Südamerikareise von Martina und Tobias

Reisezeit: Juli 2006 - Juli 2007  |  von martina und tobias

Costa Rica I

Dichte Wolken verhüllen die wohl wundervolle Sicht auf unser nächstes Reiseland. Die Triebwerke dröhnen, wir werden in wenigen Minuten in San José, der Hauptstadt Costa Ricas landen. Der Pilot gibt die Temperatur bekannt, 32 Grad. Wir schauen uns an und grinsen glücklich. Wie viel hätten wir gerade noch darum gegeben, schlotternd im Zelt und eingepackt in Thermounterwäsche...
Als wir aussteigen trifft uns schier der Schlag! Tropisch-feuchte Hitze schlägt uns entgegen- wir sind in nur sieben Stunden vom Winter in den Hochsommer katapultiert worden!
Weil in Costa Rica im April schon Regenzeit ist, rasen wir mit dem Taxi in einen imposanten Regenschauer, die kurze Abkühlung kommt wie gerufen. Vom Taxifahrer bekommen wir hunderte von guten Tipps und beide ein Säckchen Kokoswasser, die er an der Ampel von einem Strassenhändler kauft. Wir beissen das Plastiksäckchen auf und saugen daraus die köstliche Flüssigkeit.
In einem Hotel lassen wir einen grossen Seesack voller Trekkingsachen und Thermoswäsche zurück. Letzteres brauchen wir hier definitiv nicht mehr! Wir werden ihn vor unserem Abflug im Juli wieder abholen. Im wahrsten Sinne des Wortes erleichert, wollen wir mit unseren halbleeren Rucksäcken morgen unsere Weiterreise antreten.
Wir geniessen es, uns wieder von saftigen Früchten zu ernähren, streifen durch den Markt und probieren die leckeren, neuen Mittagessen aus und erstehen uns tropentauglichere Kleidung.

Der Bus fährt in vier Stunden Richtung Monteverde, unserem Ziel mitten im Urwald. Genug Zeit, Wäsche zu waschen- denken wir... Die Wäschereien funktionieren da etwas anders als wir es uns gewöhnt sind.: Es ist zwar günstiger, aber wir müssen selber Waschmittel mitbringen und nach 45 Minuten selber die nasse Wäsche aus der Maschine ziehen und in den Tumbler stecken. Aber wir sind ja flexibel und eine Stunde (man beachte unser südamerikanisches Zeitverständnis) später wieder dort. Allerding erklärt uns die nette Frau, die wir im dunklen Waschsalon vorfinden, dass es leider einen "corte de luz", Stromausfall, gegeben hätte und wir doch in einer Stunde nochmals vorbei kommen sollen, vielleicht funktioniere der Tumbler ja dann...
Nach einer Stunde ist es immer noch dunkel, nach zwei auch noch und nachdem unsere Wäsche nun schon drei Stunden im Nassen liegt und der Bus bald ohne uns abfahren wird, erklärt uns die gute Frau auf einem Stadtplan, welches Quartier heute Nachmittag keinen staatlich verordneten Stromausfall hat, wir sollen die Wäsche doch dorthin zum Trocknen bringen...

In Santa Elena, nahe Monteverde, werden wir, wohl wegen unserem Schweizerkreuz auf dem Rucksack, in gebrochenem Schweizerdeutsch angesprochen und landen so in einem einfachen Hotelchen, das einem jungen Costa Ricaner mit Schweizermutter gehört. Wir besuchen, laut Reiseführer, eines der schönsten Naturreservate des Landes und bekommen aber, wegen des starken Regens, neben wunderschönen Urwaldpflanzen und ein paar wenigen Kolibris nicht viel zu Gesicht. Enttäuschend, wenn man bedenkt, welche Tiere sich dort eigentlich tummeln sollen. Dafür werden wir später mit der Begegnung eines unglaublich schönen Vogels, dem Tukan arco iris, belohnt.

Wie der nochmal heisst? Schön ist er sowieso.

Wie der nochmal heisst? Schön ist er sowieso.

Bald wird uns klar, dass Regenhose und -jacke absolut überflüssig sind. Zwar regent es stark und viel, die Temperaturen machen das Tragen des Regenzeugs aber zur Qual- der Schirm ist ganz klar die bessere Wahl.

Wir wagen ein zweites Mal auf unserer Reise die rasante Fahrt am Stahlseil, dieses Mal durch den Dschungel. Canopy, das in Costa Rica erfunden wurde, ist einfach toll!
Heute gehört sogar atemberaubend schnelles Abseilen dazu. Gegen Schluss der Tour soll unser Adrenalinspiegel drastisch erhöht werden: Martina wird schon beim Zusehen anders...und so kommt Tobias zweimal in den Genuss des verrückten Kicks. Von einer hohen Plattform wird man von einem skrupellosen Guide in die Tiefe gestossen (an einem langen Seil natürlich) und kann dann, tarzangleich, minutenlang durch den Urwald schwingen. Laut Tobi ein unvergleichliches Gefühl.

Tarzan, ohne Jane...

Tarzan, ohne Jane...

Wir runden unseren Touristenausflug mit einem Besuch im Schmetterlingsgarten ab und dürfen zwei eben geschlüpfte Morphos, handtellergrosse, wunderschön blaue Schmetterlinge fliegen lassen.

Auf dem Weg nach Nicaragua legen wir in Fortuna einen Zwischenhalt ein. Das Städtchen liegt am Fuss des Arenal, dem aktivsten Vulkan Zentralamerikas.
Meistens, und besonders in der Regenzeit, wird der Krater des Arenals von dicken Wolken verhüllt. Gegen Abend aber lösen sie sich, wenn man Glück hat, auf und geben den wunderschönen Blick auf die Lava frei. Wir sind einmal mehr Glückskinder und betrachten fasziniert die rote Lava, die langsam den Vulkan herabfliesst. Ein weiteres Mal auf unserer Reise staunen wir mit offenem Mund über die Schönheit der Natur.

Arenal mit Lavafluss

Arenal mit Lavafluss

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In Kürze geht ein grosser Traum in Erfüllung: Wir starten gemeinsam unsere Reise durch Südamerika...
Details:
Aufbruch: 16.07.2006
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 06.07.2007
Reiseziele: Ecuador
Peru
Südamerika
Chile
Argentinien
Costa Rica
Nicaragua
Guatemala
Der Autor
 
martina und tobias berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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