2000 km mit dem Auto durch Polen
Kolberg (Kolobrzeg)
Kolberg (Kolobrzeg)
In Richtung Ostsee führte uns das Navi gut aus Danzig heraus und zunächst auch über Nebenstrassen, bevor wir auf die viel befahrene E28 kamen, die nach Stettin führt.
Der Ort Kolberg hat ca. 50.000 Einwohner, und man lebt hauptsächlich vom Fischfang und Tourismus.
Kolberg ist seit 1802 als Kurort bekannt, und hatte bereits 1890 10.000 Kurgäste. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört. Aber sie wurde nicht - wie viele andere polnische Städte - originalgetreu aufgebaut. Eine Ausnahme bilden das Rathaus und der Dom, und in der ul. Dubois einige wiederaufgebaute mittelalterliche Handwerkshäuser.
Dafür sieht man - besonders in den Aussenbezirken - viele hässliche Plattenbauten.
In Kolberg wird recht viel deutsch gesprochen, denn das Mikroklima und die moderaten Preise locken. Und so ist Kolberg im Sommer ein "Rummelplatz", was aber anscheinend die vielen Touristen nicht stört.
Wir waren im September dort, und so war alles erträglich.
Eines der wenigen Sehenswürdigkeiten in Kolberg ist der Leuchtturm.
Man hat von dort eine tolle Sicht auf die Ostsee, den kilometerlangen Strand und den kleinen Hafen an der Mündung des Flusses Parseta.
Von weitem sieht man die mit 200 m längste Seebrücke aus Stahlbeton in Polen, die im Jahre 1973 eröffnet wurde.
Der Dom von Kolberg aus rotem Backstein wurde 1316 erstmals erwähnt. Die Turmspitze ist 70 m hoch. DIese Kirche wurde im 2. Weltkrieg auch zur Verteidigung der Stadt genutzt und dabei schwer beschädigt. Ab 1974 wurde der Dom wiederaufgebaut und 1986 von Papst Johannes Paul II. in den Rang einer Marienbasilika erhoben.
Vor dem Dom befindet sich ein besonderes Denkmal mit deutschen und polnischen Persönlichkeiten: Papst Johannes II, Boleslaw Chroby (1. polnischer König), Kaiser Otto III, der Boleslaw krönte und Papst Benedikt XVI. Dieses Denkmal hat einen hohen symbolischen Wert.
Das Rathaus wurde in den Jahren 1829-1832 im neogotischen Stil nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Es wurde im 2. Weltkrieg kaum beschädigt. Im Rathaus finden wechselnde Kunstausstellungen statt, im Keller befindet sich ein Restaurant.
Somit haben wir einen Grossteil von Polen auf unserer langen Autoreise gesehen, aber es gibt doch noch einige interessante Städte und Gegenden, die man sich anschauen sollte - z.b. den letzten Urwald von Europa Nationalpark Biatowieza bei Bialystok und Krakau.
Aufbruch: | 30.08.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.09.2015 |
Polen