperoper
Die Semperoper - erbaut 1838-41 - wurde beim Luftangriff der Allierten am Ende des 2. Weltkrieges auch vollständig zerstört. Der Wiederaufbau des pompösen Gebäudes benötigte eine lange Zeit, erst 40 Jahre nach der Zerstörung fand 1985 die feierliche Einweihung statt.
Die Akustik ist einzigartig für die Konzerte der Sächsischen Staatskapelle. Und ich hoffe, dass ich eines Tages doch noch Gelegenheit haben werde, hier eine Opern- und/oder Ballettaufführung zu erleben.
Der Zwinger
Der Zwinger ist eines der schönsten Bauwerke in Dresden und eines der bedeutendsten Barock-Bauten nördlich der Alpen. Die Bauzeit war von 17!0-1733, es folgten zahlreiche Ergänzungen.
Ab 1719 war im Zwingerhof ein höfischer Festplatz, ab 1728 war der Zwinger Ausstellungsort für die kürfürstlichen und königlichen Sammlungen.
Der Zwingerhof ist umgeben von Bögen und eingeschossigen Galerien aus Elbsandstein und 6 prächtigen zweigeschossigen Pavillons, einer der schönsten ist der Wallpavillon.
Heute findet man im Zwinger die Gemäldegalerie Alte Meister, die Porzellansammlung Meissner Porzellan und ostasiatische Feinkeramik aus dem 17. Jahrhundert und im Französischen Pavillon den Mathematisch-Physikalischen Salon.
Konzerte finden statt im Marmorsaal und bei guten Wetter auch im Freien.
Es war diese Woche, wo es 30-36 Grad heiss war - und da ist man dann froh, direkt an der Elbe in einem Biergarten (im Schatten!) eine Ruhepause vom Sightseeing einzulegen.
Bei dem schönen Blick auf die Elbe kamen dann noch einige "Besucher..."
Der bekannteste Platz in Dresden ist der Neumarkt, wo sich auch die Frauenkirche befindet. Die zerstörten Häuser wurden grösstenteils mit originalgetreu nachgestalteten Fassaden wiederaufgebaut.
Frauenkirche
Der Sakralbau der Frauenkirche - erbaut zwischen 1726-1743 - wurde bekanntermassen bei einem Luftangriff im Februar 1943 vollkommen zerstört. Der langjährige und teure Wiederaufbau begann 1994 und ist seit 2005 - wo die Kirche wieder geweiht wurde - vollendet.
Diese Kirche hat eine einzigartige Gestaltung mit einer aufwändig gestalteten Kuppel und reich verzierten Türmen. Die Kuppel aus Sandstein wiegt 12.000 Tonnen, ist 24 m hoch und hat einen Durchmesser von 26 m und ist damit die grösste steinere Kuppel nördlich der Alpen.
Oberhalb der Kuppel befindet sich eine Aussichtsplattform.
Der barocke Altar mit biblischen Szenen konnte zu 80% aus historischem Material rekonstruiert werden, da fast 2000 Einzelteile gefunden wurden.
Die Innenkuppel zeigt die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sowie die Sinnbilder der christlichen Tugenden: Glaube, Liebe, Hoffnung und Barmherzigkeit.
Bei dem schönen Wetter mit wolkenlosem Himmel ist eine Ballonfahrt sicherlich ein Highlight.
Und natürlich bietet Dresden noch viel, viel mehr. Aber wie gesagt - es war ja "nur" ein Stopover...
Aufbruch: | 30.08.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.09.2015 |
Polen