Südamerikareise von Martina und Tobias
Chile/Argentinien
Endlich melden wir uns wieder! Uns geht es sehr gut. Allerdings erlebten wir den letzten Monat eher als "Reiseflaute".
Wir hatten Materialprobleme und mussten uns mit Löchern in unseren Liegematten und mit sich ablösendem Teflon herumplagen. Beide Firmen zeigten sich kulant, für uns zwar erfreulich, jedoch mussten wir nun auf die beiden Materialpäckli aus der Schweiz und Schweden warten und dadurch ist unsere Reiseplanung durcheinander gekommen...
Nach dem Aufenhalt in San Pedro de Atacama fahren wir über La Serena ins Valle Elqui, ein grünes Tal mit steinigen Hängen, wo der bekannte Pisco (Nationalschnaps) herkommt.
Eigentlich wollen wir dort ausgedehnte Wanderungen unternehmen, doch die Sonne brennt zu heiss und der einzige Schattenplatz ist der wunderschön gelegene Zeltplatz, wo wir dann 4 Tage wohnen. Ein Schlafplatz unter Weiden, ein Flüsschen zum Baden, Aprikosenbäume voller Früchte, ein Himmel mit tausenden von Sternen, da denkt man doch nicht ans Wandern, oder?
Unser Badezimmer im Paradies
Aprikosenkonfitüre nach Travellerart
Valparaíso
Wunderschön farbig liegen die Häuser und Häuschen dieser Hafenstadt über viele Hügel verstreut. Wir haben Stunden verbracht, Details zu fotografieren...
In Valparaíso ist uns zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie eintönig und ungesund das chilenische Essen ist, aber auch, wie extrem gastfreundlich und hilfsbereit seine Landleute...
Nach einem Completo (Hotdog mit Avocado, Tomate und vieeeel Mayonnaise) treten wir aus Jux in ein Fasnachtsartikelgeschäft hinein. Die Verkäuferin spricht uns sofort an, von wo wir kämen, ob wir das erste Mal in Chile seien und wie uns Valparaíso gefalle. Als wir ihr erzählen, wir seien seit Juli unterwegs, holt sie den Chef. Zusammen halten wir dann einen gemütlichen Schwatz über Chile und die Schweiz, das Reisen und die Tatsache, dass wir in Valparaíso keine Freunde haben. Den Laden verlassen wir mit einer Einladung für das grossartige Silvesterfeuerwerk mit Logenplatz von Matildes Häuschen aus
farbiges Valparaíso, UNESCO-Weltkulturerbe
Das Restaurant (keine Completos!!!) verlassen wir nach einem Mitagessen mit einer weiteren Visitenkarte und der Aufforderung, uns bei irgendwelchen auftauchenden Problemen zu melden. Kurz nach dieser Begegnung werden wir zu einer Stadtrundfahrt im Auto eingeladen...
Nach einem Abstecher nach Sanatiago, Besuch auf der Schweizerbotschaft und Entgegennahme unserer neuen Mätteli (Danke Exped!) reisen wir nach Mendoza, Argentinien.
Weihnachten und Geburtstag wollen wir mit gutem Fleisch und Wein feiern!
Sogar der Hafen ist farbig
Mendoza oder Weihnachten bei 30ºC im Schatten
Nachdem wir am frühen Morgen in Medoza angekommen sind, fragen wir uns zum Camping "Suizo" durch. Er liegt ca. 10 km ausserhalb der Stadt und gehörte einst einem Schweizer, der diesen aufbaute und 2 Monate später schon wieder verliess - wegen einer "Mochilera", das spanische Wort für Rucksackreisende...
Nach ausgedehntem Weihnachteinkauf auf dem Markt geniessen wir ein dringend benötigtes Erfrischungsbad im Bassin. In Gedanken sind wir bei unseren Familien in der Schweiz. Ein wenig wehmütig vermissen wir die weihnächtliche Stimmung, die warmen Stuben, den Gewürztee und die feinen Güezi...
la entrada (Wir haben extra Weingläser und Teller gekauft)
Am 25. Dezember lädt der Argentinier seine Familie, Tische, Stühle, Radio, Grill etc. auf die Ladefläche oder in den Anhänger, sucht sich einen gemütlichen Platz (Grünstreifen an der Haupstrasse, trockenes Flussbett, Kirchgarten). Wir erleben die Argentinier, nicht nur an Weihnachten, als ausgesprochene " Familienleute" und "Grillfestliebende"...
Zusammen mit zwei Elsässer (Schulfreunde, pensioniert und schon länger mit ihrem ausgebauten Landrover unterwegs) fahren wir wieder Richtung chilenische Grenze zurück, um am Fuss des höchsten Berges in Amerika (Aconcagua, 6962 müM)zu zelten. Die Besteigung reizt, doch wäre eine ausgereifte Planung, zusätzliche Ausrüstung und ein Batzen Geld nötig...
So kraxeln wir an Tobias Geburtstag auf einen Nachbarhügel und geniessen von dort die Aussicht auf den wunderschönen Berg und die umliegenden Täler.
Aconcagua, 6962müM
Zurück in Valparaíso suchen wir Mathilde vom "Jux-Laden" auf. "Die Touristen aus Europa kommen!" ruft sie und strahlend entgegen. Wie die meisten Südamerikaner verwechselt auch sie Suiza und Suecia bei jeder Gelegenheit und weiss sie das auch weiss, nennt sie uns halt einfach "Europäer".(womit sie zwar auch wieder falsch liegt)
Mit einer halsbrecherischen Taxifahrt erreichen wir ihr Häuschen auf einem der 40 Hügel.
Wir dürfen duschen, ein feines Nachtessen wird uns aufgetischt und selbstverständlich wird uns auch ein Bett zurecht gemacht. Wir nehmen uns vor, ein grosses Stück dieses Kuchens "Gastfreundschaft" abzuschneiden und in die Schweiz mitzunehmen. Mit Manuel und den Söhnen klicken wir uns durchs Encarta und stellen uns gegenseitig unsere Länder vor. Schade, dass er mit seinem Beruf nie in die Schweiz kommen könne, meint Manuel lachend- er ist Seemann bei der Marine...
Das halbstündige Feuerwerk bewundern wir zusammen mit Matildes Eltern und Nachbarn, essen Amuse bouches mit Miesmuscheln, trinken selbergemachten Pfirsichwein und tröten, zusammen mit Millionen Chilenen, auf Papierpfeifen das neue Jahr ein - vier Stunden später als ihr.
Logenplatz auf dem "colina mariposa", "Schmetterlingshügel"(Bei dieser Gelegenheit allen ein GUTES 2007!)
Morgens um 6Uhr, unsere lieben Gastgeber Matilde und Manuel
Zurück in Santiago erfasst uns eine Welle der Langweile- die neuen Pfannen sind immer noch nicht da, die Grossstadt stinkt immer noch und wir wollen doch schnell in den Süden!
Eine Schweizerin, die im selben Hostal arbeitet, anerbietet, das Päckli, sobald es ankommt, abzuholen und es uns mit dem genialen chilenischen System (Ort und Name darauf schreiben, beim Bus abgeben, Empfänger holt es einen oder zwei Tage später beim Zielbusbahnhof ab. Ist sehr günstig und viel schneller als die Post)in den Süden zu schicken.
Nun sind wir in Villarrica, der chilenischen Schweiz, am Ufer eines grossen Sees, blicken zum schönen, verschneiten Vulkan und freuen uns auf den Nationalpark Huerquehue, wo wir in den nächsten Tagen von See zu See wandern werden...
Langweileüberbrückungsmassnahme in Santiago...
...und ausserdem
- ...heisst das bekannteste Schweizerinstrument, laut PC-Lexikon Encarta , "Alforn"
- ...ist Haareschneiden auch in Chile eine Glückssache.
- ...macht Geocachen ohne GPS keinen Spass mehr.
- ...bekommt man in Argentinien beim Kauf eines Windstoppers auch ein Bier serviert.
- ...kann man mit uns per Internet "telefonisch" erreichen. Unsere skype-Adressen sind: martina.iseli und tobias.jodok, siehe www.skype.com
Aufbruch: | 16.07.2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 06.07.2007 |
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