Südamerika
Copacabana Titicacasee
Auf Achse
Ich hatte mir direkt gegenüber des Hotels bei Maya-Tours ein Hinrück-Ticket nach dem Titicacasee gebucht. Ein Kindheitstraum, ich glaube, von Pippi Langstrumpf her, oder Räuber Hotzenplotz, und da es ja mit Peru nicht gklappt hat, von wo aus ich über Puno zum See wollte, komm ich jetzt eben von der anderen Seite. Hätt nicht besser kommen können, denn in Copacabana wär ich von Peru aus niemals gelandet.
So lern ich den beschaulichen, aber volle Pulle auf Tourismus ausgelegten Ort kennen, und seine Attraktionen: die Bucht, der Cerro und der unfaßbare See ..
Isla del Sol und Isla de la Luna, weswegen alle hierher kommen, zieh ich nicht einmal in Erwägung..erstens aus Zeitgründen, 2. weil's alle machen, und 3. berührt es mich unangenehm, Leuten für Geld in die Stube zu kieken...
Ich werde um 7h im Hotel abgeholt, es geht zum Busbahnhof und von dort mit großem Bus(Vicuña) nach Copa. Über El Alto geht es nach San Pedro de Tiquina, knappe 3std, aussteigen, mit kleiner Fähre übersetzen( der Bus bekommt ne Extrafähre) und weiter bis Copa. Die Anreise allein lohnt die Mühen. Nachdem El Alto endet nur Pampa und im Hindergrund Teile schneebedeckter Cordilleras. Großes Kino.
Wir haben Wetterglück, die Sonne scheint. Es sind immerhin 3800m üNN und ich werde mir mächtig das Gesicht verbrennen. Weil ich, nach Quartiernahme im süßen "Hotel Utama" umgehend auf den Cerro Calvario(4012m) pilgere, die schon zu Inkazeiten heilige Stätte, die, von den Katholen okupiert, über der Bucht thront. Ich muss oft pausieren, die Höhe macht sich SEHR bemerkbar.
Zurück in dem einzigen geöffneten Kiosco gönne ich mir eine Titicaca-Forelle auf Reis, ich handele auf 20Bolivianos runter(3€)..Ambiente, Essen und strahlende Sonne überragend. Ich latsch noch etwas rum, genieße die Ruhe und beobachte. Wie immer.
Im Hotel schau ich im einzigen verfügbaren Programm zum ersten Mal seit Aufbruch aus Allemaña TV, grieselndes Bild informiert mich über Leipzig's Megapleite gegen City(0:7) und über das Taumeln einer lokalen Bank, das Panik-Abhebungen zur Folge hat. Die Regierung ruft zu Gelassenheit, aber eine Spareinlagensicherung , wie in D seit Lehman's üblich, kann sich Bolivien nicht leisten.
Jezt versteh ich auch die seit Tagen zu verzeichnenden endlosen Schlangen vor Banken.
Ich erinnere mich an einen Reisebericht, den ich im Vorfeld las, wo jemand Hals über Kopf La Paz verlassen mußte, weil nach der Abwahl von Morales Unruhen ausbrachen. Brauch ich nicht!
Peru is schon ausgefallen. Ich denk an meine Barschaften und dreh mich zufrieden grunzend auf die Seite. Buenos noches
Aufbruch: | 04.03.2023 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 02.04.2023 |