Down Under 2, September 2019
Busselton
Freitag, der 13. - der „Herr der Mietwagen“ behauptet steif und fest, das sei ein Glückstag. Wir glauben ihm gerne, unterschreiben den Vertrag, und erfahren nebenbei, dass seine Ehefrau aus Hamburg stammt.
Unser Ziel: Busselton. Es liegt an der Geographe Bay, einer Ozeanbucht und hat ca. 15.000 Einwohner. Sein „Centrum“ besteht aus einigen Straßen, mit einstöckigen Häusern, deren Satteldächer sehr flach geneigt sind. Die Gebäude sind zwar unterschiedlich groß aber alle im selben Stil gebaut. Diese flachen Häuser beherbergen alles, was es in einer Stadt braucht. Vom Handwerksbetrieb bis zur Klinik und vom Pub bis zum Kunstkandwerker, sogar die Öffentlichen Gebäude, wie z. B. das Court-House und natürlich privates Wohnen. Alle sehen ähnlich aus. Eben typisch für kleinere Gemeinden in WA. Einige wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nebenbei bemerkt: links fahren ist zwar gewöhnungsbedürftig aber es funktioniert.
Wir checken ein in einem privat geführten B&B mit sehr netten Inhabern und fühlen uns sofort sehr wohl. Bis zum Abend bleibt Zeit, den 1,8 km langen Anlegesteg von Busselton zu besuchen, dem längsten auf der Südhalbkugel - ein „Jetty“, wie hier alle Anlegestege heißen. Er diente einst dazu, abgebautes Holz zu verschiffen und ist heute eine beliebte Tauch- und Schnorchelstelle. Außerdem beherbergt er das Underwater Oservatory. Für Touristen fährt auf seinen Bohlen sogar ein Bähnchen. Und in der näheren Umgebung ist auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir ins Gespräch mit einem älteren Herrn. Er erzählt ein wenig aus seinem Leben. Als gebürtiger Deutscher lebt er seit 45 Jahren in Australien. Genauer gesagt in Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Er wäre mal verheiratet gewesen, lebe jetzt aber allein. Er sieht fit und rüstig aus, und wir erlauben uns, nach seinem Alter zu fragen. Er zögert und sagt etwas irritiert, dass er 78 Jahre alt sei. Waren wir zu forsch? Doch er erzählt von seinem Ziel, nämlich mit einem alten Camper Australien zu umrunden. Das hätte er auch schon längst erledigt, wenn er nicht über vier Jahre in der Nähe von Melbourne „hängen geblieben“ sei. Jetzt müsse er noch rauf und die Nordküste entlang. Aber das würde er auch noch schaffen. Wir trauen uns nicht, nach persönlichen Einzelheiten zu fragen, erzählen stattdessen von uns und erhalten Tipps für unsere weiter Tour. Natürlich spricht er auch von der rasanten Entwicklung des Landes und scheint den sogenannten Fortschritt durchaus ein wenig skeptisch zu betrachten. Wir verabschieden uns mit den besten Wünschen für die Erreichung seines Ziel und gehen ziemlich nachdenklich zu unserer Unterkunft.
Aufbruch: | 04.09.2019 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 30.09.2019 |