Südamerikareise von Martina und Tobias
Ecuador
Cuenca, Mitte Juli - Mitte August
Weissgetuenchte Haeuser im Kolonialstil und Plazas, die mit klassischer Musik beschallt werden, Restaurants, Imbissbuden und Laedeli soweit das Auge reicht. Leider hat es ebensoviele Autos, die Luft ist dementsprechend schlecht. Die Hupe scheint wichtiger zu sein als das Steuerrad. Eine Taxifahrt in der Innenstadt wuerde wohl etwa doppelt so lange dauern wie ein Spaziergang mit gleichem Ziel...
Cuencas Stolz
¿Sieht es Innen wohl auch so schoen aus?
Ueberall werden Lotterielose verkauft, Blumen und Schleckereien.
Eigentlich sollte man ja laut Reisefuehrer weder Fruechte essen noch Jugos trinken. Doch wer diese Warnungen nicht in den Wind schlaegt, verpasst ein Paradies! Bis jetzt machen Magen und Darm sehr gut mit
Wir sitzen im Park und geniessen die ecuadorianische Siesta (13.00- 16.00). Ploetzlich sind vier Clowns da. Farbige Kleider, rote Nase, ein Reifen und ein grosser Ball sind die einzigen Requisiten. Mit Gesten und Mimik ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Kinder in zerlumpten Kleidern scharen sich um sie und schauen ihnen mit grossen Augen zu. Mit grosser Geduld probieren die Clowns die Kinder aus der Reserve zu locken, doch sie bringen sie nicht zum Lachen. Ein etwa sechs jaehriger Junge stellt nun seinen Schuhputzkasten neben sich hin, rennt zum roten Reifen und wirft ihn zurueck, lacht, wie gerne wuerde er wohl spielen. Uns bricht dieser Anblick fast das Herz. Die Kinder scheinen hier viel erwachsener zu sein. Viele von ihnen arbeiten mit 5 Jahren schon, putzen Schuhe, verkaufen Lotterielose und verdienen meistens mehr als ihre Eltern.
Gestern haben wir uns die Sprachschule mit Familie organisiert. Wir freuen uns wie verrueckt auf den Montag, endlich richtig Spanisch sprechen zu koennen wird vieles erleichtern...
Wir werden drei Wochen 60 Lektionen Einzelunterricht bekommen und die ersten zwei Wochen getrennt in einer ecuadorianischen Familie leben. Die letzte Woche wohnen wir dann wieder in "unserem" Hostal "Verde Limòn". Wir fuehlen uns sehr wohl da. Es wird von etwa 6 Leuten in unserem Alter und zwei jungen Kaetzchen gefuehrt. Das Hostal ist einfach und bietet dennoch alles was wir brauchen.
Die Katzen vom Verde Limon
In den naechsten Wochen wollen wir neben der Schule eine Tour in den nahegelegenen Nationalpark cajas unternehmen...
Saludos de Ecuador, Martina y Tobias
...und ausserdem...
- Der Mond haengt am Himmel wie eine Wiege.
- Spinnen sind mindestens doppelt so gross wie in der Schweiz.
- Die Daemmerung existiert auch in Ecuador (Richtig finster ist es schon um 18.45)
- Marktfrauen wissen ihre Waren zu verteidigen, notfalls mit einer Harasse.
- Poulet ist nicht Fleisch.
- Zum Autofahren brauchts in Ecuador neben einer Lizenz vor allem Glueck.
Eine typische Haeuserzeile
Baños,Cuyabeno, Quito, Mitte August - Ende August
Aus Cuenca haben wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet. Viele spannende Personen haben wir dort kennengelernt, gute Gespraeche gefuehrt, Tipps gesammelt und Einblicke in die ecuatorianische Lebensweise bekommen. Doch nach einem Monat verspuerten wir beide ein starkes Reissen, auch noch andere Teile dieses Landes zu sehen.
Wir sind im wunderschoenen Cajas (Nationalpark von Cuenca) gewandert, haben die Stille und das goldene Licht genossen und uns gefreut, dass wir schon so viel Schoenes erleben durften und eine fast unvorstellbar lange Zeit vor uns liegt...
Aussicht aus dem Zelt
¿atemberaubend, no?
Nun sind wir zurueck am Ausgangspunkt unserer Reise in Quito, von wo wir Ende Monat auf die Galapagosinseln fliegen werden. (Wobei wir da aber noch eine letzte Huerde nehmen muessen...) Die Reise ist schon lange bezahlt, die Flugtickets haben wir aber noch immer nicht erhalten. Bis wir endlich buchen konnten, ist unendlich viel Wasser "d'Aare abgflosse". Wir waren unzaehlige Male auf dem Reisebuero gewesen. Aeusserlich hat "Terra Diversa" einen sehr professionellen Eindruck gemacht. Die Leute, die dort arbeiten haben sich dann aber als eher muehsam herausgestellt. Eine 8-Tages Tour auf einem romantischen Seglschiff sei am naechsten Tag viel guenstiger, wir sollen doch spaeter wieder kommen. Einleuchtend eigentlich, nur hatte es am naechtsen Tag keine Plaetze mehr. Wir hatten den Eindruck, dass die Angestellten nur arbeiten, wenn wir neben ihnen im Laden stehen...
Waehrend einem kleinen Abstecher nach Baños haben wir dort eine Urwaldtuor organisiert. Eigentlich haetten wir vorgehabt, mehrere Tage in diesem vielgepriesenen Ort zu bleiben, haben uns dann aber schnell entschlossen weiterzureisen. Baños ist ein Staedtchen, das ausschliesslich vom Tourismus lebt. (Baños hat trotz einer geringen Einwohnerzahl ein riesiges Angebot an Hotels und Restaurants.)Tevas mit und ohne Socken so weit das Auge reicht, ein Ueberangebot an Tourenveranstaltern, die doch alle das Gleiche verkaufen wollen... Uns ist es ein Raetsel, wie die alle nebeneinander existieren koennen. Durch andere Traveler erfahren wir erst spaeter, dass ein Tag nach unserer Abreise die ganze Stadt evakuiert wurde, weil Tungurahua ausgebrochen sei, Lava, Gestein und Asche gespuckt habe...
Wohl sind die Segenswuensche, die uns die Maeritfrau mit den ueberteuerten Tomaten mitverkauft hat, in Erfuellug gegangen. Der Segen war wohl starker Tubak , denn mit unsere Entscheidung, Baños frueher zu verlassen, haben wir den letzten Bus nach Lago Agrio erwischt, bevor ein regionaler Busstreik saemtliche Verbindungen fuer 2 Tage lahmlegte.
Nachdem der Beifahrer, der uns wecken sollte, mitgeteilt hatte , dass Lago Agrio schon 3 km hinter uns liegt, erreichten wir diese Erdoelstadt bei tropischwarmem Regen um 4Uhr morgens zu Fuss.
Nach einer holprigen und unendlich langen Fahrt der kolumbianischen Grenze entlang, einer wunderbaren Bootsfahrt durch den Urwald, erreichen wir eine versteckte Lichtung mit einfachen Huetten- unsere Bleibe fuer die naechsten 5 Tage.
Viele der Pflanzen, die in Schweizerwohzimmern stehen, sind hier heimisch und um ein Vielfaches groesser.
Sowieso scheint hier alles ueberdimensioniert:
Ameisen sind hier so lang wie Zuendhoelzli und essbar. Die "Papageienblumen", die im Migros teuer verkauft werden, haengen hier zu Tausenden.
Die Organisation der Tour war eher russisch und hat uns vielleicht deshalb sehr entsprochen...
Auf dem Weg in den Urwald
crocodile dundee
spiderman...
...und ausserdem...
- Im Urwald Kleider trocknen kannst du sofort vergessen.
- Am besten machst du die Cucarachas (die Grossmuetter werden 10cm lang...) schon in der ersten Nacht zu deinen Freunden
- Pirañhas fischt man da mit rohem Fleisch, einem Stecken, viel Geschwader im Wasser und ein wenig Glueck.
- Puenktlich um 6.00/12.00/18.00 "zirpt" eine Zikade (Das Geraeusch kann sich mit einer kleinen Saegerei messen...)
- Krokodile heissen hier Kokodrile
Quito - Im Moment hausen wir in unserem Zelt auf einer Terrasse.
Gruesse an alle Cacher von S 00°00'00''
Aufbruch: | 16.07.2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 06.07.2007 |
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