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Kroatien - entlang der Adriaküste: Trogir
Split lassen wir links liegen und fahren weiter bis zu dem auf einer Insel gelegenen Städtchen Trogir, neben Dubrovnik die zweite „Perle der Adria“. Trogir ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und um auf die zweite Insel Čiovo zu kommen, muss man noch einmal über eine Brücke. Es herrscht viel Verkehr, die Brücke ist ein Nadelöhr, doch der einzige Weg zum Rožăc-Campingplatz (35 Euro/Nacht).
Nach der bisher doch recht beschaulichen Zeit im ehemaligen Jugoslawien sind wir erst mal geplättet. Der Campingplatz ist überbelegt und wir finden mit unserem Camper gerade noch einen kleinen Stellplatz zwischen weißen Riesen. Wir fühlen uns mehr an einen Parkplatz, denn an einen Campingplatz erinnert. Die Duschräume und Toiletten wecken Erinnerungen an Aufenthalte im Schullandheim, nur dass hier vorwiegend ältere Menschen unterwegs sind.
Es ist sehr heiß und dementsprechend voll ist auch der Strand. Trotzdem wagen wir erst einmal einen Sprung ins Wasser, das hier leider nicht so klar und sauber ist wie in Kapeć. Eigentlich wollten wir zwei Nächte bleiben und am nächsten Morgen die Stadt besichtigen, aber angesichts der Lage entscheiden wir uns, noch abends in die Stadt zu fahren und morgen früh gleich wieder aufzubrechen. Also Hunde im Camper gelassen und für 17 Euro (!) mit dem Taxi in etwa fünf Minuten zur Altstadt gefahren.
Trogir wurde bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. von Griechen gegründet, wechselte immer wieder die Herrscher und kam auch unter byzantinische und venezianische Herrschaft. Wir spazieren durch die Altstadt, die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Hier finden sich die Stilrichtungen der vergangenen Zeiten: Romanik, Gotik, Renaissance und Barock.
Zunächst besuchen wir die dreischiffige Kathedrale des heiligen Laurentius. Gerade konnten wir noch durch das wunderbare Portal in die Kirche hineinschlüpfen, bevor sie schließt, und die Taufkapelle aus dem Jahre 1464 und die im Renaissancestil gestaltete Kapelle Sveti Ivan Ursini bewundern.
In dem gegenüberliegenden Rathaus aus dem 15. Jahrhundert findet sich ein gotischer Innenhof. Der Brunnen ist mit einem venezianischen Markus-Löwen geschmückt. Durch die hübsche, von Touristen stark frequentierte mittelalterliche Altstadt gelangen wir zur venezianischen Festung Kamerlengo mit ihrem Rundturm. Von dort geht es entlang der Seepromenade. Ein kleiner Kanal, der als Jachthafen für Luxusschiffe dient, trennt die Stadt von der Halbinsel Čiovo. Wir entschließen uns zu einem romantischen Abendessen in einem der vielen Restaurants. Das Essen ist gut, aber nicht herausragend, und kostet mit je einem Getränk etwa hundert Euro. Nicht schlecht.
In einem Artikel von Le Monde Diplomatique heißt es, 2017 hätten 15,6 Millionen Touristen Kroatien besucht, bei einer Bevölkerung von 4,1 Millionen. Jährlich wandern 30.000 Kroaten ab, in Deutschland leben bereits etwa eine halbe Million. Ein Großteil der Tourismuseinnahmen, die 25 Prozent des kroatischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen, fließt direkt wieder ins Ausland, an internationale Hotelketten und Lieferanten für westeuropäischen Komfort. LMD schreibt: „Die Jobs, die geschaffen werden, sind meist niedrig qualifizierte Dienstleistungsjobs und oft nur befristet.“
Aufbruch: | 26.05.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.06.2018 |
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