Faszination Indien

Pushkar, 17.10.06

Namaste!

Da mein Tablakurs (eine Tabla ist eine zweiteilige Trommel, die die rhythmische Grundlage fuer die klassische indische Musik ist)mich so begeistert und auch mein Lehrer ganz begeistert von meinen Fortschritten ist, habe ich noch einige Tage in Pushkar drangehaengt.

Nachdem ich den Main Bazaar (und damit schon DIE Strasse in Pushkar), den heiligen See sowie saemtliche Cafes erforscht und ausgetestet hatte, konnte ich mich dann ferneren und ruhigeren Zielen zuwenden. Naja, man koennte es auch so formulieren, dass ich echt keine Lust mehr auf Verkaeufer hatte, die alle alle alle mein Geld wollten. Den Satz "Yes M'am, come in, have a look at my shop!" wollte ich auch mal nicht mehr hoeren. So beschloss ich den hohen Berg von Pushkar mit Tempel und toller Aussicht zu erklimmen. Hat sich definitv gelohnt, auch wenn der Aufstieg einiges an Kondition verlangte, besonders, weil ich so schlau war um die Mittagszeit (ca. 38 Grad) loszugehen.

Unterwegs begegneten mir mal wieder exotische Tierchen ...

Oben angekommen durfte ich feststellen, dass die Aussicht auf Pushkar und die umliegende Wuestenlandschaft wirklich toll war. Das entschaedigt fuer alle Strapazen. Und da ich zur Mittagszeit unterwegs war, war ich auch so ziemlich allein da oben. Vielleicht doch nicht so dumm gewesen. Habe mich dann in den Tempelschatten gesetzt und ein wenig Musik gehoert, gelesen und ein Mittagsschlaefchen gehalten. Das habe ich schon gut von den Indern uebernommen...die schlafen wirklich UEBERALL(am Kochtopf, auf der Strasse, auf einem Sandhaufen vor einer Baustelle ...). Ganz soweit bin ich noch nicht, aber das kann ja noch kommen.

Ein anderer Ausflug fuehrte mich in die umliegende Wueste. Die ist dieses Jahr allerdings ziemlich gruen, denn Rajasthan hatte seit Jahren mal wieder einen ertragreichen Monsoon. So eine Wuestenlandschaft hat schon was. Zwar ist ist es nicht die Sahara mit 1000 Duenen und unendlichen Weiten, aber trotzdem mag ich diese Art von Landschaft sehr gerne. Sie bietet den perfekten Gegensatz zum ansonsten lauten, vollen, froehlichen und chaotischen Indien.

Gestern Abend nach meiner Tabla-Stunde habe ich dann noch mit meinem Tablalehrer Mahavir und seinem besten Freund Meheboob (Saenger) gemuckt. Wurde ein netter Improvisationsmix zwischen indischer und westlicher Musik und hat sauviel Spass gemacht. Ausserdem habe ich nochmal ziemlich viel ueber indische Musik erfahren und am Ende sprang noch eine Mucke fuer uns drei bei der grossen "Pushkar Mela" (alljaehrlich stattfindender Kamelmarkt, der Tausende von Leuten -Inder und Touristen - anlockt). Also werde ich tatsaechlich morgen Abend nach Jaisalmer aufbrechen, danach Jodhpur und vielleicht noch Udaipur anschauen und zum Beginn der Pushkar Mela (30.10.) wieder nach Pushkar fahren, um dort zu mucken und anschliessend in Richtung Norden aufzubrechen.

Nach der ganzen Landschaft und Einoede der Wueste war es auch schoen, wieder in das "Dorf"leben einzutauchen, daher noch ein paar Impressionen aus Pushkar Downtown ...