Down Under 2, September 2019

Mandurah

Die ersten Menschen, welche diese Region besiedelten waren die Bindjareb People aus der Noongar Nation, einem Aboridgine-Volk. Sie nannten diesen Platz Mandjoogoordap, was übersetzt bedeutet „Meeting Place of the Heart“. Ich wähle hier bewusst die Übersetzung ins Englische, weil ich aus der Einzahl „Heart“ nicht entnehmen kann, ob es sich um eine Begegnung mit dem eigenen Herzen handelt -also einem Ort der Besinnung und Selbstreflexion- oder ob es ein Treffpunkt vieler Herzen, ein besonderer Versammlungsort ist.

Das allerdings verrät der sehr moderne Ort auch nicht. Bei unserer Ankunft am Nachmittag kamen wir in ein fast menschenleeres Centrum. Viele Geschäfte und Restaurants - geschlossen. Die Versorgung war zwar noch gewährleistet doch wirkte das Ganze ziemlich befremdlich und leer auf uns. Wir sahen eine relativ große Marina mit z.T. luxuriösen Yachten sowie eine umfangreiche, exklusive Wohnbebauung -vermutlich Ferienhäuser und -wohnungen - fast alles „wie unbewohnt“. Dazu ein sehr schöner aber menschenleerer Strand. Sollte das Ganze lediglich in der Saison lebendig werden? Die Spring-Holidays beginnen erst in der nächsten Woche.

Am nächsten Morgen relativierte sich das Ganze ein wenig: Breakfast und Lunch gabs in etlichen Restaurants. Es sind deutlich mehr Leute unterwegs und der „Fishability-Club“ (Fishers with Disabilities) hatte bereits seine Angeln ausgeworfen.

Wir gönnen uns die Ruhe und machen eine ausgedehnte Wanderung durch den Ort und am Wasser entlang. Als wir feststellen, dass die beiden Reiseführer, von denen wir uns inspirieren lassen, diesen Ort garnicht aufführen, überrascht uns das nicht wirklich.

Da wir schon ein wenig in Abschiedsstimmung sind, haut uns diese Konstellation aber überhaupt nicht um. Wir besuchen eine hochinteressante Galerie und erfreuen uns an wunderbaren Gemälden. Nach einem ziemlich ungewöhnlichen aber leckeren Abendessen (in einem fast leeren Restaurant) beschließen wir den Tag und reisen am nächsten Morgen weiter.