Südamerika

Atem geht schwer

Der Anflug auf La Paz ist spektakulär..im Hintergrund schneebedeckte 6000er, unten rostrote Backsteinbauten, soweit das Auge reicht: El Alto, die am schnellsten wachsende Stadt der Welt und Heimat des Flugplatzes von La Paz. Da kriegt man nicht genug davon.
Der Abflug in Sucre war just in time
Solch entspannten Airport habe ich NOCH NIE erlebt. Auf dem Parkfeld 0 Maschinen, erst als der Flieger aus La Paz kommt, ist eine da..und mit der geht's los
Security oberentspannt, sofort nach dem Abheben tolle Aussichten, rougher Flug. Kurz vor Landung rechter Hand der schneebedeckte, in der Sonne strahlende Illimani..wow.
Die Landung butterweich. Am Gate wartet der Fahrer mit meinem Namen, bringt mich in 20min ins sehr gute Hotel "Las Brisas", La Paz empfängt mich, entgegen der Wettervorhersage, mit strahlend blauem Himmel und ein paar Wolken
Die Sonne brennt. Ich habe Doppelzimmer zur Einzelnutzung für schlappe 20€, mit Frühstück. Das ist gut, ich bin begeistert.
Warum die Pizzeria nebenan ohrenbetäubend laut Musk über einen zur Straße gerichteten Lautsprecher verschallen darf(" brother lui lui lui, when you lookin to me") ist mir schleierhaft.
La Paz in diesem touristischen Teil (El Prado) wie jede andere "3. Welt"-Destination: laut, hektisch, Händler auf den Straßen, Touristen-und Travellerbedarfsstände, soweit die Augen reichen. Ob Kairo, Delhi oder La Paz, du siehst es nur Gesichtern an
Es wird schon dunkel und kühlt ab..ich zieh mich auf Stube zurück

Am nächsten Morgen geht's los. Zur Estaçion Central zum Roundtrip mit Augenweide-Garantie,..weil das Wetter weiter mitspielt. Mit Roter Linie zur Silber-Linie, weiter mit gelber Linie und Grüner Linie nach Irpavi im Süden. Dort ist die Welt aufgeräumter, sauberer und teurer. Zurück über Grüne Linie und Celeste zur Estaćion el Prado, und ich habe knapp 2 Stunden einen spektakulären Blick auf die Mega-City und sein Hinterland.
Das war schon mal ein vielversprechender Auftakt.
Ansonsten ist die Stadt halt anstrengend, aber es gibt wenig bis gar keinen Hussle..das überrascht mich.
In unmittelbarer Umgebung meines Hotels gibt es einige Gassen, wo du von Fair Trade Alpaka bis China- Ramsch eben alles bekommst, was du deinen Lieben mitbringen möchtest, außerdem Nutten und Koks, nur für frische Erdbeeren mußt du die Markthalle suchen. Im "Mercado Lanza" sind Mama's Futterstellen, es gibt die üblichen Gassen für Friseure, Elektro und dergleichen. Bettler*innen sind vorhanden, aber Armut eben auch. Nie aggressiv, das fällt auf.
Ebenso fußläufig der zentrale Busbahnhof, auch der erstaunlich gesittet. Die Bolivianos sind eben stille Zeitgenossen, ohne Protz und Imponiergehabe.
Ich checke die Busgesellschaften und ihre Preise für meine Fahrt nach Uyuni, sie liegen zwischen 70 und 250BOB, 10-35€, für 535km im Liegewagen ist das, ich sag mal, sensationell.
So, das war's für heute.
Ohne Mittagsschlaf oder Koks is man/frau/divers um 20h bettreif. In meinem Alter